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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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überlassen, Hawkins. Und jetzt verhalten Sie sich bitte still oder verlassen Sie das Steuerdeck.«
    Endlich merkte Hawkins, daß die anderen etwas wußten, von dem er keine Ahnung hatte, und daß sie Ruhe brauchten, um darüber nachzudenken. Er verzog sich in eine dunkle Ecke.
    »Das sich verflüchtigende Eis ist etwa zehn Meter dick«, sagte McNeil. »Das dürfte einen Teil der Energie absorbieren.«
    »Ja, das spräche dafür. Vorausgesetzt, die Schneedichte beträgt – was schätzen Sie, vielleicht 0,4 dc? – und ihre Trägheit« – Groves stand über das Steuerpult gebeugt und bearbeitete die Tastatur – »dann würde sie eine momentane Verzögerung von … oh, etwa 40 g auszuhalten haben. Die Einzelheiten werden wir noch nachschlagen müssen, aber soweit ich weiß, sind diese Moon Cruisers so konstruiert, daß sie noch eine ganze Menge mehr aushalten.«
    »Und die Menschen drinnen?« fragte Walsh.
    »Wenn sie gut festgezurrt sind … könnten sie es überleben.«
    »Angenommen, sie sind optimal angeschnallt«, fügte McNeil hinzu. »Wenn sie dann das Pech haben und verkehrt herum aufprallen …« Weiter redete er nicht.
    »Richtig«, sagte Walsh. »Wir werfen besser mal einen Blick durch das Teleskop.«
    Groves wandte sich wieder dem Steuerpult zu, entband das optische Teleskop aus seiner Zielfolgefunktion und richtete es nach den Computerkoordinaten der sich nähernden Kapsel neu aus. Auf dem Videoschirm erschien das undeutliche Bild der grauen, röhrenförmigen Kapsel mit ihrem Gürtel aus Treibstofftanks und seinem einen kleinen Raketenmotor; aus dieser Entfernung schien es sich gegenüber der Masse des Jupiter nicht zu bewegen.
    Die Menschen auf dem Steuerdeck betrachteten das Bild schweigend.
    »Bemerkenswert«, sagte Jo Walsh.
    »Also, ist das nun Glück, oder ist das keins«, fragte McNeil.
    »Ich denke, die Antwort darauf lautet in jedem Falle nein«, sagte Groves trocken.
    Hawkins hielt es nicht länger aus und brach sein Schweigen. »Was soll das ganze Gerede? Kann mir das einer verraten?«
    McNeil erklärte es ihm. Die offenbar manövrierunfähige Kapsel war exakt so ausgerichtet, daß ihr Raketenmotor ihren Fall auf Amalthea exakt abbremsen konnte. Selbst ohne die Hilfe einer besonderen Bremsrakete befand sich die Kapsel in der idealen Lage für eine Bruchlandung.
    »Bis vor zwei Minuten hätte ich es noch für einen Unfall gehalten, aber langsam bekomme ich meine Zweifel«, sagte Jo Walsh.
    »Wo wir gerade von Spielverderbern sprechen. Dieser Mays ist wirklich eine Nummer für sich«, sagte Groves.
    »Soll das heißen, sie hätten vorgehabt, hier zu landen?« sagte Hawkins und wischte sich seine schweißnassen Haare aus den ungläubigen Augen.
    »Nicht, daß es einen großen praktischen Unterschied machte«, sagte McNeil gutgelaunt. »Ob sie es wissen oder nicht, wenn sie bei ihrer Ankunft eine Strahlendosis aufgenommen haben, die verdammt nah an der tödlichen Grenze liegt – wir haben gar keine Wahl, als sie unter unsere Fittiche zu nehmen.«
    »Also gut, Tony, wir machen es auf deine Art«, sagte Walsh. »Wir lassen sie aufschlagen und sammeln nachher die Reste zusammen.«
    »Hoffentlich fallen sie uns nicht genau auf den Kopf«, sagte Groves mit einem Grinsen.
    »Also, das ist so unwahrscheinlich, daß es schon mit dem Teufel zugehen müßte.« Walshs Konter saß jedoch besser, als sie beabsichtigt hatte – niemand lachte.
     
    Drei Stunden vergingen. Die aus der Bahn geratene Kapsel näherte sich dem Seitenschirm, der Manta auf dem Hauptschirm. Aber Walsh war ein kühler Kopf; sie hatte schon etliche Notfälle gemeistert, die komplizierter waren.
    Sie nahm an, daß Professor Forster und Blake alleine zurechtkamen. Hawkins und McNeil hatten bereits ihre Raumanzüge angelegt und standen bereit, die Passagiere aus der Kapsel zu retten, nachdem sie aufgeschlagen war. Groves blieb bei ihr auf dem Steuerdeck, um alle Beteiligten im Blick zu behalten.
    Als erstes traf die Kapsel ein.
     
    Geräuschlos und viel zu schnell, als daß man sie hätte mit bloßem Auge verfolgen können, kam sie in einem Schweif aus orangefarbenem Licht und einer Wolke aus Dampf.
    »Verdammt«, sagte Tony Groves. Walsh warf ihm nur einen Blick zu, der bedeutete: Hoffentlich haben Sie keinen Mist zusammengerechnet.
    In Sekundenschnelle waren Hawkins und McNeil aus der Luftschleuse der Ventris und eilten über die Nebellandschaft zur Aufschlagstelle.
    »Mein Gott, war das ein Aufprall. Haben Sie den Feuerschweif

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