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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Sie Procter das ganze Zeug über Hoyt erzählt? Damit hätten Sie doch auf jeden Fall warten können, anstatt die mit der Nase draufzustoßen. So sind sie der Lösung schon wieder einen Schritt näher gekommen.«
    »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, und prägen Sie sich meine Worte genau ein. Ich habe denen das alles erzählt, weil sie morgen oder übermorgen sowieso herausgefunden hätten, dass er früher einmal für mich gearbeitet hat. Und zwar in einer Funktion, die man nicht so schnell vergisst. Wie hätte es wohl ausgesehen,
wenn ich das nicht erwähnt hätte? Ein bisschen verdächtig ist noch viel zu milde ausgedrückt.«
    »Und wenn die Frau untertaucht? Reed hat sie schon in Marseille verpasst.«
    »Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst. Reed kann sich erst um Hoyt kümmern und danach um Sumner. Gibt es noch einen zweiten möglichen Ort für den Anschlag?« Sykes nickte. »Dann machen Sie sich keine Sorgen. Sie ist keine Operativ-Agentin, also wird sie nicht lange am Leben bleiben, selbst wenn sie versucht zu fliehen.«
    »Hoffentlich.«
    Sykes lehnte sich an die Wand, seufzte schwer und kratzte sich im Nacken.
    »Macht Ihnen der Druck zu schaffen, Mr. Sykes?«, erkundigte sich Ferguson.
    »Um ehrlich zu sein, ja«, gab Sykes zurück. »Mit diesem ganzen Mist habe ich nicht gerechnet.«
    »Herzlich willkommen bei der CIA«, entgegnete Ferguson bitter.

Kapitel 35
St. Petersburg, Russland Samstag 16:23 MSK (Moskau-Zeit)
    Bei Victors Landung hatte es minus fünfundzwanzig Grad Celsius. Die Wartezeit auf ein Taxi vor dem Flughafengebäude war kurz, aber absolut unerträglich. Er bat den Fahrer, ihn zum besten Hotel zu fahren, das er kannte, und die Heizung aufzudrehen. Der Fahrer nuschelte, dass es warm genug sei, aber als Victor ihm im Rückspiegel einen Zwanzig-Dollar-Schein zeigte, drehte er den Regler hoch.
    Victors letzter Russlandaufenthalt war schon etliche Jahre her. Obwohl es hier und in den Nachbarländern eine riesige
Nachfrage nach professionell durchgeführten Auftragsmorden gab, machte Victor nach Möglichkeit einen großen Bogen um diesen Teil der Welt. In seinen Anfangsjahren hatte er hier etliche Aufträge durchgeführt und sich einen gewissen Ruf erarbeitet. Früher war ihm das ganz recht gewesen, aber heute sah er sich dadurch eher permanent in Lebensgefahr.
    Das Taxi brachte ihn ins Stadtzentrum. Er empfand St. Petersburg als eine Stadt der Gegensätze. Einerseits die neuen, modernen Wolkenkratzer des Kapitalismus, andererseits die verfallenen Bauwerke der Sowjetära und dazwischen, irgendwie deplatziert, die großartigen architektonischen Zeugnisse des historischen Russland, die den Krieg überlebt hatten. Und mit dem Wetter war es das Gleiche. Im Hochsommer war es manchmal so heiß wie in Madrid, aber auf dem Höhepunkt des Winters gab es kaum einen kälteren Ort auf diesem Planeten.
    Das Hotel war für St. Petersburger Verhältnisse sehr teuer, für Victor aber immer noch relativ preiswert. Er buchte ein Zimmer für eine Woche, obwohl er nicht vorhatte, länger als ein paar Tage zu bleiben. Er fand es immer am besten, wenn die Hotelangestellten so wenig wie möglich über seine Pläne wussten. Er nahm sich erneut ein Taxi und ließ sich nach Osten bringen, in eine einsame Bar in einem Industriegebiet. Sie hatte zwar seit seinem letzten Besuch den Namen geändert, aber er hoffte, dass der Besitzer noch der gleiche war.
    Er setzte sich ans Ende der lang gezogenen Theke und nippte still an seinem Wodka. Als das Glas leer war, winkte er den Barkeeper herbei, um sich ein zweites Glas zu bestellen. Er sprach in fließendem Russisch mit einem leichten ukrainischen Akzent.
    »Ich bin auf der Suche nach Aleksandr Norimow.«
    Seine Stimme klang harmlos und neugierig, so, als sei ihm die Antwort egal, doch der junge Mann hinter der Theke wurde erkennbar nervös. »Wir kennen uns von früher«, fügte Victor hinzu, als hätte er die Reaktion des anderen nicht bemerkt.
    Dieser schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«

    »Er ist doch immer noch der Besitzer dieser Bar, oder?«
    Der Barkeeper zuckte die Achseln und meinte: »Ich weiß nicht.«
    Er schob Victor den Wodka hin, stellte sich ans andere Ende des Tresens und fing an, ihn abzuwischen. Dabei huschte sein Blick immer wieder in Victors Richtung. Nach zwei Minuten ging er zum Münztelefon und steckte Kleingeld in den Schlitz. Victor konnte nicht hören, was er sagte, und auch von den Lippen ließ sich nichts ablesen. Das Gespräch

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