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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Kanonen los – mit einer Härte und Lautstärke, die einem leicht Kopfschmerzen bereiten konnte. Die Ventris machte eine scharfe Wendung nach innen auf das schwarze Loch zu, das sich wie eine Blende in der Mitte des Weltschiffs öffnete.
     
    McNeil warf Groves einen Blick zu: Walsh hatte ihnen gerade neue Anweisungen gegeben. »Brauchen Sie Hilfe, Mr. Navigator?«
    »Nun, Mr. Ingenieur, ich habe gerade hier auf meinem Ärmel eine vorläufige Schätzung vorgenommen« – dabei tippte er auf die Tastatur auf dem Unterarm seines Anzugs – »und demzufolge befinden wir uns in einem kleinen Dilemma. Wir müßten sämtliche Treibstoffreserven für die Vektoränderung aufheben. Wenn wir das tun, kommen wir allerdings, nun, einen winzigen Augenblick zu spät.«
    »Wir haben also nicht die ausreichenden Delta-Vs?«
    »So könnte man es auf den Punkt bringen.«
    »Irgendwelche Vorschläge?«
    Man konnte sehen, wie Groves in seinem Anzug die Schultern zuckte. »Ich würde sagen, wir machen, daß wir hier wegkommen, und hoffen darauf, daß sich irgend jemand etwas einfallen läßt, bevor uns der Treibstoff ausgeht.«
    McNeil warf einen Seitenblick auf ihren Gefangenen. »Ich denke, Sie sollten auch ein Wort mitreden dürfen, Mays. Wir können uns ja immer noch dagegen entscheiden.«
    Mays sagte: »Schon gut. Ich habe nichts zu sagen.«
    Sie drehten die Steuerdüsen auf und tauchten auf den Diamantenmond zu.
     
    Die Ventris schwebte in die riesige Kuppel, die Forster und Troy ursprünglich mit dem Manta U-Boot erforscht hatten. Der kathedralenähnliche Raum glich einer Filigranarbeit aus Tinte und Silber, gezeichnet mit einer feinen, stählernen Feder – denn er war jetzt ein vollkommenes Vakuum ohne Wasser, und die komplizierte Architektur zeichnete sich deutlich im einfallenden Jupiterlicht ab.
    Vom Grund schnellten einige glänzende Mechanismen empor. Sie waren beweglich und lebendig wie Tentakel, packten die Ventris und zogen sie ins Innere. Dabei drehten sie sich, bis sie endlich auf der Seite lag, sicher eingebettet in ein Nest aus saugenden Ranken – wie ein Fisch, der in die Fänge einer Seeanemone geraten war.
    Die Ventris war jetzt parallel zur Achse des Weltschiffs ausgerichtet und zeigte auf die Stelle, die sie mit Südpol bezeichnet hatten. Die geringe Schwerkraft auf dem Steuerdeck zog einen jetzt an die Wand und nicht auf den Boden, aber die Kraft war so geringfügig, daß man eher das Gefühl hatte, in einem Fluß zu treiben, als zu fallen.
    »Im Manta befindet sich noch Treibstoff«, sagte Blake zu Walsh. »Ich könnte zu ihnen fahren, den Manta dort lassen und ihnen mit meinem Treibstoff aus dem Anzug helfen.«
    »Tut mir leid, Blake«, sagte sie schroff. »Sie würden den Treibstoff aus Ihrem Anzug bei der Flugbahnanpassung aufbrauchen, vielleicht sogar mehr.«
    »Ich bestehe darauf, es zu versuchen«, sagte Blake mit aller Empörung, die er aufbringen konnte.
    »Ich sehe nicht ein, warum ich vier anstatt drei Leute verlieren sollte.«
    »Captain …«
    »Wenn Sie auch nur die geringste Chance hätten« – Walsh blieb hart; unter den Männern, die jetzt zurückgelassen werden sollten, befanden sich zwei ihrer ältesten Weggefährten und Freunde – »aber das ist nicht der Fall. Lassen Sie es durchrechnen, wenn Sie wollen. Bitte beweisen Sie, daß ich unrecht habe.«
    Forster war auf seine Couch geschnallt und verbarg sein Gesicht grübelnd in den Händen. Er hatte sich aus dem Streit rausgehalten. Jetzt hob er seinen traurigen Blick und sah Blake an. »Tun Sie, was der Captain vorschlägt, Blake. Lassen Sie es durchrechnen.«
    »Sir, der Computer legt den Berechnungen seine eigenen Treibstoffschätzungen zugrunde. Ich schlage vor … sie sind meiner Ansicht nach zu niedrig.«
    »Oder zu hoch«, hielt ihm Walsh entgegen.
    »Lassen Sie es durchrechnen, Blake«, sagte Forster. »Lassen Sie Mays’ Masse aus der Berechnung raus.«
    Walsh sah Blake an, sagte aber nichts. Sie wollte offenbar, daß er die Verantwortung übernahm.
    »Tut mir leid, Jo. Professor«, flüsterte Blake, »ich kann nicht behaupten, daß es mir leid täte, wenn Sie die Entscheidung selber träfen. Aber …«
    Walsh wandte sich dem Computer zu und tippte einige Zahlen mit der Hand ein; solche Berechnungen gab man dem Computer nicht über den Stimmodus ein. Die Zahlen kamen zurück, außerdem wurden die möglichen Flugbahnen grafisch dargestellt.
    Walsh und die anderen starrten auf den Bildschirm. »Ich kann nur hoffen«, sagte sie,

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