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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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fürchte, wir werden nicht am Fest teilnehmen, oder genauer gesagt, du wirst es nicht.«
    »Wie bitte?«, rief Jaryd entsetzt. »Warum denn nicht?«
    Baden warf Trahn abermals einen Blick zu und war offenbar nicht sicher, wie er weitermachen sollte. »Trahn und ich müssen heute Abend noch einiges für die morgige Sitzung vorbereiten. Wir haben wenig Zeit für das Fest und werden vielleicht überhaupt nicht in den Adlerhorst zurückkehren.« Baden warf Trahn noch einen kurzen Blick zu, bevor er weitersprach. »Ohne uns wird Maimun nicht erlauben, dass du in unserem Zimmer bleibst, es sei denn du zahlst. Also fürchte ich, du wirst heute Nacht außerhalb der Stadt übernachten.«
    »Du meinst im Wald?«, fragte Jaryd, der einfach nicht glauben wollte, was er da hörte.
    »Ja.«
    »Aber das will ich nicht. Ich will das Fest nicht verpassen, und ganz bestimmt will ich nicht schon wieder auf dem Boden schlafen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dir eine Wahl gelassen zu haben«, entgegnete Baden ungeduldig. »Oder hast du die drei Goldstücke, die du für eine Nacht im Gasthaus brauchst?«
    »Nein«, erwiderte Jaryd enttäuscht.
    »Das dachte ich mir. Und nun solltest du dich lieber auf den Weg machen. Nach Sonnenuntergang wird es schwer sein, einen guten Schlafplatz zu finden.«
    »Aber Baden, warum kann ich nicht bei dir und Trahn bleiben?«, fragte Jaryd kläglich. »Eigentlich muss ich überhaupt nicht schlafen, und ich möchte gern an dem -«
    »Jaryd!«, sagte Baden scharf, und seine Augen blitzten. »Das reicht jetzt! Seit wann muss ein Eulenmeister seinem Schüler eine Anordnung erklären? Es genügt, wenn ich es von dir verlange.«
    »Ja, Meister Baden«, sagte Jaryd leise.
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich Baden mit wehendem Umhang um und ging wieder in die Große Halle hinauf. Trahn blieb noch einen Augenblick stehen und legte Jaryd mitfühlend die Hand auf die Schulter. »Ich verstehe, dass du enttäuscht bist, Jaryd«, sagte er leise, »aber ich weiß, dass Baden so etwas niemals ohne Grund tun würde.« Jaryd nickte nur, warf dem Falkenmagier einen raschen Blick zu, versuchte erfolglos zu lächeln, und dann stapfte er auf den alten Teil der Stadt und die Brücke zu, die zum Wald führte. Als er sich durch die Menschenmenge drängte und an den vollen Geschäften und Märkten vorübereilte, war Jaryd von einem Zorn erfüllt, der seine Enttäuschung darüber, dass ihm das Fest entgehen würde, weit übertraf. Offenbar befand er sich in der Obhut eines Despoten, der sich kein bisschen für seine Gefühle und Bedürfnisse interessierte! Baden konnte einfach keinen triftigen Grund haben, ihn ausgerechnet in dieser Nacht wegzuschicken. Hier war er, hunderte von Meilen von seiner Familie und seinen Freunden entfernt, und er durfte nicht einmal an einem der vier Feste teilnehmen. Das war einfach ungerecht! Und als er sich der ersten Brücke näherte, die über den Larian und in den Falkenfinderwald führte, fiel ihm plötzlich ein, dass er genauso gut wieder umdrehen könnte. Er brauchte nicht bei Baden zu sein, um am Fest teilzunehmen; Jessamyn hatte alle Anwesenden eingeladen. Sie würden ihn willkommen heißen, ebenso wie Sartol und Radomil. Sie schienen ihn zu mögen, und sicherlich würden sie verstehen, dass er an Ducleas Abend nicht allein sein wollte. Er blieb vor der Brücke stehen und schickte sich an umzukehren. Aber dann blieb er stehen. Trahn hatte selbstverständlich Recht gehabt: Baden hätte ihn nicht ohne guten Grund in den Wald geschickt. Außerdem würde es Folgen haben, wenn er sich dem Eulenmeister widersetzte. Mit einem tiefen Seufzer drehte sich Jaryd wieder um und überquerte die Brücke zum Wald. Und als er das tat, spürte er, wie sein Zorn verschwand, und er fühlte sich nur noch ein wenig bedrückt und einsam.
    Versunken in seinem Selbstmitleid, bemerkte er nicht die beiden Fremden auf dem Weg, bis ihn einer von ihnen gepackt und ihm den Arm um den Hals gelegt hatte. Jaryd versuchte sich zu befreien, aber der Mann hatte einen Griff wie ein Schraubstock.
    »Was haben wir denn da?«, fragte der andere, nahm Jaryds Dolch aus der Scheide und hielt ihn ihm an die Kehle. »Es ist ein bisschen spät, um noch alleine im Wald herumzulaufen, meinst du nicht auch, Velk?«
    Der Mann, der Jaryd festhielt, lachte und packte ihn noch fester.
    »Ihr solltet mich lieber in Ruhe lassen«, warnte Jaryd sie mit zitternder Stimme, obwohl er wusste, wie lächerlich das klang. »Ich bin ein Magier«, bluffte

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