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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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dass dies nur ein beunruhigender Zufall war, und er erzählte niemandem von seiner Vision. Aber einen Monat später hatte er wieder einen Alptraum, und dieser war noch lebhafter und furchteinflößender gewesen als der erste. Er träumte von einem Feuer, das wild in den Nachthimmel flackerte, und die Hitze der Flammen versengte ihm Hände und Gesicht und ließ seine Lungen brennen, als er zu schreien versuchte. Als Jaryd diesmal erwachte, sah er, dass eines von Roydens Hemden Feuer gefangen hatte und sein Bruder hektisch versuchte, die Flammen auszutreten. Jaryd war schweißnass; er bekam kaum Luft, und sein Herz klopfte heftig.
    Nachdem er das Feuer gelöscht hatte, entzündete Royden eine Kerze und setzte sich ans Fußende von Jaryds Bett. Er atmete schwer, war kreidebleich und betrachtete Jaryd grimmig. Er starrte seinen Bruder lange Zeit an, bevor er etwas sagte.
    »Was in Aricks Namen ist hier los, Jaryd?«, flüsterte er schließlich. »Erst hattest du diesen Alptraum letzten Monat und hast im Bett um dich geschlagen wie ein Wilder, und jetzt das. Was ist los?«
    Jaryd versuchte sich zu beruhigen. Er hatte viel mehr Angst als sein Bruder. »Sag mir, was heute Nacht passiert ist«, verlangte er mit zitternder Stimme.
    »Wie meinst du das, was passiert ist? Du hast mein Hemd ange…-«
    »Sag mir, was passiert ist! Was habe ich gesagt? Was habe ich getan?«
    Etwas in Jaryds Tonfall beschwichtigte Roydens Zorn und ließ ihn so ruhig werden, wie Jaryd es für sich selbst wünschte.
    »Du hast dich hin und her gewälzt«, begann Royden bedächtig, »als könntest du einfach keine richtige Stelle zum Schlafen finden. Und dann hast du angefangen zu reden.«
    »Was habe ich gesagt?«
    Royden schüttelte den Kopf. »Ich konnte es nicht verstehen. Ich habe das Wort >Feuer< gehört, aber der Rest war unverständliches Geschwätz. Und dann hast du einen Ruf ausgestoßen, es war nur ein Geräusch, kein Wort. Und als Nächstes fing mein Hemd an zu brennen.« Er hielt inne und starrte Jaryd an. »Was ist mit dir los?«, fragte er abermals. Jaryd holte tief Luft. »Dieser Alptraum letzten Monat war nicht nur ein Alptraum.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich habe geträumt, ich würde ertrinken«, erklärte Jaryd, und ihm fiel selbst auf, wie jämmerlich er sich anhörte. »Und am nächsten Tag haben sie Arley gefunden.«
    »Das ist doch nur Zufall«, sagte Royden, und es klang ganz so, als versuchte er angestrengt, sich selbst von der Wahrheit seiner Worte zu überzeugen.
    »Nun«, fuhr Jaryd fort, »ich nehme an, wir werden morgen mehr wissen. Heute Nacht habe ich von Feuer geträumt, und dieser Traum fühlte sich noch wirklicher an als der andere.«
    Roy den schwieg einen Augenblick. »Was ist mit meinem Hemd?«, fragte er dann.
    »Das mit dem Hemd tut mir Leid, Royden«, sagte Jaryd bedauernd. »Mama wird dir bestimmt ein neues nähen.«
    »Nein.« Royden schüttelte den Kopf und lachte leise. »Das meinte ich nicht. Ich meinte, wie konnte es plötzlich anfangen zu brennen? Du klingst, als würdest du denken, dass du es angezündet hast.«
    »Das habe ich auch«, erklärte Jaryd mit plötzlicher Sicherheit.
    »Wie denn?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Woher willst du dann wissen, dass du es getan hast?« Jaryd schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir auch nicht sicher. Ich weiß nur, dass ich es getan habe. Ich weiß auch, dass ich im Augenblick niemandem davon erzählen möchte, nicht einmal Mama und Papa.«
    Royden antwortete nicht, und Jaryd hielt die Luft an. Er wollte nichts erklären müssen - er war nicht einmal sicher, ob er das konnte. Er wusste, dass seine Visionen seine Mutter ängstigen würden, und das wollte er nicht. Er war nicht sicher, wie sein Vater reagieren würde, aber Bernel hatte Royden immer viel näher gestanden, und Jaryd wusste, dass diese Träume alles irgendwie nur noch schlimmer machen würden. Aber er hatte noch mehr Gründe, Royden um Schweigen zu bitten. Er hatte in diesem Augenblick Angst vor sich selbst. Er fühlte sich wie eine Art Ungeheuer, eine Laune der Natur, und er konnte nicht erklären, was geschehen war. Und bis er eine Erklärung gefunden hatte, wollte er, dass seine Träume ein Geheimnis blieben. Einen Augenblick später stand Royden auf. »Nun, ich denke, wenn wir Fragen vermeiden wollen, müssen wir die Reste von diesem Hemd verstecken und das Zimmer lüften.«
    Jaryds Lächeln kündete von echter Erleichterung. »Danke, Royden.«
    »Bedanke dich nicht bei mir«, erwiderte Royden,

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