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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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nur wenig Zeit. Schon bald wird keine Zeit mehr sein.
    Ich werde es ihnen sagen, wenn du mir zeigst, wie.
    Komm mit, und wir zeigen dir, wie.
     
    Die Luftschleuse des Ausrüstungsbunkers der Michael Ventris öffnete sich langsam. Marianne kam als erste herein, gefolgt von Blake. Sie zog sich den Helm vom Kopf, bevor sie durch den Korridor weiter zum überfüllten Steuerdeck ging.
    Als sie hereinkam, hatte sie Feuer im Herzen und Feuer in ihrem Blick. Nur eine blutverschmierte Axt fehlte ihr noch für die Rolle der Clytemnestra. Ihre ersten Worte galten jedoch nicht Forster, der voller Erwartung vor ihr schwebte, sondern Bill Hawkins.
    »Du hättest sie daran hindern können«, sagte sie wütend. »Zumindest hättest du es versuchen können. Aber du willst, daß er umkommt.«
    Er sah ihr in die feurigen Augen. »Nein, Marianne, das stimmt nicht. Außerdem wird er nicht sterben.«
    »Weil ich nachgegeben habe«, sagte sie. »Was er offensichtlich nicht getan hat. Hätte ich ihn nicht dazu gebracht, mir zu verraten, wo die Statue versteckt ist, wäre er für seine Prinzipien in den Tod gegangen. Er hat sich wie ein Ir … wie ein erwachsener Mann verhalten. Du dagegen, Bill …«
    »Für persönliche Anschuldigungen haben wir später noch reichlich Zeit, Miss Mitchell.« Forster ging dazwischen, bevor sie noch härtere Worte gebrauchte. »Wir haben einiges zu erledigen.«
    »Hier«, sagte sie und schob ihm einen elektronischen Notizblock hin. Darauf befand sich eine grobe Umrißzeichnung eines Abschnitts im Tempel der Künste und eine mit einem X gekennzeichnete Stelle. »Mehr kann ich nicht für Sie tun.«
    »Das reicht vollkommen«, sagte Forster, nachdem er einen kurzen Blick darauf geworfen hatte. Er gab es weiter an Blake. »Blake, wenn ich Sie richtig verstanden habe, wollten Sie sich darum kümmern.«
    »Sir.« Blake nahm den Notizblock und verließ sofort das Steuerdeck.
    »So, das hätten wir hinter uns.« Forster bewegte sich zu Fultons Liege, beugte sich darüber und kramte in einem Leinenbeutel neben der Konsole. Er holte eine Glasflasche hervor, die mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt war. Eine seiner geschätzten Flaschen Cognac Napoleon. »Warum entspannen wir uns nicht ein wenig und trinken einen Schluck, um all die unangenehmen Dinge zu vergessen?«
    »Einen Schluck trinken?« Marianne zeigte auf die Digitaluhr auf dem Steuerpult hinter Forster. »Sind Sie verrückt geworden? Randolph ist wahrscheinlich schon halb auf den Jupiter gefallen!«
    Professor Forster sah sie mißbilligend an. »Der Mangel an Geduld ist ein weit verbreiteter Fehler bei jungen Menschen«, sagte er. Aus seinem scheinbar jugendlichen Körper klang es etwas merkwürdig. »Ich sehe keinerlei Grund zu überhasteten Aktivitäten.«
    Marianne lief rot an, wurde aber ebenso schnell wieder blaß. Ehrliche Angst hatte ihre Wut für einen Augenblick verdrängt. »Sie haben es versprochen«, hauchte sie.
    Auch Bill Hawkins war längst nicht mehr besorgt, sondern wütend. »Professor, Sie haben mir gesagt … also ich sehe jedenfalls keinen Grund, die Sache noch länger hinauszuzögern.«
    Forster merkte, wie aufgeregt sie waren. Vielleicht war er doch eine Kleinigkeit zu weit gegangen. Schließlich hatte er seinen kleinen Spaß gehabt. »Ich kann Ihnen sofort versichern, Miss Mitchell, daß Randolph Mays sich in keiner größeren Gefahr befindet als wir alle. Wir können ihn einsammeln, wann immer wir wollen.«
    »Dann haben Sie mich also angelogen«, sagte sie sofort.
    »Nein, das habe ich ganz bestimmt nicht. Mays hat Sie wiederholt angelogen, aber was ich Ihnen gesagt habe, war die volle Wahrheit. Zugegeben, Sie haben voreilig die falschen Schlüsse daraus gezogen. Bill mußte ich es übrigens auch erst erklären – seine Aufgebrachtheit Ihretwegen und wegen Mays war also durchaus echt, und ich bezweifle, daß wir ihn hätten zurückhalten können, hätten wir ihn nicht davon überzeugt, daß wir die Wahrheit sagen …«
    »Und die wäre?« wollte sie wissen. »Vorausgesetzt, Sie sind bereit, mit ihrem leeren Gequatsche aufzuhören.«
    Forster zuckte gegen seinen Willen zusammen. »Also, gut … als ich sagte, ein Körper braucht 95 Minuten, um von hier auf den Jupiter zu fallen, habe ich einen wichtigen Umstand unerwähnt gelassen. Ich hätte hinzufügen müssen: ›Ein Körper, der sich im Verhältnis zu Jupiter im Ruhezustand befindet.‹ Aber das trifft auf uns nicht zu. Sir Randolph bewegt sich mit der gleichen

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