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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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lassen. Dieser Termin war die perfekte Gelegenheit, um Seif und sein Büro etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Sie widmete sich wieder ihren Recherchen. Stadtpläne des Canary Wharf in unterschiedlichen Maßstäben sowie Fotos von dem Gebäude und den Nachbarhäusern hatte sie sich bereits besorgt. Mithilfe der CIA-Software, die auf ihrem Computer installiert war, besaß sie Zugriff – wenn auch größtenteils illegal – auf etliche ausgesprochen hilfreiche Quellen.
    Dass sie die gleiche Sprache wie die Briten sprach, machte die Sache natürlich auch sehr viel einfacher, als wenn sie Dossiers über Bürger anderer europäischer Staaten zusammenstellen musste. Sie loggte sich in das britische Wählerverzeichnis ein und suchte nach Seifs Wohnadresse. Er besaß ein Haus in Surrey und eines in London. Bei der Adresse in Surrey war noch eine zweite Person registriert, eine gewisse Samantha Seif. Rebecca nahm an, dass es sich um Seifs Ehefrau handelte.
    Nach einigen wenigen Minuten hatte sie seine Telefonnummern und Kontodaten vorliegen. Dann widmete sie sich Seifs Lebenslauf. Es dauerte nicht lange, da besaß sie Umgebungskarten der beiden Häuser sowie eine stetig wachsende Liste mit biografischen Daten.
    Bis ihr Gefährte zurückkam, wollte Rebecca alles wissen, was es über Elliot Seif zu wissen gab. Sie warf einen Blick auf ihren Laptop.
    Das Programm arbeitete nicht mehr weiter.

Kapitel 45
St. Petersburg, Russland Montag 17:25 MSK
    Die bernsteinfarbene Flüssigkeit schwappte in das Glas, und Aleksandr Norimow stürzte sich den Scotch in die Kehle. Er biss die Zähne zusammen und schenkte sich das nächste Glas ein. Die wärmende Wirkung des Whiskys verbreitete sich in seinem Inneren. Das fühlte sich gut an. Er war verblüfft und
froh, immer noch am Leben zu sein. Bei den ersten Schüssen war er sich sicher gewesen, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte. Er legte eine Hand auf seine Brust. Sein Herz klopfte immer noch wie wild. Er war zu alt, zu sehr aus der Übung für solche Aufregungen.
    Norimow saß an seinem Schreibtisch und fragte sich, was wohl als Nächstes passieren würde. Da hörte er draußen die Autos vorfahren und goss sich ein drittes Glas ein. Als er das vierte gerade geleert hatte, wurde die Tür aufgestoßen, und der Mann kam herein. Seine ganze Haltung strahlte Arroganz und eine selbstverständliche Brutalität aus, trotz des frischen Wundverbands, der seine gesamte linke Wange von der Nase bis zum Ohr, von der Augenhöhle bis zum Unterkiefer bedeckte.
    »Er hat heute Nachmittag fünf von unseren Leuten umgebracht«, blaffte Aniskowatsch. »Wo ist er? Raus mit der Sprache!«
    Norimow deutete auf den Verband. »Ich wette, das gibt eine hübsche Narbe.«
    Aniskowatsch blieb einen Augenblick lang regungslos stehen, dann wischte er mit dem Arm einmal über die Schreibtischplatte und fegte die Whiskyflasche, die Gläser sowie einen Stapel Papiere zu Boden.
    » WO IST ER?«
    Norimow schob seinen Stuhl zurück und hob die Flasche und die beiden zersprungenen Gläser vom Boden auf. Er stellte sie zurück auf den Tisch und leckte sich den Scotch von den Fingern.
    »Woher soll ich das wissen, verdammt noch mal?« Er griff nach der Flasche. »Sie sind doch der SVR, nicht ich.«
    »Wenn ich auch nur für einen Moment annehmen würde, dass Sie ihm unsere Anwesenheit verraten haben …«
    »Führen Sie sich doch nicht auf wie ein Idiot.« Norimow schüttelte den Kopf. »Und glauben Sie nicht, dass ich einer bin. Das alles war Ihre Schuld. Sie wollten ja unbedingt Ihre Männer auf dem Parkplatz postieren. Ich habe Ihnen doch gleich gesagt, dass er das merkt.«

    Aniskowatsch blickte sich um, schien irgendwo im Zimmer nach einer angemessenen Antwort zu suchen. Dann setzte er sich gegenüber von Norimow auf einen Stuhl und legte die behandschuhten Hände auf die Tischplatte. Er spreizte die Finger. »Ja, ja, Sie haben ja recht.« Ein schiefes Lächeln, dann eine Grimasse. Er führte die Hand an sein Gesicht.
    Norimow ließ sich seine Belustigung nicht anmerken. »Lächeln tut weh, stimmt’s?«
    Aniskowatsch runzelte die Stirn. »Ich hätte wohl besser auf Ihren Rat hören sollen. Sie sind ja doch noch nicht ganz so abgewrackt, wie Sie aussehen.«
    Norimow ging nicht darauf ein. Er griff nach der Whiskyflasche. »Auch einen Schluck?«
    Aniskowatsch betrachtete ihn einen Moment lang. »Danke«, meinte er schließlich.
    Norimow holte ein frisches Glas und schenkte Aniskowatsch einen Scotch ein.

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