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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Auch wenn er nur symbolischer Art ist.«
    »Warte, bis wir Europa passiert haben, Liebes.«
    Ihr Verlangen hatte sich abgekühlt, und sie sagte nichts mehr, bis sie wieder vollständig angezogen war. Mays hingegen schien wieder in Gedanken versunken zu sein. Marianne schwebte zu ihrer Beschleunigungsliege, ohne große Lust zu verspüren, sich wieder anzuschnallen, und betrachtete auf dem Videoschirm die riesige Scheibe des Jupiter vor dem Feld der Sterne.
    Sie sah noch genauer hin und kräuselte dabei leicht die Stirn. »Randolph, du hast gesagt, wir erreichen Europa in einer Stunde. Müßte man ihn dann nicht schon auf dem Bildschirm sehen können?«
    »Was? Ja, natürlich …« Er zuckte zusammen, als er auf den Bildschirm blickte. Jupiter war dort zu sehen, aber keiner seiner Monde. Wortlos schaltete er auf das Flugbahnschema um.
    »Mein Gott, das kann unmöglich stimmen.«
    Seit dem Zeitpunkt kurz nach Verlassen von Io hatte sich die blaue Linie ihrer Bahn durchs All immer weiter von der grünen Linie entfernt, die ihre geplante Route markierte. Der Winkel war nur klein, ihre Geschwindigkeit jedoch hoch – und sie nahm noch zu. Sie entfernten sich auf ihrem Weg zu Europa nicht mehr vom Jupiter, sondern näherten sich in einer trägen Spirale dem Riesenplaneten.
    »Wir sind nicht einmal gewarnt worden! Wie ist das möglich, daß wir nicht gewarnt worden sind?« Mays’ Stimme troff vor Empörung.
    Genau in diesem Augenblick meldete sich die Roboterstimme der Kapsel zu Wort. »Bitte entspannen Sie sich und bereiten Sie sich auf die nächste aufregende Episode Ihrer Jupiterexkursion vor. Ihr Moon Cruiser wird in Kürze an einer Welt voller vergrabener Ozeane vorbeifliegen – Europa!«
    Marianne starrte auf das Flugbahnschema. »Randolph, wir fallen geradewegs auf den Jupiter zu!«
    »Bevor es dazu kommt, haben wir noch eine Menge Zeit«, sagte Mays. »Aber dazu muß es nicht kommen, vorausgesetzt, es gelingt mir, an die Steuerschaltkreise dieser Kapsel zu kommen. Wahrscheinlich ist es ein recht simples Ding. Wenn allerdings …« Seine Stimme versagte so plötzlich, als hätte er gemerkt, daß er beinahe mehr gesagt hätte als beabsichtigt.
    »Was hast du sagen wollen? Erzähl es mir«, sagte sie. Sie sah ihm mutig in die Augen.
    »Nun, wir befinden uns bereits im Strahlengürtel. Selbst wenn ich unseren Kurs korrigieren kann, werden wir … eine gewaltige Dosis abbekommen.«
    »Die vielleicht tödlich ist.«
    Er sagte nichts. Er hatte andere Dinge im Sinn.
    »Laß mich jetzt nicht im Stich, Randolph«, verlangte sie. »Ich habe nicht vor zu sterben, bevor es soweit ist. Und du auch nicht – das lasse ich nicht zu.«

17
    »Manta, bitte kommen Sie zurück.«
    Der Manta war von den strahlend hellen Bildschirmen des Steuerdecks an Bord der Ventris verschwunden. Die Sonarkanäle verkündeten nichts als das tiefe Pulsieren des Kerns, das die Wassergeräusche unterlegte, an die die Mannschaft sich bereits gewöhnt hatte.
    »Professor Forster. Blake. Bitte antworten Sie.« Als sich daraufhin nichts tat, drehte Walsh sich zu den anderen um und sagte fast beiläufig: »Wir haben sie in der Thermalturbulenz verloren. Nicht einmal unerwartet.« Trotz der Anspannung klang ihre Stimme kaum höher als sonst.
    Tony Groves hatte vor McNeils Konsole Platz genommen; McNeil und Hawkins waren noch in ihren Raumanzügen mit bereits abgelegten Helmen auf das Steuerdeck gekommen, um den Abstieg des Manta auf den hochauflösenden Bildschirmen zu verfolgen. Sie waren in der gleichen Verfassung wie der Captain – wachsam, ernst, aber nicht beunruhigt. Sie hatten Blakes und Forsters Beschreibungen beim Tauchen vernommen, hatten die gelegentlich übertragenen Bilder des alten U-Bootes verfolgt und die Sonardaten abgelesen. Sie wußten, daß der Kern gegen ihr Sonar abgeschirmt war und daß jegliche Kommunikation mit dem Manta in der Nähe seiner kochenden Oberfläche schwierig sein dürfte. Es schien keinen Grund zu geben, irgendein Unglück zu befürchten.
    »Ihre letzte Nachricht lief jedenfalls darauf hinaus, daß sie nach oben kommen wollten. Angus, Sie und Bill könnten schon einmal zur Schleuse gehen; es kann nicht mehr lange dauern, bis sie …«
    Ein plötzlicher lauter Heulton aus dem Funk unterbrach sie.
    Wir empfangen einen Hilferuf. Ein Raumfahrzeug befindet sich in Gefahr, verkündete die teilnahmslose Computerstimme. Wiederhole. Wir empfangen einen Hilferuf. Ein Raumfahrzeug befindet sich in Gefahr.
    »Verstanden«, sagte Jo

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