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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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segelte weit über ihren Kopf hinweg. Einige Sekunden später prallte er auf dem Boden auf, rollte ab und sprang auf die Füße. Dann rannte er in langen, weiten Sätzen über die Ebene.
    In der Aufregung des Augenblicks wäre Sparta ihm beinahe nachgerannt, aber sie konnte sich gerade noch zurückhalten. Sie wirbelte herum und steuerte auf ihren Buggy zu. »Wo rennt er hin?« keuchte sie.
    Die Stimme des Streifenbeamten klang verblüfft. »Nirgendwohin. In dieser Richtung ist nichts. Wir sammeln ihn besser wieder ein, bevor ihm etwas zustößt.«
    »Ich kümmere mich darum. Sie werden an der Startkontrolle gebraucht.«
    »Wir?«
    »Ja Sie, glauben Sie mir ruhig. Fahren Sie rüber und warten Sie dort auf mich.«
    »Ganz wie Sie meinen, Inspektor.« Der Buggy der Sicherheitskräfte machte augenblicklich kehrt und fuhr zurück.
    Sie bürstete den Mondstaub von ihrem Anzug und ging zu ihrem Buggy zurück. Dann fuhr sie gemächlich los und folgte Istratis immer kleiner werdenden Gestalt, die stetig auf den Bergring zusprang. 100 Kilometer waren es bis dahin.
    Anfangs glaubte Sparta noch, der Mann würde wieder zu Sinnen kommen und merken, daß ihm nichts weiter übrigblieb als aufzugeben. Nachdem weitere zwei Kilometer unter ihren übergroßen Rädern dahingerollt waren, war sie die Verfolgungsjagd leid. Sie fuhr schneller.
    Während sie langsam näherkam, versuchte sie mit ihm über Telefunk zu sprechen. »Mr. Istrati, ich bin unser Spielchen leid. Ich kann Ihnen ohne Mühe folgen, aber was ist mit Ihnen? Jetzt rennen Sie schon mehr als fünf Minuten lang. Warum sparen Sie sich nicht Ihre Kräfte? Laufen Sie langsamer, ich will mit Ihnen reden. Ich komme nicht näher, wenn Sie nicht wollen.«
    Sein Anzugfunk war eingeschaltet, aber außer seinem keuchenden Atem konnte sie nichts hören.
    Sie fuhr mit einer Hand und steuerte den Buggy in einen der größeren Krater, die den Boden des Mare bis hoch zu den Flanken übersäten. Die kleineren Krater umfuhr sie vorsichtig. Leise war das Surren der Elektromotoren unter dem Krachen des Funks zu hören. »Sie wissen, daß Sie ins Nichts rennen. Machen wir uns die Sache nicht unnötig schwer, okay? Sie hören auf zu rennen, und ich höre auf, Ihnen nachzufahren.«
    Weiter vorn übersprang der Mann gerade einen zehn Meter breiten Krater mit einem einzigen gewaltigen Satz und verschwand hinter dem hinteren Rad. Sie steuerte den Buggy in den Krater hinein – er war tiefer, als es zunächst schien –, dann kletterte sie die gegenüberliegende Seite mit durchdrehenden Rädern hinauf. Als sie über den Rand kippte, waren für einen Augenblick alle vier Räder im Nichts, dann landete sie in einer Staubwolke. »Sie brauchen es nur zu sagen, Mr. Istrati. Ich fahre Sie gern zurück zur …«
    Er war nirgends zu sehen. Sie trat auf die Bremse und blieb stehen.
    Irgend etwas hämmerte über ihrem Kopf gegen die Plastikkuppel. Istrati war von hinten auf den Buggy aufgesprungen. Er hatte mit beiden Händen einen meterlangen Basaltbrocken gepackt und donnerte ihn auf das Dach des Fahrzeugs. Er hielt den massigen Brocken immer noch in der Hand und schlug erneut zu. Er wollte mit Gewalt in das Innere des Fahrzeugs dringen.
    Sie rammte den Rückwärtsgang hinein und fuhr los, dabei löste sie ihre Sicherheitsgurte. Istrati wollte gerade wieder zum Sprung ansetzen, als sie die Kuppel aufklappte und auf ihn zusprang. Er schlug mit dem scharfkantigen Felsbrocken nach ihr und verfehlte sie – aber auch sie hatte sich in der ungewohnten Schwerkraft verschätzt und sprang daneben.
    Istrati hatte sich an seiner Waffe festgehalten, so daß ihn der Schwung seines Schlages von den Beinen riß. Er stürzte auf seine Schulter, rollte ab und blieb im Staub liegen. Nur langsam kam er auf die Knie und wieder auf die Beine. Sparta duckte sich, sie wollte ihn erneut anspringen, aber wieder ahnte er, was sie vorhatte und warf sich mit aller Kraft nach vorne …
    Entsetzt beobachtete sie, wie er sich absichtlich auf den Felsbrocken warf, den er immer noch in seinen behandschuhten Händen hielt. Eine Basaltkante, scharf wie eine primitive Axt, zerschmetterte seine Sichtscheibe. Er lebte noch, als Sparta zu ihm kam, aber sie konnte nichts mehr für ihn tun. Seine Augen liefen rot an, als das Blut in sie hineinschoß. Er schüttelte sich wild, als er seinen letzten Atemzug in das Vakuum hauchte, dann war er tot.
    Sparta verweilte einige Sekunden lang hilflos kniend neben dem Toten. Sie bemerkte zwar die

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