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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Umgebung geneigt zu glauben, es mit einem Edelmann zu tun zu haben! Dieser Brite war nichts anderes als ein hemmungsloser pädophiler Lustmolch! Er ließ Kinder entführen, um ungehemmt seine perversen Phantasien austoben zu können. Zu keinem Zeitpunkt durfte man das vergessen!
    „Damit wir uns nicht missverstehen – von welchen Zwillingen reden Sie?“
    Der Brite hatte sich offensichtlich wieder leidlich unter Kontrolle. Dennoch war diese Frage ein kapitaler Fehler, gab sie doch zu erkennen, dass sehr wohl Zwillinge in seinem Dunstkreis eine Rolle spielten. Fortman tat, als müsse er sich mit der Hand über den Mund fahren, die einzige Chance, sein breites Grinsen vor dem Briten zu verbergen. Er spürte es förmlich: Die britische Festung war sturmreif geschossen. Schöller machte einen phantastischen Job!
    „Ich rede von den Düsseldorfer Zwillingen, den beiden Mädchen …“
    „Sie meinen Düsseldorf in Deutschland?“
    „Ich kenne kein anderes.“
    „Vorher wollen Sie natürlich Geld. Richtig? Bedenken Sie hinsichtlich Ihrer Forderung bitte, dass in dieses Projekt bereits ein zweistelliger Millionenbetrag investiert wurde. Wenn ich mich recht erinnere, sind es bisher elf Millionen Dollar! Es können auch zwölf oder dreizehn gewesen sein, so genau weiß ich das nicht.“
    Bingo! Die Falle war zugeschnappt! Er hatte sich geoutet! Gier beherrscht Geist – die Formel hatte sich bewahrheitet! Fortman hätte vor Freude tanzen können, aber es galt, noch eine zweite Aufgabe zu lösen. Gespannt blickte er Schöller an. Wie würde dessen nächster Schachzug aussehen? Sie hatten das Rollenspiel bis zum Erbrechen diskutiert und eingeübt, doch an alle Details vermochte er sich nicht mehr zu erinnern.
    „Wir wollen von Ihnen kein Geld. Jedenfalls nicht für diese Leistung, sollten Sie davon Gebrauch machen. Wir möchten mit Ihnen ins Geschäft kommen. Das ist das Ziel. Wenn Sie so wollen: Ihr exklusiver Partner in diesem sensiblen Geschäftsfeld werden!“
    Bei den letzten Worten hatte der Brite abwehrend die Hände erhoben. „Bitte, meine Herren! Überschätzen Sie mich nicht! Ich bin kein Monster! Ich sehe jungen Mädchen gerne beim Erwachsenwerden zu. Sie verstehen? Das heißt, vor drei, vier Jahren werde ich sicherlich nicht auf Ihr Angebot zurückkommen. Vielleicht sollte ich Ihnen doch etwas bezahlen, zumindest Ihren finanziellen Aufwand ersetzen …“
    „Wir sind auf dieses Geld nicht angewiesen. Ich empfände es als unangenehm, mit Ihnen in dieser Hinsicht verhandeln zu müssen. Es reicht, wenn Sie uns in Ihrem Umfeld empfehlen …“
    „Das bedarf doch gar keiner Frage!“ Der Brite lächelte vergnügt in sich hinein. Schöllers Angebot schien ihn zu beglücken. Plötzlich blickte er auf, sah erst Fortman, dann Schöller an. „Was glauben Sie, meine Herren? Wann können Sie liefern?“
    „In spätestens vierzehn Tagen halten Sie das Glück in Ihren Händen.“
    Er starrte Schöller überrascht an. „In vierzehn Tagen? Sind Sie sicher?“
    „Ganz sicher.“
    Der Brite strahlte, hatte sämtliche Kontrolle über sein Mienenspiel, seine Körpersprache verloren. Endlich bekäme er, wonach er sich seit fast einem Vierteljahr sehnte! Er war der glücklichste Mensch der Welt! Die Fremden sollten es ruhig wissen. Er klatschte in die Hände. In der Terrassentür erschien Prakash. „Sie haben einen Wunsch, Sir?“
    „Das Übliche, Prakash. Rasch!“
    „Gewiss, Sir.“ Schon war er im Pavillon verschwunden.
    Der Brite erhob sich spontan. Sein Blick huschte zwischen Schöller und Fortman hin und her. Plötzlich schüttelte er den Kopf. „Warum haben wir das nicht von Beginn an getan?“
    Schöller hob überrascht die Augenbrauen. „Wie meinen Sie das, Sir?“
    „Ich meine unsere Zusammenarbeit. Warum beginnen wir erst jetzt damit?“
    „Sir, diese Frage wollte ich eigentlich Ihnen gestellt haben.“ Der Blick des Briten sprang zu Fortman. Der Amerikaner hatte übernommen. Genau so war es einstudiert. „Unsere Organisation hat in Seattle doch gezeigt, wie so etwas professionell zu geschehen hat. Gerade bei Zwillingen birgt die öffentliche Aufmerksamkeit ein erhebliches Gefahrenpotential!“
    „Seattle, sagen Sie? Sie meinen die beiden Jungen?“
    „Die meine ich.“
    Der Brite sah Fortman argwöhnisch an. Etwas stimmte nicht. Schöller hielt die Luft an. ‚Lieber Gott, ich flehe dich an! Lass Fortman alles richtig machen!‘ Die Backenknochen des Briten tanzten hektisch auf und ab; Schöller

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