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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Vordschreien, die von draußen hereintönten, etwas zuzurufen, aber ohne Erfolg.
    Dann ertönte ein blecherner, metallischer Schrei, der alles durchschnitt und so entsetzlich war, dass er die Welt schlagartig zum Schweigen brachte.
    Isanas Augen wurden groß, als der Kampf in der Nische an einer Stelle erstarrte. Die Vordkönigin stand gegen eine Wand genagelt, und der Griff von Antillus’ Waffe ragte aus ihrem Herzen hervor. Sie stieß noch einen Schrei aus und führte einen nutzlosen Schwerthieb gegen den unbewaffneten Mann, aber Aria fing in einem letzten, schwachen Aufwirbeln von Funken den Schlag mit ihrem eigenen Schwert ab, und während sie es tat, schlug das kalte Feuer von Phrygius’ Schwert der Königin den Kopf vom Hals.
    »Nein!«, schrie Isana. » Das  …«
    Invidia geriet in Bewegung, nachdem sie während des ganzen Kampfs im Hintergrund gelauert hatte: Sie streckte eine Hand aus, und die verstreuten Stücke stählerner Klingentiere überall im Nest erhoben sich mit einem Schlag vom Boden.
    »…  ist nicht  …«
    Die ehemalige Hohe Fürstin von Aquitania machte eine knappe Handbewegung – und eine Wolke aus geborstenen, tödlichen Klingen schoss als mörderischer Sturm aus Stahl auf die Nische zu.
    »…  die echte Vordkönigin! «, kreischte Isana.
    Arias Kopf fuhr gerade in dem Augenblick herum, als Hunderte von rasiermesserscharfen, fliegenden Metallsplittern in die Nische sausten. Ihr Schwert hob sich blitzartig, und Stahl klirrte, aber niemand hätte jede einzelne bedrohliche Klinge mit nichts als einem Schwert in der Hand abwehren können. Die Rüstungen boten einen gewissen Schutz, aber er war alles andere als vollständig.
    Antillus gelang es, einen Arm zu heben, um sein Gesicht und seinen Hals zu beschirmen, aber Phrygius war zu langsam. Metallsplitter drangen ihm ins Gesicht, und Isana sah mit übelkeiterregender Deutlichkeit, wie ihm die Augen aus dem Kopf geschnitten wurden. Antillus taumelte mit blutverschmiertem Gesicht gegen die Wand. Scharlachrote Tröpfchen spritzten darauf.
    Die echte Vordkönigin, nackt bis auf ihren dunklen Mantel, stürzte sich von der Decke der Nische herunter. Der erste Schlag ihres lodernden grünen Schwerts spiegelte Phrygius’ eigenen Hieb mit düsterer Ironie wider, und der Kopf des Hohen Fürsten flog ihm vom Hals. Raucus griff nach seinem Schwert, das in der Wand feststeckte, aber die zweite Bewegung der Königin hackte ihm den Arm an der Schulter vom Körper ab. Der dritte Schlag zerschlug ihm die Rüstung in einem Auflodern von hässlichem Feuer, schnitt unmittelbar unterhalb der Rippen durch seinen Körper und zerteilte ihn fast bis zur Wirbelsäule. Ohne innezuhalten wirbelte die Königin herum und beschrieb mit dem Schwert einen tödlichen Bogen, der auf Arias Hals zielte, während Raucus am Boden zusammenbrach.
    Arias Gesicht wurde in blutige Streifen geschnitten, und eines ihrer Augen war von strömendem Blut verdeckt. Sie versuchte nicht einmal, den Angriff zu parieren, sondern warf sich zur Seite, rollte sich ab und kam auf die Beine. Es war eine geschmeidige, schnelle Bewegung – aber nicht schnell genug. Die Vordkönigin lenkte den Hieb ihres brennenden Schwerts durch die Rückseite von Arias linkem Oberschenkel. Fürstin Placida stieß einen Schrei aus, als ihr linkes Bein unter ihr nachgab. Sie stützte sich mit der freien Hand ab und begann, auf Isana zuzukriechen, wobei ihr Bein nutzlos hinter ihr herschleifte. Sie schüttelte den Kopf nach links und rechts und versuchte so, ihre Augen unterwegs vom Blut zu reinigen. »Sandos!«, schrie sie.
    Der Kopf der Vordkönigin ruckte zum Eingang herum, und sie machte eine Handbewegung. Die ganze Öffnung des Nests stürzte plötzlich ein, so schlagartig, als wäre sie vom Hammer eines Titanen zerschlagen worden. Eben noch hatte sie offen gestanden und ihnen Fürst Placidas panisches Gesicht mit den wild blickenden Augen gezeigt – im nächsten Moment war sie eine Mauer aus Granit.
    Aria zog sich weiter zurück, bis ihre Fingerspitzen den Saum von Isanas schmutzigem Kleid berührten. Sie wischte sich noch ein paar Mal über die Augen und stemmte sich dann hoch, um ihr Schwert in eine unbeholfene Verteidigungsstellung zu heben, während ihr linkes Bein leblos unter ihr lag.
    Es ertönte ein leises Rascheln – und nicht weniger als acht weitere Klingentiere fielen von der Decke um die Vordkönigin herab und erhoben sich langsam. Ihre schwach leuchtenden Augen richteten sich auf die

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