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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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hätten nicht nur unter grausamen Umständen ihre Mutter, sondern dann auch ihren Vater verloren. Ich wäre Ihnen unendlich dankbar, wenn Sie mir dies ersparten!“
    „Ist das Ihr Ernst?“
    „Sie wissen genau, wie ich das meine. Sie würden mir das Leben extrem erleichtern, wenn Sie sich aus Kreuzers Eck fernhielten.“
    „Herr Schöller, das kann ich nicht. Ich kämpfe um die Freiheit, möglicherweise das Leben meiner Töchter!“
    „Ich weiß, Professor. Ich würde vermutlich nicht anders handeln. Das ist ja die Krux. Aber denken Sie an meine Worte. Sie müssen verdammt vorsichtig sein! Ich will, dass Ihre Töchter ihren Vater behalten! Verstehen Sie das doch, verdammt noch mal! Ich wünsche einen schönen Abend noch.“
    Schöller hatte aufgelegt. Pohl starrte auf den Hörer in seiner Hand. Was hatte diese Bemerkung zu bedeuten? Wusste Schöller etwas oder ahnte er es nur? Oder hatte er nur Angst um die Gesundheit, möglicherweise das Leben eines Vaters zweier entführter Töchter, sollte Kustow diesen enttarnen? Eines war klar: Er musste ab sofort höllisch auf der Hut sein! Schöllers Walther würde ab jetzt sein ständiger Begleiter sein.
    Schöller hatte aufgelegt, einen Moment vor sich hin gestiert, dann schaute er Schrage an. Er schüttelte den Kopf. „Wir müssen uns beeilen, bevor der Professor Bockmist baut!“
    Schrage sah ihn überrascht an. „Wie meinen Sie das?“
    Schöller machte eine abwertende Handbewegung. „Ach, nichts. War nur so’ne Bemerkung. Der wird einfach nicht klug. Sie haben’s ja gehört. Der will partout nicht damit aufhören, in Kreuzers Eck Kustow und dessen verbliebenen Kumpanen auf den Zahn zu fühlen. Die Duisburger Kollegen sind schon ganz nervös. Der Professor kann jeden Moment auffliegen. Das würde die verdeckten Ermittler auf den Plan rufen. Die können ja nicht Däumchen drehen, wenn’s dem Professor ans Leder geht. Die ganze Vorarbeit wär‘ im Eimer. Die Duisburger haben’s endlich begriffen: Die Strippenzieher, nicht Kustows Bubis sind das Ziel! Das könnten wir uns dann abschminken.“
    „Warum erteilen wir dem Professor nicht Platzverbot, zu seinem eigenen Schutz gewissermaßen?“
    „Erst mal geht das nicht so einfach, er lässt sich dort ja nichts zu Schulden kommen. Außerdem hat seine Argumentation etwas für sich. Solange die Brüder nicht wissen, wer er ist, besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass er eher etwas erfährt als die Duisburger Kollegen.“
    „Das hieße ja, Sie benutzen ihn …“
    „Wenn Sie so wollen, natürlich!“
    „Mann, Chef! Sie haben Nerven!“
    „In diesem verdammten Fall braucht man die. Da sind immer noch zwei Mädchen, die es aus den Klauen dieser Strolche zu befreien gilt. Von dem ungesühnten Mord ganz zu schweigen! Und dann wäre da noch die bemerkenswerte Rolle des guten Dr. Heisterkamp. Dessen Verstrickung in die Shining Fortune-Connection , dieser Laden in Indien, Sie erinnern sich?“
    „Klar erinnere ich mich. Aber wie wollen Sie das bewerkstelligen?“
    „Ich müsste mir noch mal seine 64 Gigabyte-Karte vorknüpfen. Mein Gefühl sagt mir, dass irgendwo in den Dateien der Schlüssel liegt. Dann hätte ich ihn. Das wäre zwar nicht justiziabel, aber ich wüsste wenigstens, dass er tatsächlich in diese Schweinerei verwickelt ist. Irgendwie würde ich ihn dann schon zur Strecke bringen.“
    „Wieso wäre das nicht justiziabel? Was meinen Sie damit?“
    Schöller blickte Schrage erstaunt an. „Mann, Schrage! Ich hab‘offiziell keine Kopie von dem Datenträger! Ich müsste auf legalem Wege an seine USB-Karte, das Original, kommen.“
    „Und was erwarten Sie, wenn Sie seine Karte bekämen?“
    „Dass er die Datei mit den Bimmelbahnbildern gelöscht hat! Er merkt ja, dass es für ihn enger wird. Darum keilt er ja aus! Nur er weiß, dass in der Datei die Telefonnummer dieser indischen Partnervermittlung verborgen ist. Wenn sich dahinter tatsächlich ein Pädophilennetzwerk verbirgt, wird er sie inzwischen möglicherweise gelöscht haben. Das wäre ein eindeutiger Hinweis!“
     
    „Klar. Aber was hilft Ihnen diese Erkenntnis, wenn Sie davon keinen Gebrauch machen können?“
    „Momentan gar nicht. Aber glauben Sie mir, da wird mir schon noch etwas einfallen. Zumindest wäre ich motiviert, mich nochmals in die Dateien zu stürzen. Der Abgleich zwischen dem Original und meiner seinem Zugriff entzogenen Kopie würde Manipulationen erkennbar werden lassen. Glauben Sie’s mir, ich werde da fündig! Mein

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