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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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»daß sie weniger zimperlich sind als ich, wenn sie auf die Idee kommen.«
    »Worüber sprechen Sie?« wollte Marianne wissen. Sie war genau in diesem Augenblick mit Bill Hawkins auf dem Steuerdeck erschienen.
    Forster sah sie nicht an, sagte aber deutlich, wenn auch ohne Betonung: »Mit Mays’ Treibstoff, aber ohne seine Masse haben McNeil und Groves eine Chance, es vor Ablauf von Inspektor Troys Zeitlimit bis zu uns zu schaffen.«
    »Die Chance wird schnell kleiner«, knurrte Walsh.
    Marianne dachte kurz nach. »Sie wollen, daß sie Randolph verlassen?« sagte sie.
    »Ich hoffe, sie tun es.«
    Forster sah ihr direkt in die Augen. »Aber ich habe meine Zweifel.«
    Marianne hätte wütend oder entsetzt auffahren können. Aber sie tat es nicht.
     
    Ein Stück weiter in Richtung Jupiter sagte Tony Groves: »Wir haben ihn gerade überschritten, den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt.«
    »Was bedeutet, daß wir immer so weiterschweben werden, wenn niemand kommt, um uns zu retten«, sagte McNeil.
    »Ich fürchte, ja.«
    Einen Augenblick lang war in ihren Anzügen nichts zu hören als die atmosphärischen Störungen des Jupiter. Dann meldete sich Mays zu Wort. »Sie haben den Treibstoff aus meinem Anzug. Lassen Sie mich einfach zurück. Vielleicht können Sie sich noch retten.«
    »Das ist nicht die übliche Vorgehensweise«, sagte Groves.
    »Und Sie gehören natürlich zu den Leuten, die immer das Übliche tun«, sagte Mays boshaft.
    »Ich glaube, er will uns provozieren, Angus«, sagte Groves. »Das wird ihm nichts nützen. Das kenne ich alles schon«, sagte McNeil. »Klar, wir bringen den überzähligen Burschen um und leben dann vielleicht ein wenig länger. Und dann versuchen wir, es irgendwie wieder gut zu machen.«
    Groves schnalzte mit der Zunge. »Ich muß schon sagen. Sollte das ein Wortspiel sein?«
    »Erraten.«
    Sie segelten in den leeren Raum. Ihre Steuerdüsen stießen sie auf den Diamantenmond zu, der jetzt fast ihren gesamten Himmel ausfüllte. Sie wußten, daß sie keine Möglichkeit hatten, anzuhalten oder gar umzukehren, sobald sie ihn erreicht hatten.
    »Offengestanden«, sagte Mays, »mir ist es eigentlich egal, ob ihr beide überlebt oder nicht. Aber ich würde gerne noch etwas sagen, bevor ich sterbe.«
    »Wir sind ganz Ohr«, sagte McNeil.
    »Nicht zu euch. Zu … Forster, meine ich. Und zu dieser Troy, oder wie sie sich jetzt nennt.«
    McNeil programmierte seinen Anzugfunk. »Können Sie uns noch hören, Professor?«
    Die Antwort kam so deutlich, als befände sich der Professor im Anzug neben ihnen. »Ich habe zugehört, Angus. Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, Sir Randolph.«
    »Ich höre ebenfalls zu, Sir Randolph«, sagte Sparta ebenso deutlich wie Forster.
    Mays seufzte deutlich hörbar, dann atmete er in der kalten Luft seines Anzuges einmal tief durch. »Mein Name ist nicht Randolph Mays«, sagte er. »Vielleicht kennen Sie mich unter anderen Namen. William Laird. Jean-Jacques Lequeu. Sie alle stimmen nicht. Mein Name spielt keine Rolle.«
    »Richtig, Ihr Name spielt keine Rolle«, sagte Sparta. Ihre Stimme war so nah, als befände sie sich in seinem Kopf. Für ihn muß sie wie das Zischen einer Echse geklungen haben, denn er war dumm genug gewesen, anzunehmen, sie kenne ihn tatsächlich nicht. »Sie haben geglaubt, Sie hätten meine Eltern umgebracht. Sie haben geglaubt, Sie hätten mich geschaffen. Aber was Sie auch immer getan haben, es war egal. Nichts davon hat eine Rolle gespielt, Mr. Nemo. Nicht einmal Sie selbst.«
    »Trotzdem wollen wir hören, was Sie zu sagen haben«, ging Forster rasch dazwischen.
    »Gut, Sie werden es hören«, sagte Mays matt. »Diese verdammte Frau hat recht: Ich spiele keine Rolle mehr. Aber wir Prophetae waren nicht verrückt. Wir waren es, die das WISSEN bewahrt haben, das WISSEN, das sie zu dem gemacht hat, was sie ist … und das uns alle an diesen Ort gebracht hat.«
     
    Wir haben schreckliche Verbrechen im Namen des WISSENS begangen.
    Vielleicht finden Sie es seltsam, daß ich das so leicht zugeben kann. Die normalen Sterblichen glauben, daß ein todesmutiger Krimineller, ein Krimineller ohne Moral, also ein Mensch, der kaltblütig Unschuldige tötet, sei es bei einem anonymen Attentat, sei es, daß er sie mit einer Maschinenpistole abschlachtet, ohne sie je zuvor gesehen zu haben, ohne etwas über sie zu wissen, daß ein derart unnachgiebiger Mörder, im Gegensatz zu den geradezu sympathischen Gattenmördern oder Kinderschändern, unmöglich

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