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Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden

Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden

Titel: Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BÖRSENMEDIEN AG
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Hamas-Angehörige im Gazastreifen zu kommentieren, sagte er: „Was war das anderes als Völkermord ? […] Die Israelis suchten nach einem Vorwand, um die Palästinenser auszulöschen.“
    Osama bin Laden sah das genauso. Als er zu den Männern sprach, die da in der Moschee in Reihe vor ihm saßen oder knieten, sagte er ihnen, es sei an der Zeit, Dar al-Islam , das Haus des Islam, zu verlassen, und das Labyrinth von Dar al-Dschihad zu betreten.
    Es sei an der Zeit, die Arbeit, das Leben und die Familien, die sie liebten, zurückzulassen. Sie sollten allem weltlichen Besitz entsagen und mit ihm in Dar al-Dschihad eintreten: den Ort des Krieges.
    Bin Laden stand zu seinem Wort.
    Nach dem Vorbild der libanesischen Terrororganisation Hisbollah ließ Osama bin Laden zwei Märtyrer auswählen, trainieren und nach Afrika schicken. Am Morgen des 7. August 1998 bog ein gemieteter Mitsubishi Canter zum Tor der amerikanischen Botschaft in Mombasa in Kenia ein. Die nach Anleitung der Hisbollah gebaute Lkw-Bombe enthielt mehr als eine Tonne hochexplosiven Sprengstoff mit Benzin als Brandbeschleuniger und war so beladen und konzipiert, dass sie eine möglichst große Druckwelle und Erschütterung hervorrief. Wie bei der Bombe für den Anschlag auf die Kaserne der Marines war ein Zündkabel an der explosiven Ladung angebracht worden, das ins Fahrerhaus reichte – zu einem sogenannten „Totmannschalter“, mit dem der Fahrer die Bombe auslösen konnte, ohne die Hände vom Steuer zu nehmen.
    Es war 10.30 Uhr. Mit knirschendem Getriebe fuhr der Canter vor dem Tor der Botschaft vor. In schneller Folge wurde eine Granate geworfen, es fielen Schüsse und die Bombe detonierte. Die Explosion beschädigte die Betonfassade der Botschaftskanzlei. Fenster barsten, Feuer brachen aus. Viel schlimmer waren die Folgen aber für die Gebäude im Umkreis der Botschaft. Das mehrstöckige Ufundi Building wurde von der Druckwelle auseinandergerissen und brach ein. Hunderte Schüler und Lehrer der darin befindlichen Sekretariatsfachschule verloren ihr Leben, die meisten davon Frauen zwischen 20 und 30. Ein drei Meter langes, weiß glühendes Schrapnell wurde die Haile Selassie Street hinuntergeschleudert und durchschlug einen vollbesetzten Bus mit Pendlern, der in Flammen aufging. Dutzende von Passagieren verbrannten auf ihren Sitzen. In ganz Mombasa zersprangen die Fenster von Hochhäusern. Es regnete Glasscherben auf Scharen verängstigter Menschen, die verstümmelt wurden oder erblindeten.
    Neun Minuten später wurde in 600 Kilometern Entfernung eine weitere Lkw-Bombe der al-Qaida gezündet, die aus hochexplosivem Sprengstoff und Sauerstoffflaschen bestand – vor der amerikanischen Botschaft im tansanischen Daressalam. In die Bagamoyo Street wurde ein eineinhalb Meter tiefer Krater gerissen. Eine 150 Meter hohe, pilzförmige Wolke stieg wirbelnd in den Himmel. Als sich der Rauch verzog, lagen fast 100 Tansanier auf dem Boden. Elf Menschen waren sofort tot, 85 hatten Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten, waren durch die Druckwelle oder durch herumfliegende Splitter verletzt worden. Die Bombe in Nairobi hatte noch größere Schäden angerichtet. In dem wilden, raucherfüllten Durcheinander nach der Explosion stürzten auf beiden Seiten der amerikanischen Botschaft Gebäude ein. Hunderte von Menschen wurden verschüttet. 4.000 kenianische Zivilisten wurden verletzt und 222 Menschen getötet.
    Viele der Opfer in Nairobi und Daressalam waren unschuldige Muslime gewesen.
    Am 12. Oktober 2000 rammten zwei weitere Al-Qaida-Märtyrer mit einem sprengstoffbeladenen Schnellboot einen amerikanischen Zerstörer, der im Hafen von Aden im Jemen angedockt hatte, um aufzutanken. Eine speziell dafür konzipierte Sprengladung explodierte neben dem Schiffsrumpf und riss ein viereinhalb Meter großes Loch in die Hülle. Dabei kamen 17 Seeleute ums Leben und 39 weitere trugen Verbrennungen und Verletzungen davon.
    Doch Osama hatte gerade erst angefangen, den Vereinigten Staaten ihre Verbrechen gegen die Muslime heimzuzahlen. Im Februar 2001 wurde der israelische Verteidigungsminister, der persönlich für die Massaker von Sabra und Schatila verantwortlich gemacht worden war, zum Premierminister des Staates Israel gewählt. Osama packte kalte, unversöhnliche Wut.
    Im September 2001, 19 Jahre nach den Übergriffen auf die libanesischen Lager, befahl Osama die Anschläge vom 11. September auf die Vereinigten Staaten. Diesmal ordnete er vier beinahe

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