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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Dass er aber gemeinsam mit dem Professor Düsseldorf verlassen haben soll, gefällt mir ganz und gar nicht. Ich fände es beruhigender, wenn wir wüssten, wo sich die beiden herumtreiben! Die Übergabe auf See darf nicht gefährdet werden. Zu Ihrer Information: Die Henrietta steht seit gestern – wenn nicht schon länger – unter Beobachtung der Bundespolizei! Die geben sich noch nicht einmal die Mühe, dies verdeckt zu tun! Die Zwillinge sind an Bord, vergessen Sie das nicht! Das geht höchstens noch einen, vielleicht zwei Tage gut! Also sorgen Sie dafür, dass auf Ihrer Seite alles unter Kontrolle bleibt! Dazu zähle ich die Kenntnis des Aufenthaltsortes dieses Kriminalbeamten und des Professors! Gegebenenfalls sind Maßnahmen erforderlich. Wir können nicht das geringste Risiko eingehen! Ein Scheitern der Aktion hätte fatale Konsequenzen! Auch für Sie! Sie wissen, was das bedeutet. Ich erwarte Ihren Bericht. Ende.“
    Heisterkamp starrte entsetzt auf das Handy. Das Brötchen in der Rechten ließ er achtlos auf den Teller fallen. Der Appetit war ihm vergangen. 
     
    Kapitänleutnant Steiner breitete mehrere Faxkopien auf dem Kartentisch aus. „Das sind die General Arrangements der Sunseeker Dreißigmeter-Yacht. Die Henrietta gehört dieser Klasse an. Bedanken Sie sich bei der Royal Navy, dass uns die Zeichnungen so schnell übermittelt wurden. Aber schauen wir uns die Sunseeker genauer an! Prägen Sie sich jedes Detail ein, insbesondere die Lage der Treppenauf- und abgänge! Dieses Wissen wird kommende Nacht entscheidend sein! Ist das allen bewusst?“
    Sein Blick ruhte auf Pohl. Offensichtlich misstraute er den Fähigkeiten eines Zivilisten, zumal eines Professors. Erst als Pohl nickte, schien er einigermaßen beruhigt. „Wir haben es mit mehreren Decks zu tun. Das Oberdeck mit dem aufgesetzten Außenruderstand, darunter das Hauptdeck und zuunterst das Unterdeck. Achtung! Wir können nicht mit Bestimmtheit sagen, welche Option der Kabineneinteilung im Unterdeck für die Henrietta gewählt wurde. Wir gehen aufgrund der Erkenntnisse des Lauschangriffs von Option B aus. Kann sein, dass uns die entsprechende Information noch rechtzeitig erreicht.“ Steiners Blick glitt durch die Runde. Da sich niemand zu Wort meldete, fuhr er fort: „Meines Erachtens können wir bei einer nächtlichen Aktion das Oberdeck außer Acht lassen. Die Musik spielt im Haupt- und ganz besonders im Unterdeck …“
    In diesem Augenblick klopfte es an die Tür des Kofferaufbaus. Steiner richtete sich auf, nickte Schöller zu. „Das wird Polizeihauptkommissar Heintges, Ihr Kollege der Küstenwache, sein. Gunther, mach ihm mal auf!“
    Ein hochgewachsener Mittvierziger in der Uniform der Küstenwache bestieg den Unimog, sehnig-schlank, flachsblond, wettergegerbtes Gesicht, wache, hellblaue Augen, eine auf Anhieb sympathische Erscheinung. Der Kapitänleutnant streckte ihm die Rechte entgegen. „Schön, dass Sie so schnell kommen konnten! Ich darf vorstellen? Ihr Düsseldorfer Kollege, Kriminalhauptkommissar Schöller, daneben Professor Pohl, Vater der entführten Zwillinge, neben dem Professor Peter Hellenkämper, Ex-Minentaucher, Kapitänleutnant der Reserve, daneben die Obermaate Fröhlich und Krämer, beide Minentaucher meiner Einheit.“ Er wandte sich an die Vorgestellten. „Polizeihauptkommissar Heintges ist Kommandant des Küstenwachboots Hiddensee.“ Sein Blick glitt zurück zu Heintges. „Ich schlage vor, dass Sie nachher die Situation auf Ihrer Seite erläutern, sobald wir auf die Durchführungsweise der Aktion zu sprechen kommen. Ist das in Ordnung?“
    „Kein Problem, Herr Kapitänleutnant.“ Heintges lächelte zum Gruß in die Runde.
    „Gut. Machen wir weiter! Sie haben bisher nichts versäumt, Herr Heintges.“ Er schob die Schiffsskizzen so über den Kartentisch, dass der Bundespolizist sie ebenfalls einsehen konnte. Steiners Zeigefinger glitt erläuternd von Blatt zu Blatt. „Oberdeck mit aufgesetztem Außenruderstand, Hauptdeck, Unterdeck.“ Er sah Heintges an. Der nickte. Unter Seeleuten bedurfte es keines Palavers. Steiner wies auf die Zeichnung des Hauptdecks. „Boarding erfolgt über das Schiffsheck, das sogenannte Badedeck. Dieses liegt nur knapp über der Wasseroberfläche, ist also leicht zugänglich. Das Beiboot dort gewährt Deckung. Es gibt Treppen an Backbord- und Steuerbordseite, beide führen aufs Hauptdeck. Zwei Treppen – das könnte vorteilhaft sein. Allerdings müssen Sie dort möglicherweise

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