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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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berittene Armbrustschützen. Niemand wusste genau, woher Zhorj eigentlich kam, doch der Ruf, in dem er stand − er würde seinen Auftraggebern immer nur äußerst wenige Fragen stellen −, war ihm vorausgeeilt. Und in den vergangenen Jahren hatte er hier in der Grafschaft Hanth Tahdayo Mahntayl als Oberster Truppenkommandant gedient.
    Und sich dabei verdammt unbeliebt gemacht − … und uns alle gleich mit, dachte Maiyr verbittert.
    »Also gut«, wandte er sich seinem Sergeant zu, »Sie haben den Colonel gehört. Falls Sie irgendwelche guten Ideen beisteuern können, wäre das jetzt der geeignete Zeitpunkt dafür.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte der grauhaarige Sergeant mit säuerlicher Miene. Er war ein höchst erfahrener Soldat, und sein Gesichtsausdruck war noch sauertöpfischer als sein Tonfall, als er nun an Maiyr vorbei zu den ungestümen Aufständischen hinüberblickte. Er schüttelte den Kopf. »Sobald ich irgendeine Idee habe, sind Sie der Erste, dem ich sie mitteile.« »Na, das ist ja wirklich außerordentlich hilfreich«, merkte Maiyr trocken an.
    »Es tut mir Leid, Sir.« Seine Stimme verriet deutlich, dass er sehr wohl bemerkt hatte, sich im Ton vergriffen zu haben, dann schüttelte er erneut den Kopf, doch dieses Mal wirkte die Geste völlig anders. »Ich sehe nur keine Möglichkeit, das zu schaffen, ohne dass Blut die Straße hinabströmen wird − und ich dachte, genau das sollten wir eigentlich vermeiden.«
    »Anscheinend hat der Colonel, was das betrifft, seine Meinung geändert.« Maiyr und der Unteroffizier warfen einander vielsagende Blicke zu, dann zuckte der Captain mit den Schultern.
    »Nun ja, ob es nun eine gute Idee ist oder nicht, wir haben unsere Befehle. Andererseits würde ich gerne vermeiden, irgendjemanden dabei zu Tode kommen zu lassen, wenn es nur irgend möglich ist.«
    »Jawohl, Sir.« Die Zustimmung des Sergeants kam deutlich von Herzen, auch wenn Maiyr bezweifelte, dass der Unteroffizier die Lage aus dem gleichen Grund so einschätze, wie der Captain selbst es tat. Der Sergeant wusste einfach nur, dass Blutvergießen stets zu neuem Blutvergießen führte und dass es einfach keinen schlimmeren Kampf gab als einen echten, ausgewachsenen Volksaufstand. Maiyr hingegen kannte den Ruf, in dem das Haus Ahrmahk stand, und er war der Ansicht, König Cayleb noch mehr Gründe zu liefern, sich persönlich mit einem gewissen ›Zhaksyn Maiyr‹ zu befassen, sei eine immens schlechte Idee.
    Abgesehen davon ging es ihm gegen den Strich, Menschen umzubringen, die derart viele gute Gründe hatten, ihren Regenten vor Ort, eben den Grafen, zu hassen.
    »Die meisten von denen sind gar nicht so schwer bewaffnet«, murmelte er vor sich hin − gerade laut genug, dass sein Sergeant es würde hören müssen. Schließlich haben wir die beiden letzten Jahre vor allem damit verbracht, jede Waffe zu konfiszieren, die wir nur finden konnten. »Außerdem sind sie zu Fuß. Also versuchen wir es erst einmal damit, ihnen nur zu zeigen, wie stark wir sind. Lassen Sie die Hälfte unserer Truppen aufsitzen. Dann sollen sie in die Straßenmitte reiten und versuchen, den Pöbel vor sich herzutreiben. Ich möchte keinerlei Todesfälle, die sich irgendwie vermeiden lassen, also sagen Sie ihnen, sie sollen immer über die Köpfe der Aufrührer hinwegschießen, solange sie nicht ihrerseits beschossen werden. Sorgen Sie dafür, dass das wirklich alle verstehen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Die andere Hälfte unserer Männer soll absitzen. Ich weiß, dass die sich beklagen werden, zu Fuß zur Arbeit zu müssen, aber wenn diese Leute hier sich in die ganzen Gassen und Lagerhäuser verstreuen, brauchen wir auch ein paar Männer, die ihnen tatsächlich folgen können − zumindest lange genug, dass sie wirklich weit genug fortlaufen. Sagen sie denen, sie sollen ihre Kampfstäbe mitnehmen. Ich möchte keinerlei Klingenwaffen im Einsatz wissen, außer zur unmittelbaren Selbstverteidigung.«
    »Jawohl, Sir.«
    Die ›Kampfstäbe‹, die hier erwähnt wurden, waren schwere, dreieinhalb Fuß lange Stöcke aus abgelagertem Eisenholz. Sie hatten zwar keine scharfkantigen Klingen, doch mit ihnen ließen sich mühelos Knochen brechen oder Schädel zertrümmern. Dennoch hoffte Maiyr darauf, die Aufständischen würden bemerken, wie sehr er und seine Männer sich hier bemühten, unnötiges Blutvergießen tunlichst zu vermeiden.
    Nicht, dass er das für sehr wahrscheinlich hielt.
    »Wir werden sie geradewegs die Straße hinuntertreiben, auf

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