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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Wendeltreppe zu der bereits fertiggestellten Skylounge hoch. Hier war sein Lieblingsplatz, wenn er auch wußte, daß er die Lounge nicht mehr für sich alleine haben würde, sobald die Queen erst in Dienst gestellt war. Wenigstens für fünf Minuten wollte er sich ein ganz privates Vergnügen gönnen.
    Er tippte einen Code in seine Komverbindung und erkundigte sich bei der Brücke, ob alles noch in Ordnung war. Dann sank er entspannt in einen der bequemen Drehsessel.
    Unter ihm breitete sich der geschwungene Bogen der Schiffshülle aus. Er befand sich ganz vorne am höchsten Punkt, von dem aus man die Unermeßlichkeit des größten atmosphärengebundenen Fahrzeugs überblicken konnte, das je der Schwerkraft eines Planeten getrotzt hatte. Nur die Raumfrachter, die regelmäßig die Routen zwischen den Raumstationen von Venus, Erde, Mars, den Monden und dem Mainbelt befuhren, waren größer. Wo es kein Gewicht gab, spielte Größe nur eine untergeordnete Rolle.
    Und wenn Falcon schließlich genug davon hatte, die Queen zu bewundern, brauchte er sich nur umzudrehen und hatte die phantastische Wildnis vor sich, die der Colorado im Laufe einer halben Milliarde Jahre geschaffen hatte.
    Abgesehen von der ferngesteuerten Kameraplattform, die jetzt zurückgefallen war, um das Schauspiel aus der Mittschiffsperspektive aufzuzeichnen, hatte Falcon den Himmel für sich allein. Hier oben war er blau und leer, auch wenn die violett-braune Farbe der niedrigeren Luftschichten der Erde den Horizont verschleierte. Weit im Süden und Norden konnte er die eisigen Kondensstreifen startender und landender interkontinentaler Raumschiffe sehen, die extra aus dem Korridor über dem Wüstenhimmel verbannt worden waren. An diesem Tag war er für die Queen reserviert.
    Irgendwann würden billige Kernfusionsreaktoren die fossilen Brennstoffe ersetzen, von denen immer noch ein großer Teil der irdischen Ökonomie abhängig war. Dann würden Schiffe wie die Queen ruhig und sauber mit Fracht und Passagieren durch die Atmosphäre gleiten. Dann würde der Himmel nur noch den Vögeln und den riesigen lenkbaren Luftschiffen gehören. Aber dieser Tag lag noch Jahrzehnte in der Zukunft.
    Es war richtig, was die alten Pioniere zu Beginn des 20. Jahrhunderts gesagt hatten: Dies war die einzige vernünftige Art zu reisen – leise und bequem, von sauberer Luft umgeben, ohne von ihr abgeschnitten zu sein, und dicht genug über der Oberfläche, um die Schönheit von Land und Wasser genießen zu können.
    Die Überschalljets aus dem letzten Jahrhundert waren kaum besser als Viehwaggons gewesen, vollgestopft mit Hunderten von Passagieren, die teilweise zu zehnt in einer Reihe saßen. Schon bald würde eine viel größere Zahl von Passagieren mit besserem Komfort, vergleichbarer Geschwindigkeit und zu niedrigeren Kosten reisen können.
    Die Queen und ihre geplanten Schwesternschiffe waren allerdings nicht als Massentransportmittel gedacht. Es würde nur einem kleinen Teil der Milliarden von Menschen vergönnt sein, mit einem Glas Champagner in der Hand durch den Himmel zu gleiten, während die symphonischen Klänge eines Live-Orchesters von der Bühne des Beobachtungsdecks heraufschwebten … Eine wohlhabende Weltbevölkerung konnte sich solche Torheiten jedoch leisten und brauchte sie sogar zu ihrem Vergnügen und als willkommene Ablenkung von aggressiven interplanetarischen Geschäften. Und es gab mindestens eine Million Menschen auf der Erde, deren Einkommen 1000 ›neue Dollars‹ pro Jahr überschritt – das waren eine Million jener Dollars, die ein gewöhnlicher Mensch bei den üblichen Transaktionen von seinen Creditchips abgezogen bekam. An Passagieren würde es der Queen also nicht mangeln.
    Falcons Komverbindung piepte und unterbrach seine Träume. Der Copilot meldete sich von der Brücke.
    »Geben Sie Ihr Okay für das Rendezvous, Captain? Wir haben jetzt alle Daten für diesen Flug, und außerdem werden die Videoleute ungeduldig.«
    Falcon sah zur Kameraplattform hinüber, die ihre Geschwindigkeit und Flughöhe jetzt in einem halben Kilometer Entfernung angeglichen hatte. »Okay, machen Sie weiter wie geplant. Ich werde von hier aus zusehen.«
    Er verließ die Skylounge über die Wendeltreppe und ging zurück durch das geschäftige Treiben auf dem Beobachtungsdeck. Er hoffte, mittschiffs eine bessere Sicht zu haben. Dann spürte er, wie sich unter seinen Füßen die Vibration veränderte. Die Turbinen wurden gedrosselt, und die Queen kam zum

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