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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Trainingsraum des Schiffes, der gleichzeitig als Klinik fungierte. Bill Hawkins, der immer noch seinen nach Schweiß stinkenden Raumanzug trug, setzte sich vor einen Monitor im Einsatzraum und beobachtete McNeil bei der Arbeit, bis Jo Walsh ihn endlich überreden konnte, aus seinem Anzug zu steigen und sich frische Sachen anzuziehen.
    Tony Groves ging Hawkins aus dem Weg. Hawkins gab Groves die Schuld für das, was passiert war – er hatte den Captain überredet, die Kapsel abstürzen zu lassen. Groves fühlte sich auch selbst schuldig.
    Kraft gegen Zeitdauer, das war die kritische Kurve gewesen, und Groves hatte geglaubt, sie austricksen zu können. Das flockige, halbgeschmolzene Zeug auf der Mondoberfläche war nicht tief genug, das darunterliegende Eis war zu hart gewesen, die Kapsel zu schnell gestoppt worden. Und, was am schlimmsten war, die Bremsrakete hatte nicht gezündet. Die zynische Annahme, daß Mays dies alles geplant hatte und genau wußte, was er tat, war offenbar ein Irrtum gewesen.
    Hawkins ließ inzwischen seiner Verzweiflung freien Lauf. Weder konnte er helfen, noch kam er überhaupt wegen der beengten Verhältnisse in die Nähe der Klinik, daher rief er sämtliche Einträge ab, die in der Bibliothek des Einsatzraumes unter »kinetisches Trauma« gespeichert waren, und versuchte sich zu einem Experten auf diesem Gebiet zu machen.
    Die Fallgeschichten aus über einem Jahrhundert der Weltraumreisen waren ein düsterer Lesestoff: »Aufprall von 8500 g pro Sekunde, entsprechend einem Durchschnitt von 96 g bei einem 0,192 Sekunden dauernden Aufprall, endete wegen der überaus starken Verletzungen nach vier Stunden tödlich … 8500 g pro Sekunde entsprechen einer Maximalbeschleunigung von 96 g in 0,011 Sekunden, was eine Ganzkörperschwingung von 23 Hertz zur Folge hat … Die Richtung des Aufpralls im Verhältnis zum Körper entspricht der Achsen der Verschiebungen der inneren Organe, den hydraulischen Druckschwankungen in den Blutgefäßen und dem Wechselspiel von Kopf, Brustkorb und Beckenmasse zwischen den Wirbelsäulenverbindungen …«
    Mays hatte das meiste abbekommen; er hatte sich Hals und Lendenwirbel gebrochen und sein Rückenmark war durchtrennt. Marianne, die leichter, jünger und kleiner war, hatte sich nichts gebrochen. Aber ihre inneren Organe waren ebenso in Mitleidenschaft gezogen worden wie Mays’.
    Hawkins konnte beim besten Willen kein Mitleid für Mays aufbringen. Mariannes Tod würde ihn jedoch ins Elend stoßen, und die Schuld dafür würde er sich selbst geben müssen.
     
    Der Manta tauchte aus der Tiefe auf. Kurz nach Verlassen des kochenden Kerns und der Turbulenzen ringsum war die Kommunikation zwischen der Ventris und dem Manta wiederhergestellt worden, und Blake und der Professor hatten die Ereignisse oben am Bildschirm verfolgen können.
    Das U-Boot durchstieß die brodelnde Oberfläche von Amalthea und gelangte ohne fremde Hilfe, nur mit ein paar kurzen Feuerstößen aus seinen Zusatzraketen, durch den widerlichen Nebel des Vakuums, in den Frachtraum der Ventris. Es gelang, das seltsame, kleine behelfsmäßige Raumschiff ohne Zwischenfall anzudocken. Hinter den Nebeln enthielt der kupferfarbene Himmel über der Ventris jetzt ein neues Objekt, ein Schnellboot der Raumbehörde, das hinter Amalthea Posten bezogen hatte.
    Blake und Forster kamen gerade rechtzeitig durch die Luftschleuse des Ausrüstungsbunkers, um die Ankündigung des Schiffscomputers über Interkomm zu hören: CWSS 9, Raumkontrollbehörde, zur Zeit auf Umlaufbahn. Inspektor Ellen Troy bitte um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen.
    Auf dem Steuerdeck sagte Jo Walsh: »Erlaubnis erteilt. Teilen Sie Inspektor Troy mit, sie soll die Hauptluftschleuse benutzen.«
    Ich bin schon hier, war Spartas Stimme aus dem Funk ihres Anzugs über Bordlautsprecher zu hören. Vor Ihrer Tür. Kann ich hereinkommen, oder macht Ihnen das Schwierigkeiten?
    »Kommen Sie an Bord«, sagte Walsh.
    Blake und der Professor stiegen gerade aufs Steuerdeck, als Sparta mit dem Helm in der Hand durch die obere Luke hereinkam. »Wie steht es um die Verletzten?« fragte sie.
    »Nicht gut, Inspektor«, sagte Walsh. »Ihr Timing ist jedoch ausgezeichnet. Wir müssen sie an Bord Ihres Schnellbootes bringen, sie brauchen erstklassige medizinische Versorgung.«
    »Tut mir leid, zu spät«, sagte Sparta.
    »Was meinen Sie damit, zu spät?« Walsh blickte sie wutentbrannt an.
    »Das Schnellboot befindet sich bereits wieder auf dem Weg nach

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