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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Alvarez.«
    »Was wir bis jetzt wissen: Laut Gerichtsmedizin ist Ozols irgendwann zwischen 5.00 Uhr und 7.00 Uhr gestorben. Die Übergabe sollte um sieben erfolgen. Erschossen wurde er in einer kleinen Seitengasse der Rue de Marne. Ein Ladenbesitzer hat die Leiche ziemlich schnell entdeckt. Bislang wurde er noch
nicht identifiziert, aber ich habe ihn in der Leichenhalle selbst gesehen. Zwei Schüsse ins Herz, so dicht beieinander, dass die Einschusslöcher sich berühren. Dann noch eine Kugel in die Schläfe, aus nächster Nähe. Keine Zeugen. Keine Indizien. Der Killer war eindeutig ein Profi.
    Aber jetzt wird es interessant. Um Viertel nach acht hat die Polizei einen Notruf aus einem Hotel bekommen. Dort wurden insgesamt acht Leichen entdeckt. Fünf im Hotel selbst, zwei in einem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite und dann noch eine auf der Straße. Ich habe mit einem Polizisten gesprochen, und der hat mir unter der Hand erzählt, dass man davon ausgeht, dass sie alle von einem einzigen Mann getötet wurden. In etlichen der Leichen wurden 5,7-Millimeter-Unterschallgeschosse entdeckt. Mit dieser Munition wurde auch Ozols erschossen, mit einer baugleichen, aber nicht mit derselben Waffe.«
    »Was zum Teufel ist denn da passiert?«
    »Im Augenblick habe ich wirklich keinen blassen Schimmer«, erwiderte Alvarez. »Wenn ich das rauskriegen will, dann muss ich erst mal ins Hotel reinkommen, mir die Bänder aus den Überwachungskameras anschauen und den Polizeibericht lesen. Das habe ich bis jetzt aber noch nicht geschafft.«
    »Ich sorge dafür, dass man Sie lässt«, sagte Chambers.
    Ferguson schüttelte den Kopf. »Da hat also jemand Ozols erschossen und anschließend einen Amoklauf in einem Pariser Hotel veranstaltet? Das glaube ich nicht.«
    »Aber genau danach sieht es im Augenblick aus«, beharrte Alvarez.
    Chambers fragte: »Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, in wessen Auftrag dieser Killer gehandelt haben könnte? Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich auch Mutmaßungen akzeptieren.«
    »Ozols hat nie darüber gesprochen, mit wem er sonst noch verhandelt hat, aber ich schätze, wir können die eine oder andere qualifizierte Vermutung anstellen. Russland und China haben
die Onyx bereits, und der Iran hat die Sunburn, das heißt, dass Ozols sich nicht an sie gewandt haben dürfte. Er wollte den Deal in Paris abwickeln, also scheiden die Franzosen wohl auch aus. Bleiben die anderen üblichen Verdächtigen, die das System allesamt liebend gerne in die Finger bekommen würden: Israel, Saudi-Arabien, Großbritannien, Indien, Pakistan, Nordkorea. Falls irgendjemand von denen dahintergekommen ist, dass Ozols an uns verkaufen will, dann liegt die Vermutung nahe, dass sie sich die Information auf anderem Weg beschaffen wollten. Und außerdem ist ein Auftragskiller sehr viel preiswerter als der Betrag, den Ozols von uns haben wollte. Darüber hinaus können wir nicht ausschließen, dass die Russen Ozols auf die Schliche gekommen sind.«
    »Das heißt also im Klartext«, sagte Ferguson, »dass der Killer praktisch für jeden gearbeitet haben könnte?«
    Die Stimme aus dem Lautsprecher klang todernst.
    »Ich kriege ihn trotzdem.«

Kapitel 12
Südöstlich von Charleroi, Belgien Montag 19:48 MEZ
    »Les Billets, si’l vous plait.«
    Victor gab dem Schaffner seine Fahrkarte und bedankte sich, als er sie gestempelt zurückbekam. Der Schaffner arbeitete sich langsam den Gang entlang, und wenn der Zug zu sehr schwankte, hielt er sich irgendwo fest. Er sah aus wie achtzig und als würde er seinen einundachtzigsten Geburtstag nicht mehr erleben.
    Draußen schneite es. Schneeflocken klebten am Fenster an Victors rechter Seite, sammelten sich in den Ecken. Es war Nacht, und die Landschaft war nicht zu sehen, doch als Victor seine Wange an das kalte Glas legte, konnte er die Felder und Hügel ahnen. Ab und zu blinkte ein Licht in der Ferne.

    Der Zug war noch zwei Stunden von der deutschen Grenze entfernt, und er würde erst in den frühen Morgenstunden via Straßburg in München eintreffen, aber trotzdem gestattete Victor sich nicht den Luxus zu schlafen. Er war sich nicht einmal sicher, ob er es überhaupt könnte, selbst wenn er gewollt hätte.
    Außer ihm befand sich niemand im Waggon. Er saß in der letzten Sitzreihe, rechts vom Gang, direkt vor der Wand. Wenn er sich aufsetzte, konnte er die Tür am anderen Ende und jeden sehen, der hindurchkam.
    Falls Victor durch die Tür zu seiner Linken angegriffen wurde, würde der

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