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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bischof-Vollstrecker morgen früh vorlegen kann?«
    »Selbstverständlich, Euer Hoheit.«
    Zhaztro verneigte sich; er hatte unverkennbar begriffen, dass er entlassen war, und so zog er sich zurück. Nahrmahn schaute zu, wie der Commodore die Tür hinter sich schloss, dann blickte er seinen Vetter an.
    »Ich kann nicht gerade sagen, dass ich allzu erbaut bin über den Preis, den ich dafür zu zahlen habe, Trahvys«, sagte er, und es klang fast belustigt, »aber wenigstens habe ich im Rahmen dieser Tracht Prügel, die Haarahld und Cayleb uns verpasst haben, doch einen wirklich guten Offizier auch als solchen erkannt.«
    Pine Hollow nickte. Dass Zhaztro anscheinend völlig immun gegen diese Düsterkeit, die Verzweiflung und die Resignation war, die fast alle anderen Überlebenden unten den Offizieren der Emerald Navy erfasst hatten, war wirklich bemerkenswert. Der Commodore musste genau wissen, wie hoffnungslos die Lage für Emerald war, doch statt seine Gedanken immer nur weiter darum kreisen zu lassen, suchte er tatsächlich nach Möglichkeiten, es Charis aktiv heimzuzahlen. Wie er gerade eben erst wieder angemerkt hatte, verfügte die Royal Charisian Navy nicht über genügend Schiffe, um sämtliche Häfen von Emerald zu blockieren, und Zhaztro war längst damit beschäftigt, in allen Häfen mit einer noch so kleinen Werft zahlreiche kleine, nur behelfsmäßig zusammengeflickte Kreuzer und Jachten für einen Einsatz im Handelskrieg vorzubereiten. Die meisten davon würden kaum mehr als leichtbewaffnete, winzige Ruderboote oder hastig umgebaute − und noch leichter bewaffnete − Handelsschiffe sein. Keines dieser Schiffe konnte einem echten Kriegsschiff die Stirn bieten, selbst nicht einem, das noch nicht mit dieser teuflischen neuen charisianischen Artillerie ausgestattet war, aber sie konnten die schwerfälligen, leichter bewaffneten − oder gar völlig unbewaffneten − Handelsschiffe einholen und zerstören, und ein derartiger Handelskrieg war vielleicht die einzige Möglichkeit für Emerald, Charis tatsächlich Schaden zuzufügen − oder diesem Königreich zumindest lästig zu werden.
    Nicht, dass das letztendlich noch irgendetwas würde helfen können.
    Zwei oder drei Minuten lang starrte Nahrmahn nur schweigend aus dem Fenster. Pine Hollow wusste genau, dass der Blick seines Prinzen auf den graubraunen, bereits leicht verwitterten Segeln ruhte, die sich wie gewaltige Pyramiden über den charisianischen Galeonen auftürmten, während die Schiffe fast quälend langsam die Eraystor Bay durchquerten.
    »Weißt du«, sagte Nahrmahn schließlich, »je länger ich darüber nachdenke, wie wir in diesen ganzen Schlamassel hineingeraten sind, um so mehr kotzt mich das an.«
    Er wandte den Blick von den charisianischen Kriegsschiffen ab und blickte seinem Vetter geradewegs in die Augen.
    »Das war dumm«, sagte er, und das war, das wusste Pine Hollow genau, die heftigste, härteste Verurteilung in Nahrmahns gesamtem Wortschatz. »Selbst wenn Haarahld nicht diese ganzen verwünschten Galeonen gebaut hätte, mit seinen ganzen verwünschten neuen Kanonen, wäre es immer noch dumm gewesen. Es ist ganz offensichtlich, dass Trynair und Clyntahn sich nicht einmal bemüht haben herauszufinden, was da in Charis eigentlich wirklich passierte − weil es ihnen eigentlich völlig egal war. Die haben nur ihre eigenen Pläne verfolgt, also haben sie gesagt: ›Pfeifen wir doch darauf, irgendetwas richtig zu durchdenken!‹, und haben sich daran gemacht, ihre Schachfiguren hin und her zu schieben wie blinde, täppische Idioten. Und selbst wenn alles so gelaufen wäre, wie sie sich das vorgestellt hatten, wäre das immer noch so gewesen, als würde man einen Vorschlaghammer dazu nutzen, ein Ei aufzuschlagen. Und so wie es jetzt tatsächlich gelaufen ist, haben sie Haarahld nur dazu gebracht, nun auch wirklich gegen jeden vorzugehen, der ihm möglicherweise gefährlich werden könnte! Oh …« − er vollführte eine ungeduldige Handbewegung − »… natürlich wussten wir auch vorher nicht, was er eigentlich im Schilde führte, bevor er uns alle so vorgeführt hat. Das will ich auch offen zugeben. Aber wenigstens wussten wir, dass er überhaupt etwas im Schilde führt, und das war deutlich mehr, als dieser idiotische Hektor wusste! Und wem wollten Trynair und Clyntahn nun letztendlich Rückendeckung geben? Natürlich Hektor!«
    Pine Hollow nickte, und Nahrmahn schürzte die Lippen, als wolle er auf den Boden speien. Dann holte der

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