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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Haarahld darauf bestanden hat, Erzbischof Rojyr möge Staynair zum Bischof von Tellesberg ernennen. Offensichtlich war bereits dies Teil eines lang gehegten Plans, die Treue von Mutter Kirche in Charis zu unterwandern … und dem Rest des Rates ist sehr wohl bewusst, dass Zhaspyr sie alle schon viele Male davor gewarnt hat, genau das könne der Fall sein.«
    Duchairn kniff die Augen zusammen. Er konnte Trynairs Behauptungen kaum widersprechen, schließlich gehörte zu den zahlreichen Vergehen, derer man Erayk Dynnys für schuldig befunden hatte, auch die Tatsache, dass dieser Erzbischof unfähig gewesen war, Staynair seines Amtes zu entheben und anschließend aus der kirchlichen Hierarchie seiner Erzdiözese sämtliche charisianischen Einflüsse zu tilgen.
    Andererseits waren von den neunzehn Bischöfen, die Staynairs unrechtmäßiger Ernennung zum Erzbischof zugestimmt hatten, nur sechs tatsächlich gebürtige Charisianer, und damit blieb doch die Frage offen, wie Haarahld − und nun eben Cayleb − die anderen dazu hatten bringen können, dieses widerrechtliche Vorgehen der Ahrmahks zu unterstützen. Das ist eine Frage, bei der die ›Vierer-Gruppe‹ sorgsam darauf wird achten müssen, nicht das Augenmerk der anderen darauf zu richten, ging es ihm durch den Kopf.
    »Dennoch«, sprach er dann laut weiter, »bleibt damit immer noch die Frage offen, wie wir darauf reagieren sollen. Ob sie das nun bereits seit Jahren heimlich planen oder nicht, ändert nichts an den Konsequenzen, mit denen wir uns befassen müssen.«
    »Das ist wahr.« Trynair nickte. »Aber wie ernst die Lage auch sein mag, es gibt keinerlei Grund zur Panik oder zu übereiltem Handeln. Auch wenn wir derzeit nicht über eine hinreichende Flottenstärke verfügen, um unmittelbar gegen Charis vorzugehen, besitzt Cayleb doch keine Armee. Seine Flotte mag ja ausreichen − zumindest derzeit −, sämtliche Armeen, die Mutter Kirche unter ihrem Banner würde vereinen können, von den Küsten seines eigenen Königreiches abzuhalten, aber er kann unmöglich die Sicherheit von Mutter Kirche hier in Haven oder in Howard bedrohen. Und wir sollten auch nicht vergessen, dass Charis trotz allem, was bislang passiert ist, immer noch nur ein kleines Königreich ist. Neun von zehn aller Menschenseelen auf Safehold finden sich in den König- und Kaiserreichen auf Haven und Howard. Selbst wenn Cayleb über jedes einzelne Schiff auf allen Meeren Gottes herrschte, könnte er doch niemals eine ausreichend starke Truppe mobilisieren, um einen Angriff auf dieses Land hier zu wagen. Und so ist letztendlich die Zeit zweifellos auf unserer Seite. Neue Schiffe können wir immer noch bauen, wie lange es dauern mag. Doch Cayleb kann unmöglich genügend Männer aufbieten, um ganze Armeen aufzustellen, egal wie viel Zeit ihm auch immer bleibt.«
    »Flotten lassen sich aber auch nicht an einem Tag bauen − noch nicht einmal an einem Fünftag«, merkte Duchairn an.
    »Allayn?« Trynair blickte zu Maigwair hinüber. Der Captain General richtete sich in seinem Sessel ein wenig weiter auf, und seine Miene wirkte mit einem Mal nicht mehr ganz so verdrießlich. »Stehen uns die Mittel zur Verfügung, eine neue Flotte zu bauen?«, sprach der Kanzler weiter. »Und wenn nicht, wie lange wird es dauern, bis wir diese Mittel aufbringen können?«
    »Wenn Sie fragen, ob Mutter Kirche und den Tempel-Landen die erforderlichen Kapazitäten zur Verfügung stehen, jetzt sofort eine neue Flotte zu bauen, dann lautet die Antwort: nein. Nicht sofort«, gestand Maigwair ein. »Höchstwahrscheinlich könnten wir die erforderlichen Kapazitäten schaffen, aber das würde erfordern, dass wir die Schreiner, Konstrukteure und all die anderen Facharbeiter ins Land holen, die in Bauwerften nun einmal gebraucht werden. Oder zumindest genügend von denen, um dann mit deren Hilfe unsere eigenen Arbeiter hinreichend auszubilden.« Er zuckte mit den Schultern. »Die Tempel-Lande sind noch nie eine Seemacht gewesen − der Grund dafür ist ja offensichtlich: Die einzige ›Küste‹, die wir überhaupt haben, ist die Hsing-Wu-Passage, und die friert jeden Winter aufs Neue zu.«
    Trynair nickte. Duchairn tat es ihm gleich. Trotz seiner eigenen, persönlichen Meinung, was Maigwairs Intellekt betraf, musste der Schatzmeister der Kirche doch zugeben, dass Maigwair, wenn es darum ging, ihm gestellte Aufgaben durchführen zu lassen, zumindest Spuren eben jener echten Befähigung an den Tag legte, die letztendlich Grund

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