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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Spionagesatelliten bewegte sich unerbittlich auf das Raumfahrtkommando der Luftwaffe östlich von Colorado Springs zu. In der Leitung war ein kurzangebundene Stimme zu hören, und der graue Mann beeilte sich mit der Antwort. »General, hier ist Bill Laird.« Seine Stimme klang warm, vertrauenerweckend, ergeben. »Tut mir sehr leid, Sie stören zu müssen, aber ich stehe vor einem ernsthaften Problem, und ich fürchte, ich habe die Kontrolle darüber verloren – und das, wie ich gestehen muß, in einem Maße, das es auch zu Ihrem Problem macht. Ich hoffe, das erklärt die Störungen, die Ihre Leute jetzt auf den Verteidigungskanälen empfangen …«
     
    Das Telefongespräch beanspruchte die Kräfte des Direktors für Freundlichkeit und Überzeugungskraft über die Maßen. Es war nicht der letzte Anruf, den er zu erledigen hatte. General Lime weigerte sich, irgend etwas ohne die Zustimmung von Lairds Vorgesetztem zu unternehmen.
    Weitere ernstgemeinte Lügen zogen durch den Äther, und als der Direktor schließlich den Hörer auflegte, zitterte er hinter seinem verkniffenen Lächeln. Er zerrte die graue Frau am Ärmel in eine dunkle Ecke. »Wenn das Programm, wie ich vermute, abgesetzt werden muß, haben wir das Ihnen zu verdanken«, sagte er verärgert. »Die jahrelange Arbeit war vergebens. Meinen Sie, nach diesem Debakel kann ich meine Stellung noch halten? Wir können froh sein, wenn man uns nicht vor Gericht stellt.«
    »Ich bin überzeugt, der Präsident wird nicht …«
    »Ach was! Haltet sie am Leben, haben Sie gesagt.«
    »Sie war großartig, William. Zumindest am Anfang. Sie war wie geschaffen dafür.«
    »Sie hat sich dem WISSEN nie anvertraut.«
    »Sie ist doch noch ein Kind!«
    Als Antwort hatte er für sie nur ein verärgertes Hüsteln. Er lief grübelnd hin und her, dann blieb er kopfschüttelnd stehen. »Also gut. Es ist Zeit, daß wir unsere Bande lösen und in der allgemeinen Herde aufgehen.«
    »William …«
    »Oh, wir bleiben in Kontakt«, sagte er bitter. »Ich bin sicher, daß es in der Regierung für uns beide einen Platz gibt. Aber vor uns liegt ein gewaltiger Neuaufbau.« Er verschränkte seine Finger, streckte im Jackett seine Arme und knackte mit den Knöcheln. »Das Sanatorium wird verschwinden müssen. Alle dort werden verschwinden müssen. Und jetzt ist genau der richtige Augenblick dafür.«
    Die graue Frau war nicht so dumm, zu widersprechen.
     
    »Diese Kiste ist ferngesteuert?« sagte der weibliche Sergeant ungläubig. Zügig tippte sie die Koordinaten des sich nähernden Helikopters in das LALS, das Luftabwehrlenksystem.
    »Es handelt sich offenbar um eine Art experimentelles ECM-Schiff, das durchgedreht ist«, antwortete der Captain. »In der Zentrale heißt es, die Leute, die das Ding losgelassen haben, glauben wohl, es wäre auf unseren Bodenstationen zu Hause.«
    Draußen auf dem Verteidigungsgürtel des Hauptquartiers der Raumfahrtbehörde schwangen und ruckten ganze Batterien von TEUCER-Abwehrkanonen auf ihren Podesten.
    »Können die Interzeptoren es nicht erwischen?«
    »Doch, schon. Eine F-41 könnte ihr geradewegs aufs Dach steigen, auf sie herunterblicken und -feuern. Haben Sie schon einmal eine von den neuen fliegenden Geschützen der Armee in Aktion gesehen, Sergeant? Sie fliegen mit 600 Sachen ungefähr einen Meter über dem Boden. Und was befindet sich von hier bis zu den Bergen auf der Erdoberfläche?«
    »Ach so.«
    »Eben. Häuser, Schulen und so weiter. Deswegen müssen wir vom Verteidigungsgürtel ran.«
    Der Sergeant sah auf den Radarschirm. »Tja, in ungefähr 20 Sekunden wissen wir Bescheid. Es kommt immer noch auf uns zu.«
    Noch bevor der Captain etwas von ihr verlangen konnte, hatte sie dem LALS befohlen, sich bereitzuhalten.
     
    Heulend überflog der Snark die Dächer der vorstädtischen Farmhäuser, die Schwimmbecken hinter den Häusern, die Steingärten, überquerte breite Boulevards und künstliche Lagunen, hob lockere Ziegel von den Dächern, riß die letzten toten Blätter von den Zierespen, erschreckte Fußgänger, wirbelte Staub auf und hinterließ auf dem Teich mit dem geklärten Wasser eine schlammige Welle in seinem Kielwasser. Als er sich der Basis näherte, sendeten die Antennen des Helikopters laufend auf allen gesperrten und offenen Kanälen, erhielten jedoch auf ihre drängenden Mitteilungen keinerlei Antwort. Das kahle, flache Gelände der Abwehrgürtels kam rasch näher …
     
    Als der Helikopter kreischend über die Zäune flog, über

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