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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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dir, Alek?«
    Victor sah, wie Norimow sich umblickte, wie er offensichtlich versuchte, Victors Standort ausfindig zu machen, aber vergeblich. Er wandte den Blick sogar nach oben zur Spitze des Gebäudes, aber Victor hatte sich ganz bewusst so positioniert, dass jeder, der vom Parkplatz aus nach oben sah, in die gleißende Sonne blicken musste. Genau deshalb hatte er diesen Zeitpunkt und diese Stelle gewählt.
    »Und was passiert jetzt?«, wollte Norimow wissen.
    »Haben deine Kontaktleute es geschafft, haben sie die Datei entschlüsselt?«
    »Ja, Vasili. Es ist alles gut gelaufen.«
    »Vielen Dank dafür«, sagte Victor.
    »Wozu hat man Freunde?«
    Darauf wusste Victor keine Antwort. »Hast du den Stick dabei? «
    »In meiner Tasche.« Er klopfte sich auf die Brust.
    »Unter dem Parkscheinautomaten, wo du das Handy gefunden hast, liegt ein gefütterter Umschlag. Steck ihn da rein.«
    »Schlau.« Norimow fummelte einen Augenblick lang unter dem Automaten herum. »Moment mal, ich komme nicht ran. Ich muss das Telefon kurz aus der Hand legen.«

    »Du wirst langsam alt.«
    »Ich bin alt. Und du wirst es eines Tages auch sein.«
    »Nur, wenn es sich gar nicht verhindern lässt.«
    Norimow entdeckte den Umschlag und legte den USB-Stick hinein. Das hoffte Victor zumindest. Dann sah er durch das Zielfernrohr, dass der blonde Mann stehen geblieben war, etwa drei Meter hinter Norimow. Er tat so, als würde er auf jemanden warten. Ein durchsichtiges Kabel schlängelte sich von seinem Ohr bis zum Kragen. Victor runzelte die Stirn.
    »Keine Bewegung. Hinter dir steht ein Mann mit einem Ohrhörer. Fang an zu lächeln, zu lachen, als hätte ich dir gerade einen Witz erzählt.«
    Norimow befolgte Victors Ratschlag und sagte: »Was sollen wir jetzt machen?« Er lächelte immer noch.
    »Die haben auf mich gewartet, aber das Telefon hat sie verwirrt. «
    »Wie haben sie es erfahren?«
    »Derjenige, der den Stick entschlüsselt hat, muss es ihnen gesagt haben. Oder sie haben ihn erwischt, als er gerade damit beschäftigt war. Wahrscheinlich ist dein Auto verwanzt, dein Büro. Sie werden dich mit Sicherheit verfolgen.«
    »Ich locke sie durch das halbe Land. Mal sehen, wie ihnen das gefällt.«
    »Jeder Sieg, wie klein er auch sein mag …«
    »Ganz genau.«
    »Geh zu deinem Auto, und fahr los, ganz normal«, sagte Victor. »Wenn sie merken, dass ich mich nicht blicken lasse, dann nehmen sie dich vielleicht in die Mangel.«
    »Ich sag ihnen, dass du nicht aufgetaucht bist. Was ja auch stimmt.«
    »Sie werden dir das Leben so schwer wie möglich machen.«
    »Die können mich mal. Ich kann schon auf mich selbst aufpassen. Wollte sowieso schon längst mal umziehen. In die Karibik vielleicht. Die Frauen da, die könnten mir gefallen.«

    Seine Stimme klang sorglos, zu sorglos.
    Victor biss die Zähne zusammen. »Es tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe, Alek.«
    Norimow hatte immer noch sein falsches Lächeln aufgesetzt. »Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst.«
     
    Im Laderaum des Umzugswagens war es eng und stickig, aber niemand beschwerte sich. Es waren insgesamt vier Männer, alle zwischen fünfundzwanzig und vierzig Jahre alt. Allesamt Profis, allesamt erfahrene Operativkräfte des SVR. Sie hatten den Blick auf den Siebzehn-Zoll-Monitor gerichtet, auf dem Norimow und der Parkplatz zu sehen waren. Oberst Aniskowatsch sah ebenfalls zu. Ein drehbares Parabolmikrofon war genau auf Norimow gerichtet, aber die Entfernung war zu groß und der Umgebungslärm zu stark, und so waren Norimows Worte nicht zu verstehen.
    »Er redet doch mit ihm, ganz eindeutig«, sagte einer der Agenten. »Wo zum Teufel steckt er bloß?«
    »Er muss ganz in der Nähe sein«, erwiderte Aniskowatsch. »Er will Norimow bestimmt mit eigenen Augen sehen, um sich zu vergewissern, dass er alleine ist. Er ist irgendwo da draußen. Sobald er sicher ist, dass keine Gefahr droht, holt er sich das Päckchen ab.« Aniskowatsch schnappte sich ein Mikrofon und sagte zu den Männern auf dem Parkplatz: »Nichts unternehmen, bevor die Zielperson nicht identifiziert ist. Ich gebe das Kommando.«
    Zwischen dem Anruf mit der Bekanntgabe des Ortes und dem Zeitpunkt der Übergabe hatte nicht einmal eine Stunde Zeit gelegen. Darum hatte Aniskowatsch keine Chance gehabt, Scharfschützen in Position zu bringen oder einen besseren Plan auszuarbeiten. Genau deshalb hatte der Attentäter ja alles so arrangiert. Aniskowatsch musste seine Umsicht anerkennen, aber er

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