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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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erschaffen.«
    »Wäre das denn zu bewerkstelligen?«, fragte Tavi neugierig.
    »So gut wie sicher – bis zu einem gewissen Grade. Es steht auch beinahe fest, dass sie nicht in der Lage wären, ein … nun, sagen wir, ein Wesen im Gleichgewicht zu erschaffen.«
    »Jemanden wie dich«, sagte Tavi nachdenklich, »nur wahnsinnig?«
    »Ich nehme an, die Ergebnisse solcher Bemühungen würden die derzeitigen Definitionen von Wahnsinn etwas unzureichend machen.«
    Tavi erschauerte. »Konfliktpotenzial in solchem Ausmaß … Das ist … unvorstellbar.«
    »Das Haus Gaius ist vieles«, sagte Alera, »aber niemals dumm.«
    Tavi seufzte und ließ sich wieder aufs Feldbett sinken. Er rieb sich müde die Augen. »Wo steht die Hauptstreitmacht der Vord jetzt?«
    »Sie nähert sich dem Zugang zum Calderon-Tal«, antwortete Alera.
    »Aquitanius versucht immer noch, sie alle dorthin zu locken?«
    »So scheint es.«
    »Er spielt den Amboss für unseren Hammer«, überlegte Tavi. »Wobei hinter seinen Linien all die Zivilisten in Gefahr sind. Ich bin mir nicht sicher, ob er brillant oder ein verdammter Dummkopf ist.«
    »Seine Dummheit beschränkt sich alles in allem auf ein sehr enges Spektrum«, antwortete Alera. »Seine taktischen Fähigkeiten im Feld waren schon immer solide. Wenn er die Vordkönigin zwingen kann, die Aufsicht über den Angriff auf Calderon zu führen, nagelt er sie geradezu für dich fest. Ich habe den Verdacht, dass er von dir erwartet, eine Mannschaft aus Cives anzuführen, die Königin zu suchen und auszuschalten.«
    »Natürlich. So würde er es ja auch tun«, sagte Tavi nachdenklich. »Aber er weiß nichts von Varg und seinen Kriegern.«
    »In der Tat nicht. Und ich halte es für möglich, dass die Vord auch nichts von ihnen wissen. Der Weg vor uns ist bis auf ein paar Plänklertrupps des Feindes völlig frei.«
    Tavi knurrte. »Die Königin stellt uns selbst eine Falle. Sie rechnet damit, dass ich mit zwei Legionen anmarschiert komme, geradewegs auf sie zuhalte, sie finde und ihr all unsere besten Elementarwirker auf den Hals schicke. Also wird sie mich durchlassen, um in Erfahrung zu bringen, von wo der Angriff erfolgen wird. Und sie muss etwas im Sinn haben, um ihn zu vereiteln. Wenn sie mich erst vernichtet hat, kann sie Calderon in aller Seelenruhe erledigen.«
    Alera öffnete den Mund, um etwas zu sagen, hielt dann aber inne, um nachzudenken, und nickte schließlich einfach.
    Tavi stöhnte. »Ist es dir gelungen, ihren Aufenthaltsort genauer festzustellen?«
    Alera schüttelte den Kopf. »Das Kroatsch bleibt mir … fremd.«
    »Undurchdringlich?«, fragte Tavi.
    Sie dachte einen Moment lang über die Frage nach. »Stell es dir so vor, wie deine Haut sich anfühlt, wenn sie mit Aphrodinsalbe bestrichen wird.«
    Tavi brummte. Aphrodinsalbe wurde oft bei Vieh benutzt, aber auch bei kleineren Verletzungen und in manchen anderen Fällen des Heilwirkens. »Sie wird taub. Man spürt sie überhaupt nicht.«
    »Genau«, sagte Alera. »Ich kann dich auf etwa eine Meile heranführen, wenn sie für längere Zeit an einer Stelle bleibt. Aber dort, wo die Vord das Land in Besitz genommen haben … bin ich zu betäubt, um von Nutzen zu sein, wenn es um solch eine präzise und gezielte Aufgabe geht.«
    »Ich werde sie finden«, sagte Tavi leise.
    »Damit rechne ich«, sagte Alera.
    Er sah zu ihr hinüber. »Kann ich sie besiegen?«
    Alera sann eine Weile über die Frage nach, und ihr Gesicht wirkte noch eingefallener. »Das … ist zu bezweifeln.«
    Tavi runzelte die Stirn. »So stark ist sie also?«
    »Und sie wird mit jedem Tag stärker, junger Gaius. In gewisser Hinsicht ist jedes Vord nichts anderes als eine Verlängerung ihres Körpers, ihres Verstands und ihres Willens. So auch das Kroatsch .«
    Tavi setzte mehrere Gedanken zu einer logischen Folge zusammen. »Wenn das Kroatsch wächst, nehmen zugleich ihre Elementarkräfte zu.«
    Alera neigte den Kopf. »Was ich verliere, gewinnt sie. Als sie letztes Jahr den Feldzug gegen Sextus geführt hat, kam sie ihm rein kräftemäßig schon gleich. Mittlerweile ist sie noch stärker. Weitaus stärker. Wenn man das zu ihrer natürlichen Kraft, Geschwindigkeit, Widerstandsfähigkeit und Intelligenz hinzurechnet, wird sie zu einer furchterregenderen Gegnerin, als irgendjemand sie in der Geschichte deiner Art je gesehen oder gar besiegt hat.«
    Tavi holte tief Luft und ließ seinen Atem sehr langsam wieder ausströmen. »Und du kannst mir nicht helfen.«
    »Ich wurde

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