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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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holen, und riss sich erst sieben oder acht Fuß über dem Boden wieder hoch. Er wich zwei narashanischen Kriegern und einem halben Dutzend zerstörerischer und bestens gelaunter Taurga aus, bevor er vor der ganzen Streitmacht herschoss und den Abstand zu der fliehenden, schreienden Verwirbelung verringerte. Unterwegs sah er, dass sogar noch mehr Krieger sich zu regen begannen, und einmal gelang es einem ausgestreckten Sichelglied beinahe, ihm mehr oder minder aus einer unglücklichen Fügung heraus den Bauch aufzuschlitzen. Er schlug es mit dem Schwert beiseite, näherte sich der Königin auf ein paar Schritt und hatte plötzlich einen Einfall. Er konzentrierte sich sehr, griff mit einem Windwirken aus und schloss es als Blase um die Vordkönigin – ein einfaches Gewirk, wie man es einsetzte, um seine Privatsphäre zu wahren. Ihre Stimme wurde mitten im Schrei abgeschnitten.
    Sie brauchte mehrere Sekunden, um zu begreifen, was Tavi ihr angetan hatte. Er glaubte zu wissen, welche Taktik sie als Nächstes zum Einsatz bringen würde, und bereitete sich darauf vor. Keine zwei Sekunden später schoss die Vordkönigin plötzlich zwanzig Fuß empor, und ihr Schleier und Windstrom verschwanden völlig. Sie wirbelte, im Licht des heraufdämmernden Morgens klar zu sehen, herum und schüttete einen kleinen Lederbeutel mit feinem Salz aus.
    Aber Tavi hatte diesen Schritt vorausgeahnt, und als die Königin in die Luft hochgeschossen war, hatte er es ihr nachgetan und seine Windgewirke einen Augenblick später gelöst. Er segelte mit schierem Schwung durch die Luft und die Wolke aus feinem Salz und rief seinen Windstrom erst zurück, als er sich sicher war, dass er daran vorbei war.
    Er und die Königin gewannen ihre Windströme beinahe im selben Augenblick zurück, und sie stieß ein frustriertes Kreischen aus – das mittendrin von einer neuen Windbarriere abgeschnitten wurde. Sie wirbelte mit funkelnden Augen zu ihm herum, nackt bis auf ihren Mantel, das Schwert in der Hand. Dann änderte sie die Richtung ihres Windstroms und bremste ihre Vorwärtsbewegung ab.
    Gerade, als sie einen Augenblick lang zum Stillstand kam, ertönte das Zischen eines Pfeils, der in der Dunkelheit über Tavi von einem Bogen abgeschossen wurde. Das Geräusch verschaffte der Vordkönigin mehr als genug Zeit zu reagieren, und ihr Schwert hob sich, um den Pfeil aus der Luft zu schneiden. Das Geschoss zersplitterte auf ihrer Klinge.
    Der Aufprall ließ die Salzkristallspitze des Pfeils zerschellen, und die Königin schrie auf, als ihre Windelementare von der Waffe zerrissen und zerfetzt wurden. Ihr Windstrom brach in sich zusammen. Sie stürzte zu Boden, landete auf allen vieren und rollte sich sofort mit übermenschlicher Geschmeidigkeit ab, was sie davor bewahrte, von der schnellen Kugel aus weißglühendem Feuer getroffen zu werden, die Tavi an der Stelle, an der sie gelandet war, herbeigerufen hatte.
    Kitai und die Ritter Pisces stürzten sich herab und begannen, zu zweit und zu dritt die Königin unter Beschuss zu nehmen, an ihr vorbeizusausen und Pfeil um Pfeil abzuschießen. Sie wich mit verächtlicher Flinkheit aus und begann wieder zu kreischen, um die schlafenden Krieger zu wecken – Kitais Pfeil hatte Tavis Windgewirk mit derselben brutalen Wirksamkeit zerstört wie den Windstrom der Königin.
    Die Krieger in der Nähe regten sich sofort.
    Tavi knirschte frustriert mit den Zähnen. Wenn sie es der Königin gestatteten davonzufliegen, dann würde sie so gut wie sicher alle schlafenden Vord wecken, und die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sie ganz entkommen würde – aber Salz zu verwenden, um sie am Boden zu halten, hinderte Tavi gleichzeitig daran, sein Windwirken einzusetzen, um sie davon abzuhalten, die anderen Vord zu wecken. Wenn es ihr gelang, genug von ihnen aufzustören, konnte sie in dem Schwarm untertauchen, und sie würden sie vielleicht nicht wiederfinden und schon gar kein tödliches Maß von Gewalt gegen sie üben können.
    Tavi warf einen Blick zurück. Sie waren nicht lange geflogen, aber sie waren jetzt eine Meile oder mehr von der wolkenumhüllten Streitmacht entfernt. Von dort würde keine Hilfe kommen, die ihm irgendetwas nützte.
    Die Königin kreischte erneut, und aus schierer Enttäuschung schleuderte Tavi eine weitere Feuerkugel auf sie. Sie wich mühelos aus und schlug nebenbei einen weiteren Pfeil eines der auf sie schießenden Ritter beiseite. Tavis Feuer verfehlte sie, erfasste aber in seiner Explosion ein

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