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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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atmosphärischen Störungen in ihrem Telefunk, meldete sich jedoch nicht. Das Stechen in ihren Augen kam von Tränen, dem Ausdruck der ersten traurigen Verärgerung, die in ihr hochstieg. Hierfür war sie nicht geschaffen. Hierfür nicht.
    Sie überließ sich dem Gefühl und wartete, bis es wieder nachließ. Am Ende war sie vollkommen erschöpft und schwer.
    Ihre Schultern schmerzten von Verspannungen. Langsam stand sie auf und nahm Istratis leichten Körper in die Arme.
    Sie trug ihn zu ihrem Mondbuggy, setzte ihn so gerade sie konnte auf den Rücksitz und schnallte ihn fest. Dann stieg sie in den Fahrersitz, senkte die Kuppel herab und setzte die Kabine aus dem Sauerstoffvorrat unter Druck. Als er normal war, entsicherte sie ihren Helm und sog die Luft ein.
    Auf Spartas innerem Bildschirm erschienen lange chemische Formeln – ein komplizierter Drogencocktail, nach dem Istratis Körper immer noch roch, obwohl er längst nicht mehr atmete.
    Sie kuppelte die Motoren des Buggys ein und fuhr langsam zur Station zurück. »Troy an Sicherheitskräfte. Kommandoleitung.« Keine Antwort. Sparta sah hoch und stellte fest, daß Istratis erster Angriff die Antennen abrasiert hatte. Ihr Telefunk schwieg.
    Tief deprimiert steuerte sie auf die entfernte Station zu. Sie war nach Farside gekommen, um einen Mordversuch aufzuklären. Jetzt hatte sie es mit einem tatsächlichen Mord zu tun. Man hatte Istrati absichtlich eine Überdosis verpaßt – und für beide Fälle war derselbe Mann verantwortlich. Penney versuchte mit allen Mitteln, seine Spuren zu verwischen …
    Spartas Gedanken wurden von einem gespenstischen Anblick unterbrochen. Auf der ihr zugewandten Seite des Landeplatzes hob sich das weiße Raumschiff in der vollkommen dunstlosen Nicht-Atmosphäre des Mondes grell vor dem Sternenhimmel ab, und von dort kam ihr eine hell von hinten angestrahlte Gestalt winkend entgegen. Sie holte die Gestalt, die immer noch fünf Kilometer entfernt war, mit ihrem Augenzoom näher heran, bis sie ihr Gesichtsfeld fast ausfüllte …
    Es war Blake Redfield.
    Sie versiegelte ihren Helm und erzeugte in der Kabine ein Vakuum. Wenige Minuten später kam sie neben ihm zum Stehen. Als sie die Kuppel hochklappte, sah sie hinter der Sichtscheibe sein breites Grinsen.
    Ihr Anzugfunk krachte. »Sind Sie der Passagier, den ich abholen soll?«
    »Ganz genau. Ich habe die Pilotin überreden können, mich aussteigen zu lassen.« Er genoß sichtlich ihre Überraschung.
    »Haben Sie etwas dagegen, den Rücksitz mit jemandem zu teilen?«
    »Keine Spur …« Sein Lächeln gefror, als er sah, daß der Mann auf dem Rücksitz einen zerschmetterten Helm hatte.
    »Nur bis ich ihn bei den Sicherheitsleuten abgeben kann.«
    Ihre Stimme klang sehr bemüht, als wollte sie ihm sagen: Versuchen Sie, es mit Humor zu sehen.
    »In diesem Fall …«
    Er setzte sich rasch hinten hinein und versuchte, sich trotz der Gurte so weit wie möglich von Istrati fernzuhalten. Sie ließ die Kuppel herab. Der Buggy nahm seine Fahrt zur Station wieder auf.
    Nach einigen Augenblicken des Schweigens sagte sie: »Was machen Sie in einem dieser großen Raumschiffe? Die sind doch für die besonders wichtigen Fälle reserviert.«
    »Ich hatte den Eindruck, Sie hätten es mir geschickt.«
    »Und woher hatten Sie diesen Eindruck, wenn ich fragen darf?«
    »Er war groß, graue Haare, blaue Augen, und eine Stimme wie Wellenrauschen auf einem Kieselstrand. Seinen Namen wollte er mir nicht verraten, aber er meinte, er arbeitet für Sie.«
    Sparta verschluckte sich fast, sie konnte es gerade noch in ein Räuspern verwandeln. »Stimmt«, sagte sie. »Ich habe Ihre Nachricht gefunden, Blake, dann bin ich nach Paris gefahren, aber es war schon zu spät. Und dann kam diese Geschichte dazwischen.«
    »Was für eine Geschichte? Bisher hat mir kein Mensch erzählt, was hier eigentlich los ist oder warum Sie hier sind.«
    »Vor ein paar Tagen hat es auf der Farside-Rampe einen Fehlstart gegeben, wobei der Farmer, der in der Kapsel saß, beinahe ums Leben gekommen wäre. Mich hat man hierhergeschickt, um herauszufinden, ob es ein Unfall war. Es war keiner. Im Augenblick bin ich dabei, den Täter zu verhaften.«
    »Oh«, sagte Blake. »Dann haben Sie sicher eine Menge zu tun.«
    Bis auf das Surren der Achsmotoren, das durch die Karosserie übertragen wurde, war es in der Kabine eine Weile ruhig.
    »Ellen, freuen Sie sich nicht, mich zu sehen?«
    Sie starrte lange mürrisch vor sich hin, dann schüttelte sie

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