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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Walsh zum Computer. »Die Vektorkoordinaten in graphischer Darstellung, bitte.«
    Der große Videoschirm schaltete auf eine Karte der näheren Umgebung um. Das in Not geratene Fahrzeug schob sich von links ins Bild, und zwar auf einem Kurs, der es auf die Leeseite von Amalthea bringen würde – wo es höchst wahrscheinlich mit dem Mond kollidieren würde.
    »Ich gebe ihm noch etwa drei Stunden bis dorthin«, sagte Groves.
    »Wer zum Teufel kann das nur sein?« wollte McNeil wissen. »Ohne Passierschein für diesen Sektor hätte niemand so nahe kommen können.«
    »Computer, können Sie das in Not geratene Fahrzeug identifizieren?« fragte Walsh ruhig.
    Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eine automatische Touristenkapsel mit der Registratur AMT 476, Rising Moon Enterprises, Standort Ganymede, die sich zur Zeit nicht auf vorgegebenem Kurs befindet …
    »Was du nicht sagst«, murmelte Groves.
    Fahrzeug antwortet nicht auf Versuche, Funkkontakt aufzunehmen, sagte der Computer.
    »Es klingt vielleicht verrückt, aber woher wissen wir, daß die Kapsel bemannt ist?« fragte Hawkins.
    »Computer, können Sie bestätigen, daß die Kapsel bemannt ist?«
    »Laut Ladeverzeichnis wird das Fahrzeug von zwei Personen benutzt: Mitchell, Marianne; Mays, Randolph.«
    McNeil sah Groves an, und bevor er etwas dagegen machen konnte, mußte er peinlich berührt lachen. Groves nickte verständnisvoll.
    Bill Hawkins warf ihm einen entsetzten und mißbilligenden Blick zu. »Sie befinden sich schon seit Stunden im Strahlengürtel! Und das in einer nur minimal geschützten … Blechdose. Wenn wir Glück haben, leben sie noch, wenn wir sie erreicht haben.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte McNeil, »aber dieser Mays – ein außergewöhnlicher Mann! Der hat wirklich Nerven!«
    »Wovon zum Teufel sprechen Sie, McNeil?« schrie Hawkins ihn an.
    »Später, Gentlemen«, sagte Walsh. »Erst müssen wir uns um die beiden kümmern.«
    »Was wollen Sie unternehmen, Jo?« fragte Groves.
    »Ihr werdet den Frachtraum abwerfen, und auch sonst alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Sie, Tony, brauche ich in meiner Nähe, um die Flugbahnen aufeinander abzustimmen.«
    »Gut, aber was dann?«
    »Ohne jeden Ballast hat dieses Schiff die nötige Geschwindigkeit für eine niedrige Umlaufbahn um den Jupiter. Wir bringen unsere Umlaufbahn mit der Bahn der Kapsel in Übereinstimmung und nehmen sie an Bord. Wir erreichen sie in knapp drei Stunden, dann noch eine Umrundung, in weiteren vier Stunden befinden wir uns wieder im Schatten, inklusive aller Manöver – bevor wir zuviel Strahlung abbekommen.«
    »Wir sind einem in Not geratenen Fahrzeug zur Hilfe verpflichtet, aber auch unserem Auftrag«, erklärte McNeil zögernd. »Wenn wir all den Treibstoff verbrauchen, um sie zu retten, kommen wir hier selbst nicht mehr weg.«
    »Wovon in aller Welt sprechen Sie eigentlich …?« mischte sich Hawkins erneut ein.
    »Keine Ausreden, Angus«, sagte Walsh und schnitt damit Hawkins kurzerhand das Wort ab. »Die Raumbehörde wird uns rausholen. Bis dahin sollte uns eine Strahlendekontaminierung von ein paar Stunden reichen.«
    »Uns vielleicht.« McNeil blieb hartnäckig. »Aber was ist mit den beiden anderen?«
    Groves sagte: »Er hat nicht ganz unrecht. Wenn sie noch drei weitere Stunden der Strahlung ausgesetzt bleiben, überschreiten sie trotz der teilweisen Abschirmung die Höchstgrenze. Wir haben zwar die Geschwindigkeit, um Ihren Vorschlag durchzuführen, Captain«, fügte Groves ruhig hinzu. »Aber leider nicht genug Zeit.«
    »Und die wenige Zeit vergeuden wir auch noch mit Gerede«, sagte Walsh. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr bürstenkurzes rotes Stoppelhaar; die anderen wußten längst, daß sie mit dieser Geste ihre Unruhe zu vertreiben suchte. »Wir machen es so, wie ich gesagt habe, es sei denn, Ihnen fällt etwas besseres ein.«
    »Ob es besser ist, weiß ich nicht«, sagte Groves. »Die Kapsel nähert sich mit einer Geschwindigkeit von 300 Metern pro Sekunde im Verhältnis zu Amalthea. Wenn sie tatsächlich so präzise fliegt, wie es scheint …«
    »Ja?«
    »Lassen wir sie aufschlagen.«
    »Was!« meldete sich Hawkins sofort empört. »Sie wollen sie umkommen lassen …«
    »Ach, seien Sie doch still, Hawkins«, fiel Walsh ihm ins Wort. Wie die anderen hatte sie auf den Vorschlag des Navigators mit nachdenklichem Schweigen reagiert.
    »Hören Sie, Walsh … Captain Walsh … Ich bestehe darauf, daß …«
    »Wir werden sie nicht ihrem Schicksal

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