Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

diesem Augenblick der Verwirrung packte Reed den Arm, der ihm entgegengereckt wurde, mit der linken Hand am Handgelenk und zog den Kerl mit einem heftigen Ruck zu sich heran, sodass die Waffe zur Seite zeigte. Dann griff er mit der rechten Hand nach dem Trizeps des Angreifers und drückte den Arm mit Wucht nach unten, sodass der Ellbogen einknickte und ein umgekehrtes V bildete.
    Die Pistole fiel zu Boden, und das sich anschließende, schreckliche Geheul ließ die anderen erstarren. Reed ließ los, und das Bürschchen brach zusammen. Zwischen den Schreien fand er seine Stimme wieder.
    »BRINGT IHN UM, VERFLUCHTE SCHEISSE!«
    Reed sprang mit einem Satz auf die andere gezogene Pistole zu, kickte sie mit einem Fußtritt beiseite und nutzte seinen Schwung, um die Wucht, mit der er seinem Gegner den Ellbogen ins Gesicht rammte, zu vervielfachen. Der Kopf des anderen schnappte nach hinten, Blut spritzte aus seinem Mund, und der Kerl sackte mit gebrochenem Kiefer bewusstlos zusammen.
    Der andere bewaffnete Jugendliche wich zurück, die Handflächen geöffnet, die Augen geweitet. Reed ignorierte ihn, hörte ein Klappmesser aufschnappen, drehte sich um, wich aus, als der Angreifer auf ihn losstürzte und dann ins Leere sprang, stolperte und völlig aus dem Gleichgewicht geriet.
    Der Nächste kam von hinten, mit scharrenden Sohlen. Reed wirbelte herum und knallte dem Kerl die Handkante an den Hals. Zuckend brach er zusammen.
    Jetzt kamen noch zwei auf ihn zu, gleichzeitig. Einer schwang ein Jagdmesser – zehn Zentimeter lange, geschwungene Klinge
und Mittelspitze –, der andere eine Brechstange. Das Brecheisen kam zuerst auf ihn zu, von links, in Kopfhöhe. Reed packte es, zusammen mit der Hand des Angreifers, nutzte den Schwung des Jugendlichen aus, richtete das Brecheisen nach unten und entwand es dem Angreifer.
    Dann rammte er ihm den Ellbogen in die Seite, sodass er mit gebrochenen Rippen und nach Luft schnappend rückwärtstaumelte. Anschließend ließ Reed die Brechstange an seine Schläfe krachen. Blut spritzte auf die Gesichter der Umstehenden.
    Das Jagdmesser zischte um Zentimeter an Reeds Gesicht vorbei, in wildem, ungestümem Schwung. Reed duckte sich, zog sich zurück, wartete auf die nächste Attacke, wischte die Klinge mit dem Unterarm zur Seite und schwang gleichzeitig mit der anderen Hand die Brechstange, holte seinen Angreifer damit erst von den Beinen und zerschmetterte ihm anschließend die Nase.
    Der kleine Bursche mit dem Klappmesser rappelte sich erneut auf und startete unter lautem Geschrei die nächste wütende Attacke. Reed duckte sich, provozierte einen Angriff und schlug die Brechstange mit Wucht auf den ausgestreckten Arm des Jungen. Knochen barsten. Er schrie auf und ließ das Messer fallen. Seine Hand baumelte leblos am Unterarm. Reed wechselte den Griff, schwang die Brechstange nach oben und rammte sie von unten gegen den Kiefer des Jugendlichen, sodass er von den Füßen gerissen wurde und als lebloses Häufchen auf dem Boden liegen blieb.
    Das alles hatte keine sieben Sekunden gedauert. Sechs lagen auf der feuchten Erde, manche vollkommen regungslos, andere stöhnten und wanden sich. Sie würden alle weiterleben, aber anders als bisher. Die anderen standen wie gelähmt da, von einer Mischung aus Ehrfurcht und tödlichem Schrecken gepackt. Reed blickte sie einen Augenblick lang an. Er wusste, dass er sich jederzeit die Beretta nehmen und jeden Einzelnen innerhalb weniger Sekunden erschießen konnte, aber es waren nur ein paar bescheuerte Jugendliche, und zwölf Schüsse würden
garantiert die Polizei auf den Plan rufen. Eine verprügelte halbe Straßengang brachte schon genug Aufregung mit sich, auch ohne Leichen. Außerdem sah es ganz so aus, als würden selbst diejenigen, die er nicht zu Krüppeln gemacht hatte, ihr Leben noch einmal gründlich überdenken. Reed war beinahe stolz auf diesen Dienst, den er der Gesellschaft erwiesen hatte.
    Er ließ die Brechstange noch einmal in der Hand herumwirbeln und reichte sie dann einem der Jugendlichen, der sie nur äußerst zögerlich entgegennahm. Er verzog das Gesicht, als er das feuchte Blut und die Hautfetzen seiner Kumpane spürte. Reed zog sein Jackett zurecht und schaute diejenigen, die das Glück besaßen, immer noch aufrecht zu stehen, der Reihe nach an.
    »Macht Platz.«
    Ehrfürchtig rückten sie beiseite und ließen ihn gehen.

Kapitel 34
Central Intelligence Agency, Virginia, USA Samstag 10:49 EST
    Chambers war auf dem Capitol Hill und