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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Aleraner, und die Vordgeschöpfe hoben im Heranhuschen ihre Schwertglieder, bereit zuzuschlagen.
    »Die Krähen sollen dich holen«, würgte Aria mit zitternder Stimme hervor. »Die Krähen sollen dich holen, Invidia.«
    Invidia starrte die Vordkönigin mit blutleerem Gesicht von der Seite an. So traten ihre Narben purpurn und abscheulich hervor. »Ich habe nicht … Ich dachte, dass …«
    »Du dachtest«, sagte die Königin, »dass du es den Hohen Fürsten ermöglichen würdest, mich zu vernichten. Danach hättest du sie deinerseits vernichtet – und so fast jeden noch lebenden Aleraner ausgeschaltet, der mit deiner Kraft mithalten kann.« Sie schüttelte den Kopf, während sie Invidia ansah. »Hast du mich für eine Närrin gehalten?«
    Invidia leckte sich die Lippen und trat einen Schritt zurück. Blut strömte ihr über den verletzten Arm und tropfte mit leisem, stetigem Plätschern ins Kroatsch .
    »Du hast keinen Grund, mich zu fürchten«, sagte die Königin zu ihr. »Es ist eine Schwäche, über die du keine Beherrschung hast, Invidia. Ich habe einfach in meinen Plan deine Makel mit einberechnet. Es war nicht schwer, einer jüngeren Königin die höheren Gehirnfunktionen zu nehmen und sie in den Köder für die Falle umzuformen. Unter Berücksichtigung des Gesamtbilds betrachte ich deine Verräterei nur als kleineren Charakterfehler.«
    Invidia starrte die Vordkönigin an und flüsterte: »Du hast nicht vor, mich zu töten?«
    »Ich verurteile eine Schleiche nicht für ihr Gift, einen Hasen nicht für seine Feigheit, einen Ochsen nicht für seine Dummheit – und dich nicht für deinen Verrat. So bist du einfach. Es gibt hier immer noch einen Platz für dich. Wenn du ihn haben möchtest.«
    »Verräterin«, zischte Fürstin Placida.
    Invidia neigte den Kopf und schüttelte ihn stumm.
    »Invidia«, sagte Isana sanft, »du musst das nicht tun. Du kannst immer noch kämpfen. Du kannst sie immer noch besiegen. Aria wird dir helfen. Sandos wird bald einen Weg herein finden. Und mein Sohn ist auf dem Weg hierher. Kämpfe .«
    Die Frau schauderte.
    »Isana hat nicht gelogen, was den Segen der Nacht betrifft«, sagte die Königin. »Diene mir, bis Alera geordnet ist, und ich werde ihn dir zur Verfügung stellen, wenn ich dich entlasse, um zu beherrschen, was übrig bleibt.«
    »Wann, Invidia?«, fragte Isana drängend und beugte sich in ihre Richtung. »Wann ist der Preis zu hoch? Wie viel unschuldiges Blut muss noch vergossen werden, um deinen Machthunger zu stillen? Kämpfe .«
    Die Königin sah Isana an, dann die ehemalige Hohe Fürstin. »Wähle.«
    Invidias Augen huschten zu den beiden reglosen Gestalten in der Nische, dann zu Fürstin Placida. Sie erschauerte, und Isana sah, wie etwas in ihr zerbrach. Ihre Schultern sanken herab. Sie neigte sich leicht vor. Obwohl sich nichts an ihr veränderte, sah ihr Gesicht, wie Isana fand, plötzlich zehn Jahre älter aus.
    Invidia wandte sich an die Vordkönigin und sagte in bitterem, erschöpftem Ton: »Was soll ich für dich tun?«
    Die Königin lächelte leicht. Dann winkte sie, und drei Wachsspinnen kamen aus dem Kroatsch hervorgelaufen. Sie trugen das Schwert des gefallenen Fürsten von Phrygia und blieben zu Invidias Füßen stehen.
    »Nimm die Waffe«, sagte die Königin leise, »und töte sie alle.«

48

    »Verfluchte Krähen, Frederic«, beklagte Ehren sich, als sie in die Halle kamen, »du musst mich nicht tragen – ich kann gehen.«
    Der hünenhafte junge Ritter Terra ächzte, als der Kursor ihm einen Rippenstoß versetzte, und trat ein Stück beiseite. »Tut mir leid«, sagte er. »Es ist ja nur so, dass Harger gesagt hat …«
    Frederic wurde unterbrochen, als Graf Calderon schnellen Schritts um die Ecke gebogen kam und mit dem jungen Mann zusammenstieß. Frederic keuchte bei dem Aufprall auf und fiel hintenüber.
    Graf Calderon sah äußerst finster aus. »Frederic! Was, bei den Krähen, hast du in der Zitadelle zu suchen?« Er sah Ehren an. »Und du. Du bist …« Seine Augenbrauen schossen hoch. »Ich dachte, du wärst tot.«
    Ehren stützte sich auf seinen Stock und versuchte, nicht zu sehr zusammenzuzucken, während er lächelte. »Ja, Exzellenz. Das dachte auch Fürst Aquitania. Was Sinn und Zweck der Übung war.«
    Bernard holte langsam Atem. »Steh auf.«
    Der junge Ritter Terra beeilte sich zu gehorchen.
    »Frederic?«, sagte Bernard.
    »Ja, Graf?«
    »Du hörst nichts von alledem hier.«
    »Nein, Graf.«
    Bernard nickte und wandte sich an

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