Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel
aufeinanderfolgen, schiebt man im ersten Fall X, im zweiten Fall ein Z ein, um so nicht durch zweimal gleiche Codierung die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Buchstaben zu lenken. Dadurch könnte die Buchstabenanordnung innerhalb des alphabetischen Quadrats verraten werden.
3) I und J werden im Originaltext als ein Buchstabe betrachtete (Im vorliegenden Fall ist dies allerdings ohne Bedeutung.)
Als erstes mußte Blake also den Originaltext folgendermaßen umschreiben: AN HE LE NV ON PA RI SX SI EF IN DE NM IC HI NE IN MF OR TA UF DE RS UC HE NA DE RE RS TE NV ON FU EN FO FX FE NB AR UN GE NP RE NE ZU NG UY DE
Das bei Playfair verwendete alphabetische Quadrat mißt 5 mal 5 Buchstaben. Zuerst wird das Schlüsselwort (ohne Buchstaben zu wiederholen) aufgeschrieben, dann folgen die restlichen Buchstaben des Alphabets, wobei I und J als ein Buchstabe behandelt werden. Blakes Schlüsselwort war SPARTA, demzufolge sah das Quadrat so aus:
S
P
A
R
T
B
C
D
E
F
G
H
IJ
K
L
M
N
O
Q
U
V
W
X
Y
Z
Das Playfair Codierungssystem basiert auf dem Umstand, daß jedes Buchstabenpaar des Originaltextes nur in jeweils einer von drei Kombinationen auftreten kann. Das Paar kann entweder in der gleichen Reihe, der gleichen Spalte, oder – was am häufigsten vorkommt – nicht zusammen auftreten.
1) Jeder Buchstabe eines Paares, das in der gleichen Reihe auftritt, wird durch den Buchstaben zu seiner Rechten ersetzt, z.B.: aus ED wird fe. ›Rechts‹ vom letzten Buchstaben einer Reihe ist dann wieder der erste Buchstabe derselben Reihe.
2) Jeder Buchstabe eines Paares, das in der gleichen Spalte auftritt, wird durch den Buchstaben darunter ersetzt. Z.B.: aus RQ wird ey. ›Unter‹ dem letzten Buchstaben einer Spalte steht dann wieder der oberste Buchstabe derselben Spalte.
3) Buchstaben eines Paares, die weder in derselben Reihe noch in derselben Spalte stehen, werden durch den Buchstaben am Schnittpunkt der Reihe des ersten Buchstabens mit dem der Spalte des zweiten Buchstabens ersetzt. Dabei muß die Reihenfolge innerhalb des Paares beibehalten werden: Man ermittelt zuerst den Schnittpunkt der Reihe des ersten Buchstabens eines Paares mit der Spalte des zweiten, dann den Schnittpunkt der Reihe des zweiten Buchstabens eines Paares mit der Spalte des ersten. Zur Veranschaulichung stelle man sich vor, daß die beiden Buchstaben eines Paares aus dem Originaltext die Eckpunkte eines Rechtecks innerhalb des alphabetischen Quadrates bilden; die Buchstaben des codierten Textes bilden dann jeweils die diagonal gegenüberliegenden Eckpunkte desselben, kleinen, Rechtecks. Z.B.: aus AN wird po.
.
P
A
.
.
.
C
D
.
.
.
H
IJ
.
.
.
N
O
.
.
.
W
X
.
.
4) Da i und j identisch sind, kann also IJ nach Belieben als I oder als J wiedergegeben werden.
Blake schrieb seinen Text also folgendermaßen um:
AN
HE
LE
NV
ON
PA
RI
po
kc
kf
mw
go
av
ak
SX
SI
EF
IN
DE
NM
IC
av
ag
fv
ho
ef
on
hd
HI
NE
IN
MF
OR
TA
UF
jk
cq
ho
üb
qa
sr
zl
DE
RS
UC
HE
NA
CH
DE
ef
tp
nf
ck
or
hn
ef
RE
RS
TE
NV
ON
FU
EN
ek
tp
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mw
qo
lz
cq
FO
FX
FE
NB
AR
UN
GE
dn
dz
bf
mc
rt
mo
kb
NP
RE
NE
ZU
NG
UY
DE
wc
ek
qc
tz
mh
qz
ef
Sparta fand den codierten Text in dieser Form vor:
pokckfmwgoavakavagfbhoefonhdjkcqhoubsrzleftpnfckophnefektprfmwqolzcqdndzbfmcrtmokbwcekqctzmhqzef
Da sie wußte, daß Blake Playfair verwendet hatte und andererseits annehmen konnte, daß das Schlüsselwort SPARTA war, brauchte sie also nur den codierten Text paarweise aufzuteilen, das alphabetische Quadrat zu rekonstruieren, und unter Anwendung derselben Regeln jedes codierte Buchstabenpaar wieder in das jeweils entsprechende Originalpaar umzuwandeln:
po
kc
kf
…
AN
HE
LE
…
usw.
NACHWORT
VON
ARTHUR C. CLARKE
Es kann nicht viele Science Fiction-Romane geben, die mit einem 40seitigen Anhang voller mathematischer Gleichungen und elektronischer Schaltpläne enden. Seien Sie unbesorgt – auch dieser gehört nicht dazu; dennoch hat ein solches Buch diesen Roman angeregt, und das vor einem halben Jahrhundert. Und mit ein wenig Glück ist es in einem weiteren Jahrhundert vielleicht schon keine Fiktion mehr.
Vermutlich war es im Jahr 1937 oder 1938, als ich als Schatzmeister der damals fünf Jahre alten British Interplanetary Society arbeitete (die sich mit einem Jahresbudget von 200 $ an die Eroberung des Weltraums machte). Damals bekam die BIS ein Buch mit einem seltsamen Titel von einem Autor mit einem noch seltsameren Namen zugeschickt: Akkad Pseudomans Zero to Eighty,
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