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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Reistopf aus der Kantine von gestern abend. Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Sie stellen den REM/LOC-Schalter jetzt einfach mal auf LOC, okay?«
    Cliff tat es. »Er steht jetzt auf LOC. Und das rote Lämpchen brennt.«
    »Wunderbar, das macht überhaupt nichts, wir haben uns noch nicht zugeschaltet. Jetzt brauchen Sie nur noch den PROG-Knopf in der dritten Reihe zu finden, den zweiten von links, und dann sagen Sie mir, ob Sie jetzt ein blaues Licht bekommen.«
    »Jetzt leuchtet es blau.«
    »Gut, damit wäre der Computer auf Empfang für neue Instruktionen. Ich werde Ihnen jetzt eine Liste mit Zahlen vorlesen, nicht allzu lang, und Sie werden Sie per Hand eingeben, okay?«
    »Okay. Gut.« Los, bringen wir’s endlich hinter uns, dachte Cliff. Allmählich nervte ihn die Geschichte etwas. Der Startleiter tat so ruhig, daß es fast herablassend wirkte.
    »Okay Cliff, es geht los.«
    Penney spulte eine Liste mit dreiachsialen Koordinaten herunter, dazu Anweisungen bezüglich Stärke und Dauer der Zündung. Cliff wiederholte sie beim Eingeben.
    »Gut, Cliff, jetzt brauchen Sie nur noch ENTER zu drücken, dann sind Sie soweit. Das blaue Lämpchen wird aufflackern und auf grün springen.«
    »Ich habe ENTER gedrückt. Das Lämpchen hat geflackert, aber es ist immer noch blau.«
    »Dieses verdammte … Nur noch mal zur Kontrolle, also der T-Griff steht auf FREI, die Steuerung auf AUTO, die Kontrolle auf LOC …«
    »Stimmt alles.«
    »Eine Sekunde.«
    Cliff starrte lange aus dem Fenster. Unter ihm rollte der Horizont weiter.
    »Ich habe eine Idee, Cliff.« Penneys Stimme war eher noch fröhlicher geworden. »Wir schalten einfach um auf MAN und ZU und versuchen es hinten herum. Das heißt, wir nehmen den Computer einfach aus der Steuerschleife heraus.«
    »Sofort?«
    »Aber sicher. Wie schießen Sie jetzt sofort in eine höhere Umlaufbahn – was soll’s, die genaue Flugbahn können wir immer noch berechnen. Es dauert nur ein paar Sekunden, wenn wir erst mal gezündet haben.«
    »Wenn ich weiter draußen bin, wird mich der Schlepper dann überhaupt noch finden?« Cliff versuchte, sich seine Angst nicht allzusehr anmerken zu lassen.
    »Ach was, so weit raus kommen Sie längst nicht. Die Flugbahn ist vielleicht nicht ideal, aber Sie können es sich erlauben, ein wenig länger auf Ihr Rendezvous zu warten.«
    Immer noch besser, als wenn es gar keinen Sinn mehr hätte zu warten. »Und was soll ich dabei tun?«
    »Schalten Sie einfach auf Handsteuerung …«
    Er legte den Schalter auf rot. »Erledigt.«
    »Jetzt schalten Sie die Kontrolle zu.«
    Er zog den T-Griff nach unten. Das Licht sprang auf grün. »Erledigt.«
    »Okay, Cliff, suchen Sie sich jetzt etwas zum Festhalten. Die Beschleunigung ist wie üblich bei den Bremsraketen, also ungefähr ein halbes g, aber wir wollen doch nicht, daß Sie sich das Schienbein stoßen, was?« Wenn er gekonnt hätte, hätte ihm Penney dabei wahrscheinlich auch noch jovial auf die Schulter geklopft.
    Cliff krallte sich mit seiner Linken in das Gepäcknetz. »Also los«, krächzte er.
    »Werfen Sie jetzt mal einen Blick auf die Armatur B-1, Cliff. Dort ist ein großer, roter Knopf mit einer Sicherheitsabdeckung. Die klappen Sie hoch, und dann drücken Sie auf den Knopf. Jetzt.«
    Die Sicherheitsabdeckung war diagonal schwarz/gelb gestreift, darunter waren die Worte eingestanzt: MAIN ENG. Cliff streckte seine Rechte aus und legte den Deckel um. Mit seiner Linken krallte er sich noch fester in das Gepäcknetz. Die Finger seiner rechten Hand zitterten, als er auf den großen roten Knopf drückte.
    Nichts geschah.
    »Nichts passiert«, sagte Cliff tonlos.
    »Na, das ist ja vielleicht ein Ding, was?« dröhnte Penney. »Wissen Sie was, Cliff …« Damit hatte der Startleiter seinen Überschwang aufgebraucht. »Jetzt werden Sie uns erst mal ein paar Minuten Zeit lassen müssen. Wir melden uns wieder.«
    Cliff konnte nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken, mit dem er den Leiter anflehen wollte, ihn jetzt nicht alleine zu lassen. Aber schließlich ging der Mann ja nirgendwohin, und außerdem gab es im Augenblick nichts zu besprechen. Aus welchem Grund auch immer, die Raketen, von denen Cliff noch vor einem Augenblick gehofft hatte, sie würden ihn in Sicherheit bringen, waren vollkommen nutzlos. In fünf Stunden würde er seine Umrundung beendet haben – und zu seinem Startpunkt zurückkehren.
    Cliff schwebte schwerelos in der kleinen Blechbüchse und sah durch das winzige Fenster zu, wie der Mond

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