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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erneut schüttelte er den Kopf − »… man braucht zwei Schlüssel, um diese Kassette zu öffnen. Den einen hat der Captain, den anderen führt der Zahlmeister mit sich.«
    Einen Augenblick lang schaute Rock Point sein Gegenüber nur wortlos an, dann schüttelte er ebenfalls den Kopf und fragte sich, wie lange die Kirche wohl dafür brauchen würde, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen und die Art und Weise zu ändern, in der ihre Kurierschiffe mit der Korrespondenz umgingen.
    »Ich nehme an, es ist Commander Hywyt gelungen, beide Schlüssel an sich zu bringen?«, fragte er mit sanfter Stimme.
    »Ich glaube, er hat irgendetwas von ›Stemmeisen‹ gesagt, Sir«, ergriff nun Captain Shain zum ersten Mal das Wort, und auch seine Lippen umspielte ein feines Lächeln. »Während der Commander auf Admiral Nylz wartete, hat er mir erzählt, dieser Pater Rahss habe es zumindest fertiggebracht, seinen Schlüssel über Bord zu werfen, bevor die Truppen der Wave sein Schiff gebordet haben. Ich weiß nicht, ob er wirklich gedacht hat, das könne Hywyt irgendwie aufhalten, aber es hat ihn wohl fast der Schlag getroffen, als Hywyt die Kassette einfach aufgebrochen hat. Ich glaube, der hat fest damit gerechnet, der Himmel würde herniederfahren und Hywyt an Ort und Stelle erschlagen.«
    »Was offensichtlich nicht geschehen ist«, merkte Rock Point trocken an. In gewisser Weise erfreute ihn, dass Shain daraufhin lächelte, doch zugleich ging ihm doch die Frage durch den Kopf, ob der Rest seiner Offiziere und seiner Mannschaftsdienstgrade sich unter diesen Umständen genau so verhalten würden wie der Flag Captain.
    »Ich habe die Dokumente aus dieser Kassette mitgebracht, Mein Lord«, erklärte Nylz nun, streckte die Hand nach seiner eigenen Kuriertasche aus und tätschelte das schwere Leder. »Ich habe auch Kopien anfertigen lassen, nur für alle Fälle. Bedauerlicherweise scheinen die Texte in einer Art Geheimschrift abgefasst zu sein.«
    »Das überrascht mich nicht«, gab Rock Point zurück. »Ärgerlich, aber nicht überraschend.« Er zuckte die Achseln.
    »Wir werden sie einfach zurück nach Tellesberg senden müssen. Vielleicht sind Baron Wave Thunder und seine Leute ja in der Lage, sie zu entziffern.«
    Und wenn nicht, so wird Seijin Merlin es gewiss können, ging es ihm durch den Kopf.
    »Jawohl, Mein Lord.«
    »Bitte richten Sie Commander Hywyt von mir aus, er habe gute Arbeit geleistet. Er und seine Leute scheinen mittlerweile ein gutes Händchen dafür zu haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wenn es darum geht, Prisengelder einzustreichen, meinen Sie nicht?«
    »Bislang zumindest«, stimmte Nylz zu. »Ich habe mittlerweile einige Ersuche erhalten, auch andere Schiffe sollten sich am Einsatzort der Wave versuchen dürfen.«
    »Das liegt nicht an ihrem Einsatzort, Sir«, protestierte Shain und schnaubte kurz. »Das liegt an ihrer Geschwindigkeit. Na, und natürlich daran, dass Hywyt wirklich ein Händchen für diese Art Arbeit hat.«
    »Er sollte es genießen, solange er noch kann«, schloss Rock Point das Thema ab. Fragend hob Nylz eine Augenbraue, und Rock Point lächelte. »Ich habe gerade ebenfalls Depeschen erhalten − von Graf Lock Island. Unter anderem bittet er mich darum, Befehlshaber für einige der neuen Galeonen zu nominieren, und es will mir doch scheinen, als sei der junge Hywyt genau die Sorte Captain, die wir suchen.«

.VI.
    Königlicher Palast, Stadt Eraystor, Fürstentum Emerald
    Prinz Nahrmahn von Emerald war nicht sonderlich glücklich.
    Dafür gab es zahlreiche Gründe, unter anderem das, was seiner Flotte widerfahren war. Und dazu kam auch, dass er nicht einmal mehr die Eraystor Bay in seiner Gewalt hatte, von dem kurzen Abschnitt abgesehen, den seine Abwehrbatterien noch zu erreichen vermochten. Und die Tatsache, dass er kaum damit rechnen durfte, König Cayleb würde über den Versuch, ihn ermorden zu lassen, einfach hinwegsehen − oder auch über die Rolle, die ein gewisser Prinz Nahrmahn dabei übernommen hatte, diesen Attentatsversuch zu arrangieren. Dazu kam noch, dass er und sein ganzes Fürstentum gezwungen gewesen waren, die Juniorpartner − eigentlich eher die Vasallen − Hektors von Corisande im großen Plan der ›Vierer-Gruppe‹ zu spielen, bei dem es darum ging, das Königreich Charis endgültig zu vernichten.
    Und natürlich war da noch dieses herrliche Gespräch, das er gerade an diesem Morgen mit Bischof-Vollstrecker Wyllys hatte führen dürfen.
    Prinz

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