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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Gesetze des Weltenrats. Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern. Bei einer offiziellen Anhörung haben Sie das Recht auf juristischen Beistand. Bis dahin kann alles, was Sie sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Verstehen Sie die Rechte, die Ihnen die Charta des Weltenrats zusichert?«
    Penneys sonnengebräuntes Gesicht wurde dunkelrot. Ihm, der sonst so gerne im Mittelpunkt stand, war es plötzlich unangenehm, daß alle ihn verwundert anstarrten.
    »Oder möchten Sie lieber wegrennen, Frank? Wie Istrati?« zischte sie leise. Sie konnte ihre Wut nicht verbergen. »Ich werde bestimmt nicht versuchen, Sie aufzuhalten.«
    »Ich will meinen Anwalt sprechen«, sagte Penney mit rauher Stimme.
    »Machen Sie das irgendwo anders. Hier haben wir jetzt Wichtigeres zu erledigen.«
    Penney schob sich steif von seinem Stuhl und verließ den Raum. Zwei Sicherheitsbeamte nahmen ihn an der Tür in Empfang. Jeder in der Zentrale verfolgte seinen Abgang.
    Blake zog eine Braue hoch. »Woher wußten die das?«
    »Ich habe ihnen gesagt, daß ich sie hier brauchen werde, bevor ich Istrati nachgefahren bin.«
    »Inspektor Troy!« brüllte Van Kessel sie an.
    »Ja, Mr. Van Kessel«, sagte sie ruhig. »Der Fehlstart. Ich weiß Bescheid. Uns bleiben nur noch ein paar Stunden, um die Sache in den Griff zu bekommen, habe ich recht?«
    »Sie wissen Bescheid! Woher in aller Welt wollen Sie das wissen?«
    »Ganz einfach, Mr. Van Kessel. Man hat mich hierhergeschickt, weil Cliff Leyland einen Fehlstart hatte, und seit ich hier bin, habe ich mich mit kaum etwas anderem beschäftigt. Hätte ich mir keine Gedanken darüber gemacht, hätte ich wohl kaum Frank Penneys Verhaftung vorbereiten können.«
    »Was hat denn das damit zu tun?« explodierte Van Kessel. »Hier weiß doch jedes Kind, daß Frank und Istrati unter einer Decke gesteckt haben!« Plötzlich wurde er still. Sein gerötetes Gesicht wurde blaß.
    Sparta lächelte müde. »Das hätten Sie mir eigentlich auch früher erzählen können, aber das war gar nicht nötig. Verraten Sie mir jetzt nur eins: Wußten Sie, daß Istrati versucht hat, Cliff Leyland für Penneys schmutzige Geschäfte einzuspannen?«
    »Sie wissen eben nicht, wie wir hier oben mit solchen Dingen umgehen …« sagte Van Kessel mürrisch. »Wir schnüffeln nicht herum.«
    »Ich bin weder Richter noch Staatsanwalt«, versuchte sie ihn zu ermutigen. »Istrati hat am Start als Lader gearbeitet. Es war seine Idee, Cliff anzuwerben, weil Cliff häufig nach L-5 und zurück flog. Leyland weigerte sich selbst dann noch, als man ihn zusammengeschlagen hatte, aber er zeigte Istrati auch nicht an – das war nicht sein einziger Fehler, aber beinahe sein letzter. Istrati hielt es für eine gute Idee, ihm eine Lektion zu erteilen, indem er ihm Drogen zusteckte, wo er sicher sein konnte, daß die Sicherheitsbeamten auf L-1 sie finden würden.«
    Sie blickte sich im Raum um, alles lauschte gespannt. »Wie Sie zu wissen scheinen«, sagte sie, »war Penney der Boß des Schmugglerrings, und außerdem war er an jenem Tag Schichtleiter am Start. Sobald die Kapsel im Verschluß der Rampe steckte, muß Istrati ihm mit seiner Heldentat in den Ohren gelegen haben. Für Penney war sofort klar, daß dies mehr als ein dummer Fehler war, es war ein Desaster, das seinen ganzen Plan gefährden konnte. Daher kam ich darauf, daß Penney beschloß, Leylands Kapsel zu zerstören – eine Kapsel, die erst die Hälfte der Rampe hinter sich hatte. Hätte Penney in diesem Augenblick die Energiezufuhr einfach abgeschaltet, wäre die Kapsel steckengeblieben und hätte nie die Rampe verlassen.«
    »Aber wie hätte er Leyland denn umbringen …?«
    »An Ihrer direkten Prioritätsschaltung gab es noch keine Fehlersicherung, Mr. Van Kessel«, sagte sie mit Nachdruck. »Jeder in diesem Raum hätte die Kapsel sabotieren können. Penney hatte ein Motiv. Und er hatte die Mittel, die Kapsel entweder weit ins All hinauszuschießen oder auf dem Mond zerschellen zu lassen.« Sie hielt inne. »Sie ins All zu schießen, kam natürlich nicht in Frage: Penney war zwar egal, was mit Leyland geschah, aber er konnte nicht riskieren, daß man die Kapsel irgendwann wiederfand. Also wartete er, bis der Computer ihm mitteilte, daß es für einen Bremsvorgang zu spät war, in diesem letzten Bruchteil einer Sekunde konnte er immer noch dafür sorgen, daß die Kapsel irgendwo zerschellte. Daher die sehr merkwürdige Flugbahn, eine Flugbahn, die die Kapsel praktisch wieder

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