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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Ahnung.«

    »Ich komme viel herum.«
    »Das habe ich mir gedacht. Als wir telefoniert haben, war ich mir ganz sicher, dass da ein osteuropäischer Akzent in Ihrem Englisch mitschwingt. Als wir uns dann begegnet sind, klang es eher nach einer Prise Französisch. Ich nehme an, Ihr Akzent spiegelt immer das Land wider, in dem Sie sich gerade aufhalten. «
    »Sehr scharfsinnig.«
    Sie lächelte, scheu und stolz zugleich. »Darum wollte ich einfach mal ausprobieren, ob Sie sich vielleicht verraten.«
    Ihre Hinterlist gefiel ihm. »Mehr Glück beim nächsten Mal.«
    »Danke. Ich werde sehen, dass ich es ein bisschen unauffälliger anstelle.«
    »Das wird auch nötig sein.«
    Sie lächelte immer noch, als wären sie einfach zwei ganz normale Menschen, die sich unterhalten, ein Mann und eine Frau, die einander bei einer entspannten Plauderei ein bisschen näher kennenlernen. Er machte sich klar, dass das gefährlich war. Es gab gute Gründe dafür, dass er ein einsames Leben führte, dass er niemanden hatte. Und jetzt war bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt, um die Schutzschilde herunterzufahren.
    Da fiel ihm auf, dass ihr Gesichtsausdruck sich verändert hatte. Sie starrte ihn an.
    »Was?«, sagte er schließlich.
    »Ich habe mich noch gar nicht wegen vorhin bedankt. In meiner Wohnung.«
    »Sie müssen sich nicht bedanken.«
    »Sie haben mich gerettet. Wenn nicht sogar mein Leben, meine …«
    »Wir müssen darüber nicht sprechen«, unterbrach er sie.
    Die Miene der Maklerin veränderte sich. Es sah aus, als hätte er ihre Gefühle verletzt. Victor sagte sich, dass ihm das gleichgültig war.
    Eine Zeit lang blieben beide stumm. Die Maklerin griff erneut
in ihre Handtasche und holte eine Akte hervor. Die reichte sie Victor, ohne ihn anzusehen.
    »Seifs Dossier«, sagte sie. »Tut mir leid, aber mehr habe ich in der kurzen Zeit nicht gefunden.«
    Die Akte war über einen halben Zentimeter dick. Das war eine Menge, dafür, dass sie nur zwei Tage Zeit gehabt hatte. Er blätterte sie durch, verblüfft. Beeindruckt.
    »Wird schon reichen.«

Kapitel 52
Falls Church, Virginia, USA Montag 16:54 EST
    Sykes stieg aus seinem Lincoln und knallte die Tür mit einem satten Schlag ins Schloss. Er blinzelte in die tief stehende Nachmittagssonne, richtete den Sender auf den Wagen und sah die Blinklichter zweimal flackern. Eigentlich war das überflüssig. In diesem Teil des Bundesstaates waren Regierungsbehörden und die CIA so allgegenwärtig, dass die Kriminalität so gut wie ausgestorben war – ganz im Gegensatz zum anderen Ufer des Flusses. Aber Sykes war ein vorsichtiger Mann. Er wünschte nur, er wäre damals, als Ferguson jene unsterblichen Worte gesagt hatte, noch vorsichtiger gewesen. Wären Sie gerne reich?
    Ja , hatte seine Antwort gelautet, ja, verdammt noch mal. Sykes’ Treuhandfonds war so gut wie aufgebraucht, und die Vorstellung, seinen Lebensstil einschränken zu müssen, behagte ihm überhaupt nicht. Aber das war damals. Heute wäre Sykes schon zufrieden gewesen, wenn er einen Gefängnisaufenthalt verhindern könnte. Es hatte sich alles so einfach angehört. Ein pensionierter russischer Marineoffizier verkauft die Positionsangaben für ein paar außerordentlich wertvolle Raketen an die CIA. Wir bringen ihn um und stehlen die Informationen. Lassen den Killer auch umbringen, damit der Rest der CIA nicht dahinterkommt,
wer ihn engagiert hat. Bergen die Raketen und verkaufen sie auf dem Schwarzmarkt weiter. Auf dem Papier hatte alles ganz einfach ausgesehen, aber dann war alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte.
    Jetzt war er damit beschäftigt, einen Auftragsmörder durch ganz Europa zu jagen und gleichzeitig irgendwie zu verhindern, dass sein Arbeitgeber ihm auf die Schliche kam. Damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet, als er sich auf die ganze Sache eingelassen hatte. Dafür hätte er auch niemals seine Ehre verkauft. Ferguson, der alte, furchtlose Drecksack, vergoss kaum einen Schweißtropfen. Für ihn war das nichts weiter als eine weitere schmutzige Operation unter vielen. Ferguson hatte diesen illegalen Mist vielleicht schon viele Male durchgezogen, aber Sykes war, was das anging, noch ein blutiger Anfänger.
    Es wehte kein Lüftchen, aber kalt war es. Seine Eingeweide führten ununterbrochen wilde Tänze auf, und es kam ihm wie eine Meisterleistung vor, dass sein Magen noch nicht explodiert war. Seit einer Woche wagte er sich ohne säurehemmende Mittel gar nicht mehr aus dem Haus.
    Am Ende der

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