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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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unwahrscheinliche Gelegenheit verkaufen wollen, die Vordkönigin zu besiegen – wenn sie sich recht entsann, hatte sie es sogar gewagt und gründlich verloren, bevor die Wespendinger sich auch nur auf sie gestürzt hatten.
    »Da kommt noch eine«, sagte eine heisere, seltsam metallische Stimme. Sie wandte den Kopf und sah etwas, das wie ein Gargyl wirkte; er war aus Stahl nach dem Bilde Araris Valerians erschaffen. Sie brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass es Araris selbst war, der eine Form von Metallwirken nutzte, von der sie bisher nur gehört hatte, dass Gaius Sextus sie beherrscht hatte.
    Während sie noch diesem Gedanken nachhing, ließ sich eine Vordfangschrecke von der Decke des Nests fallen – und landete in zwei ungefähr gleich großen Stücken auf dem Boden. Araris schüttelte das Blut von dem Schwert in seiner Hand und trat die Stücke beiseite, um die Fläche unter den zwei Löchern in der Decke freizuräumen. Er war dabei, einen ganzen Haufen von Überresten anzusammeln. Es waren die verschiedensten Teile und Stücke von etwa einem halben Dutzend Fangschreckenkriegern und ungefähr acht bis zehn Klingentieren.
    Sie waren immer noch auf feindlichem Gebiet.
    Der Gedanke brachte sie auf einen anderen. Sie tastete nach ihrer Gürteltasche, öffnete sie und wühlte mit den Fingern darin herum, bis sie den Stein fand, nach dem sie suchte, einen glatten Flusskiesel, so groß wie ihre Faust. Dann begann sie die abscheuliche Masse in ihrem Mund zu verschieben und versuchte, sie in eine Backe zu befördern.
    Sanfte Hände schoben ihre von ihrem Mund weg, und Amara schlug leicht darauf und stieß ein gereiztes, breiig gedämpftes Knurren aus.
    »Sie versucht zu sprechen«, sagte eine dünne, erschöpfte Stimme. »Lass sie. Siehst du den Stein in ihrer Hand? Sie muss für den Fall eines Fehlschlags irgendeinen Plan gehabt haben, um uns hier herauszuholen.«
    Amara schaute auf und sah, dass Aria Placida mit dem Rücken an die Wand gelehnt neben dem Becken saß. Ihr Gesicht war eingefallen und blass, und sie wirkte, als ob sie kaum den Kopf erhoben halten konnte, aber ihre Augen waren klar. Zu Amaras Erstaunen lag neben ihr der Hohe Fürst Antillus Raucus ohne seine Rüstung. Eine gewaltige, hässlich violette Narbe zog sich wie ein Gürtel um seine Taille, und der kauterisierte Stumpf eines seiner Arme endete ein paar Zoll von seiner Schulter entfernt. Er atmete unregelmäßig und war eindeutig nicht bei Bewusstsein.
    Isanas Hände zogen sich zurück, und Amara schob den Brei in ihrem Mund zu einem Großteil in eine Wange. »Feuerwirken«, sagte sie und hielt den Stein hoch. »Signalfeuer. Muss ins Freie. Ich habe Aquitanius überzeugt, mir den Vertrag der Windwölfe zu überlassen. Sie sind da oben und warten, um uns hier herauszuhelfen.«
    »Windwölfe?«, fragte Aria.
    »Söldner im Dienste der Aquitanias«, sagte Isana. »Sie sind überwiegend Ritter Aeris.«
    Amara nickte. Die Bewegung machte sie etwas schwindelig. »Sind uns gefolgt, weit genug oben und zurückversetzt, um nicht von Invidia entdeckt zu werden. Sie wissen sicher in etwa, wo wir sind, aber wir müssen ihnen mit dem Signal unseren genauen Aufenthaltsort anzeigen.«
    »Das nützt nichts«, ertönte Araris Stimme. Es klang, als ob seine Worte im Innern eines Metallrohrs herumpolterten, bevor sie seinen Mund verließen. »In diesen Löchern wurden die Klingentiere für schlechte Zeiten gelagert – aber sie enden nicht unter freiem Himmel. Es ist eine Art Gebäude über uns. Wenn wir den Stein hinauswerfen, ist er vielleicht gar nicht außerhalb …«
    Drei Wachsspinnen fielen plötzlich aus beiden Löchern. Araris vierteilte sie allesamt, bevor sie den Boden berührten.
    »… des Gebäudes zu sehen«, schloss er, ohne den Tonfall seiner Worte zu ändern. Dann sah er sich nach Isana um, und Amara bemerkte, dass die metallische Oberfläche seiner Haut rissig, verrostet und an der rechten Seite seiner Brust und seiner Schulter schartig wirkte. Mit einem Schaudern ging ihr auf, dass es sich bei dem »Rost« um Blut handelte, das durch die Risse nach außen sickerte. Das Metallwirken machte ihn offensichtlich nicht völlig unverwundbar. Er sah Isana einen Moment lang in die Augen und sagte dann zu Amara: »Gib mir den Stein.«
    Amara spürte, wie die Erste Fürstin sich versteifte. »Nein, Araris. Nein.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit«, sagte er leise.
    »Ich verbiete es dir«, sagte sie. »Sie werden dich töten .«
    »Wenn

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