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Coelho,Paul

Coelho,Paul

Titel: Coelho,Paul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schutzengel
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fallen und streute Sand in den Wind.
     
    »Zweites Element: die Erde
    Herr, wir sind Teil dieser Welt.
Und diese Welt ist voll von unserer Furcht.
    Wir werden unsere Sünden in den
Sand schreiben, und der Wüstenwind wird sie verwehen.
    Bewahre uns unsere feste Hand, und
mache, dass wir nicht aufgeben zu kämpfen, auch wenn wir uns des Kampfes
unwürdig fühlen!
    Benutze unser Leben, nähre unsere
Träume! Wenn wir aus Erde gemacht sind, so besteht die Erde auch aus uns. Alles
ist eins.
    Lehre uns, und benutze uns! Wir
sind auf immer Dein.
    Das Gesetz wurde auf ein einziges
Gebot beschränkt: >Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!<
    Wenn wir lieben, verändert sich
die Welt. Das Licht der Liebe vertreibt die Finsternis der Schuld.
    Bestärke uns in der Liebe. Mache,
dass wir die Liebe annehmen, die Gott uns entgegenbringt!
    Zeige uns die Liebe zu uns selber!
    Verpflichte uns, die Liebe unseres
Nächsten zu suchen! Auch wenn wir Zurückweisung, strenge Blicke, das harte Herz
einiger fürchten - mache, dass wir nicht aufgeben, die Liebe zu suchen!«
     
    Eine der Walküren reichte Vahalla eine Fackel. Sie nahm ihr Feuerzeug, entzündete die
Fackel und hob sie zum Himmel.
    »Drittes Element: das Feuer
    Herr, du hast gesagt: Ich bin
gekommen, dass ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, als dass
es schon brennte!
    Möge das Feuer der Liebe in euren
Herzen brennen.
    Möge das Feuer der Veränderung in
dem brennen, was wir tun.
    Möge das Feuer der Läuterung
unsere Schuld tilgen.
    Möge das Feuer der Gerechtigkeit
unsere Schritte lenken.
    Möge das Feuer der Weisheit
unseren Weg erleuchten.
    Möge das Feuer, das Du über die
Welt verteilt hast, niemals verlöschen. Es ist wieder da, und wir tragen es in
uns.
    Die vorangegangenen Generationen
haben ihre Sünden an die nachfolgenden Generationen weitergegeben. Und so war
es bis hin zu unseren Eltern.
    Jetzt aber werden wir die Fackel
Deines Feuers vorantragen.
    Wir sind Krieger und Kriegerinnen
des Lichts und tragen dieses Licht voller Stolz.
    Das Feuer, das, als es das erste
Mal entzündet wurde, uns unsere Fehler und unsere Schuld gezeigt hat. Wir waren
überrascht, erschrocken und fühlten uns unfähig.
    Aber es war das Feuer der Liebe.
Und als wir es annahmen, verbrannte es das Schlechte in uns.
    Es zeigte uns, dass wir weder
schlechter noch besser sind als jene, die uns strenge Blicke zuwarfen.
    Und deshalb akzeptieren wir die
Vergebung. Es gibt keine Schuld mehr, wir können ins Paradies zurückkehren. Und
wir werden das Feuer mit uns bringen, das auf Erden brennen wird.«
    Vahalla steckte
die Fackel in einen Felsspalt. Dann öffnete sie ihre Trinkflasche und goss
etwas Wasser auf Paulos und Röthas Kopf.
     
    »Viertes Element: das Wasser
    Du hast gesagt: >Wer aber von
dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten.<
    Nun, wir trinken dieses Wasser.
Wir waschen unsere Schuld von uns ab, aus Liebe zur Veränderung, die die Welt
erschüttern wird.
    Wir werden hören, was die Engel
sagen, werden Boten und Botinnen ihrer Worte sein.
    Wir werden mit den besten Waffen
und mit den schnellsten Pferden kämpfen.
    Die Pforte steht offen. Wir sind
würdig einzutreten.«
     
    H err Jesus
Christus, der Du zu Deinen Jüngern gesagt hast, >den Frieden lasse ich euch,
meinen Frieden gebe ich euch<, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf
den Glauben, der unsere Versammlung mit Leben erfüllt!«
    Chris erinnerten diese Worte an
eine Stelle aus dem katholischen Gottesdienst.
    »Lamm Gottes, der Du die Sünden
der Welt auf Dich nimmst, erbarme Dich unser!«, schloss Vahalla und knüpfte das Halstuch auf, das beide zusammenband. »Ihr seid frei.«
     
    Jetzt kommt das bittere Endes
dachte Chris. >Der Eintrittspreis wird am Ausgang gezahlt. Sie ist in ihn
verliebt. Wenn die Walküre den Preis sagt, wird er ihn mit Freuden zahlen. Dann
werde ich nichts sagen können - denn ich bin eine gewöhnliche Frau, ich kenne
die Gesetze der Welt der Engel nicht. Keiner von ihnen sieht, dass ich in
dieser Wüste so viele Male gestorben bin und ebenso viele Male geboren wurde.
Sie wissen nicht, dass ich mit meinem Engel spreche und dass meine Seele
gewachsen ist. Sie glauben nur, mich zu kennen und zu wissen, was ich denke.
Ich liebe ihn. Sie ist nur in ihn verliebt.<
    »Jetzt geht es um mich und dich,
Walküre!«
    Chris' Schrei hallte durch die
unheimliche, vom Mondschein übergossene Wüste.
    Vahalla hatte auf
diesen Schrei gewartet. Sie hatte die

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