Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
den Hafen zu«, fuhr er fort. »Ich möchte, dass die Truppführer sicherstellen, dass die Gebäude zu beiden Seiten der Straße wirklich geräumt sind. Ich rechne nicht damit, dass das lange so bleiben wird, sobald wir erst einmal weitergezogen sind, aber wir sollten hier wenigstens unser Bestes versuchen, Sergeant.«
    »Jawohl, Sir. Was immer Sie meinen.« Offensichtlich war der Sergeant zufrieden, die Verantwortung für diesen Einsatz ganz Maiyr zu überlassen. Was ihn selbst betraf, so mussten Befehle keinerlei Sinn ergeben, solange wenigstens eine gute Chance bestand, sie auch tatsächlich befolgen zu können.
    »Also gut, Sergeant«, seufzte Maiyr. »Dann lassen Sie aufsitzen!« Tahdayo Mahntayl − in genau einem weiteren Monat würde er seit zwei Jahren ›Graf Hanth‹ sein − stand zusammen mit Sir Styv Walkyr auf einer der Galerien der Villa Breygart und blickte mit finsterer Miene nach Westen, zu den Rauchsäulen und den Ausschreitungen hinüber, die zwischen ihrem jetzigen Aufenthaltsort und dem Ufer ausgebrochen waren. Jenseits der Kais und Lagerhäuser erstreckte sich die gewaltige Margaret Bay, so weit das Auge reichte. Im Sturm konnten sich in der Bay Wellen auftürmen, wie kein Ozean sie höher schlagen lassen konnte, doch an diesem Abend, so ging es Walkyr durch den Kopf, war die See ungleich ruhiger als Hanth Town selbst.
    »Gottverdammt sollen sie sein!«, fauchte Mahntayl. »Dieses Mal werde ich denen aber Manieren beibringen!«
    Heftig biss sich Walkyr auf die Zunge. Während der letzten zwei Jahre hatte der ›Graf‹ ganz offensichtlich noch nicht gelernt, seinen aufsässigen Untertanen irgendetwas ›beizubringen‹. Es entging Walkyr schlichtweg, warum Mahntayl glaubte, genau das innerhalb der nächsten zwei Tage bewerkstelligen zu können.
    »Für wen halten die sich denn?«, sprach Mahntayl weiter. »Das ist alles einzig und allein die Schuld von diesem elenden Cayleb!«
    »Nun«, meldete sich Walkyr so ruhig zu Wort, wie ihm das nur gelingen wollte, »so recht überraschend kommt das doch eigentlich nicht, oder? Ich mein, Ihr wisst doch selbst, wie gewaltig es ihm und seinem Vater gegen den Strich gegangen sein muss, als die Kirche ihnen eine Entscheidung zu Euren Gunsten aufgezwungen hat.«
    »Was meinen Sie damit: ›Entscheidung zu meinen Gunsten‹?«, fauchte Mahntayl. »Ich hatte einen berechtigen Anspruch und konnte ihn auch belegen!«
    Nun fiel es Walkyr noch schwerer zu schweigen. In Wahrheit − und das musste in Wirklichkeit auch Mahntayl selbst wissen − war dieser ›Anspruch‹ in eben dem Maße falsch und erlogen, wie es Sir Hauwerd Breygart und seine Unterstützer die ganze Zeit über bereits behauptet hatten. Walkyr hatte keine Ahnung, woher Mahntayl diese gefälschte Korrespondenz eigentlich genommen hatte, die seinen Anspruch auf diese Grafschaft zu belegen schien, doch dass es eine Fälschung war, stand völlig außer Frage, wie auch immer die Kirche darüber entschieden hatte − nachdem Nahrmahn von Emerald und Hektor von Corisande ihr hinreichenden Anreiz dafür gegeben hatten.
    Anscheinend jedoch war Mahntayl dieser neu erworbene Titel ein wenig zu Kopf gestiegen. Walkyr wusste sehr wohl, dass der sogenannte ›Graf Hanth‹ jahrelang nichts anderes erhofft hatte, als Breygart − oder vielleicht Haarahld von Charis − so lästig zu fallen, dass einer von ihnen sich letztendlich dafür entscheiden würde, ihm eine Abfindung zu zahlen, damit er endlich verschwinde. Doch dann, ganz entgegen allen Erwartungen, hatte die Kirche sich plötzlich dazu entschlossen, zugunsten seines ganz offensichtlich unberechtigten, erlogenen Anspruchs zu entscheiden, und damit hatte sich Mahntayls Horizont schlagartig erweitert. Jetzt, nachdem er zwei Jahre in Hanth verbracht hatte, war er keinesfalls mehr willens, diesen unrechtmäßig erworbenen Titel wieder aufzugeben. Tatsächlich war er nicht einmal mehr gewillt zuzugeben, dass er ihn ursprünglich auf unrechtmäßigem Wege erworben hatte.
    Bedauerlicherweise, dachte Walkyr nüchtern, sind seine liebenden Untertanen − und Cayleb Ahrmahk −, was diese Kleinigkeit betrifft, nicht ganz seiner Meinung. Und wenn Tahdayo auch nur den Verstand besäße, den Gott einer Peitschenechse geschenkt hat, dann hätte er längst Caylebs Angebot angenommen und wäre mit einem schnellen Schiff irgendwohin abgereist.
    Und genau das sollte auch ich tun, wie auch immer er sich letztendlich entscheiden mag.
    Innerlich fragte er sich, welcher

Weitere Kostenlose Bücher