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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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verliehen ihm seine müde Augen jedoch ein sehr viel älteres Aussehen. Seine Anzüge waren immer makellos, Maßanfertigungen, die sehr viel teurer waren, als sein Gehalt es eigentlich zuließ. Vor ein paar Jahren hatte Procter Sykes überprüfen lassen und tatsächlich herausgefunden, dass er über Nebeneinnahmen verfügte. Er hatte reiche Eltern und einen Treuhandfonds im Rücken.
    Für Procter war Sykes eine unbekannte Größe. Immer gut gekleidet, sauber rasiert, gute Zähne, und dann sagte er auch noch immer das Richtige. Er war beinahe so etwas wie die Antithese zu Ferguson – jung und beängstigend ehrgeizig. Sykes war in die Abteilung gekommen, um sich einen Namen zu machen, und wahrscheinlich passte es ihm überhaupt nicht in den Kram, dass er dem wenig glamourösen Russland-Ressort zugeteilt worden war, aber er wollte sich unbedingt einen guten Ruf erarbeiten. Procter konnte durchaus eine Spur seines eigenen Ehrgeizes im Auge dieses Kerls entdecken, und nicht alles, was er dort sah, gefiel ihm.
    »Weil wir«, setzte Sykes mit einem Lächeln an und entblößte dabei jede Menge gebleichter Zähne, »ob Sie’s glauben oder nicht, in puncto Raketentechnologie nicht in der ersten Liga spielen. Russland hat vielleicht den Großteil seiner selbst entwickelten Waffen verschrottet, aber in manchen Bereichen wird immer noch ein Haufen Geld investiert. Sie haben sich auf einige wenige Schlüsseltechnologien spezialisiert und beispielsweise auf dem Gebiet der Kampfflugzeuge mehr als nur Schritt gehalten. In manchen Bereichen der Raketentechnologie sind sie mit weitem Abstand Marktführer und erlösen Milliarden aus dem Verkauf an Drittländer. Mit ihren Anti-Schiff-Lenkwaffen
sind sie uns nicht nur einen Schritt, sondern einen ganzen Sprung voraus, mindestens fünfundzwanzig Jahre.«
    Chambers: »Wenn wir jetzt Alvarez fortfahren lassen …«
    Ferguson nickte, als ob seine Zustimmung tatsächlich erforderlich gewesen wäre.
    Jetzt war Alvarez wieder aus dem Telefonlautsprecher zu vernehmen. »Kurz gesagt, Ozols wollte die genaue Position des Schiffes an den Meistbietenden verkaufen. Der Käufer hätte dann freie Bahn gehabt, um die Raketen nach Belieben zu bergen. Sie können sich sicher vorstellen, dass es eine ganze Anzahl von Regimen gibt, die liebend gerne solche Waffen in ihrem Arsenal hätten. Als Ozols sich bei uns gemeldet hat, da hat er behauptet, dass er ein halbes Dutzend weiterer Interessenten an der Hand hat. Er wollte die Information für zweihundert Millionen Euro verkaufen, aber ich habe ihn auf etwas über hundert Millionen heruntergehandelt.«
    Chambers seufzte. »Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig diese Raketen für uns sind. Wir würden damit nicht nur unsere Anti-Schiff-Lenkwaffen-Technologie verbessern, sondern könnten auch, was noch bedeutsamer wäre, verhindern, dass irgendwelche unliebsamen Gruppierungen diese Technologie gegen uns oder unsere Verbündeten zum Einsatz bringen. Außerdem wäre unsere Marine damit imstande, effektivere Verteidigungsmaßnahmen gegen diesen Waffentyp zu entwickeln.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Wir dürfen nicht vergessen, dass die Chinesen und der Iran diese Raketen bereits haben.«
    Wyley beugte sich über das Telefon. »Hundert Millionen Dollar für einen Lageplan, das kommt mir ein bisschen überteuert vor.«
    Ferguson sprang in die Bresche. »Wir geben jedes Jahr eine Summe für neues Spielzeug aus, die das Bruttoinlandsprodukt der meisten Staaten auf diesem Planeten übersteigt. Hundert Millionen Dollar, um ein Vierteljahrhundert Entwicklungsarbeit
in der Waffentechnologie zu überspringen, sind ein absolutes Schnäppchen. Besonders, da wir schon seit Jahren hinter der Sunburn her sind und die Russen sie uns einfach nicht verkaufen wollen.«
    »Und funktionieren die noch, obwohl sie so lange im Wasser gelegen haben?«, hakte Wyley nach.
    Sykes nickte. »Kann sein, kann aber auch nicht sein. Sie sind zum Schutz vor schädigenden Einflüssen in luftdichten Behältern untergebracht, die aber nicht für längere Aufenthalte im Salzwasser ausgelegt sind. Die Außenhaut könnte Rost angesetzt haben, und alleTeile, die mit Meerwasser in Berührung gekommen sind, werden unbrauchbar sein, aber trotzdem können wir die einzelnen Teile ausbauen und die Technologie analysieren, genau wie die Sprengköpfe, von denen wir überhaupt nichts wissen. Wer die Raketen findet, kann sie also auf jeden Fall kopieren und baugleiche Nachbauten

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