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Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Titel: Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah C. Winter
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Haar über die Schultern zurück und wandte sich dem Moderator zu, schenkte Carsey fortan keine Beachtung mehr.
    „ Alleine schon die Frage, ob ein Vampir überhaupt nützlich sein könnte, ist grotesk! Natürlich nicht! Sie sind tot. Kein Wesen auf dieser Erde sollte länger leben, als dass die Natur es für das Wesen vorgesehen hat. Wir Menschen haben eine Lebensdauer von etwa achtzig Jahren. Manche werden auch älter. Daher bin ich froh, dass wieder Bewegung in die Gespräche kommt, wann und wie lange ein Mensch leben darf.“
    Lilly schüttelte mit dem Kopf. Darüber hatten sie in New York an ihrer alten Schule bereits lange diskutiert. Da die Krankheiten wie Krebs und Alzheimer nun heilbar waren, gab es immer mehr Menschen auf der Erde. Die Lebenserwartungen stiegen deutlich und darum forderten viele ein neues Gesetz, nach dem man einen Menschen ab dem 85. Lebensjahr durch die Medizin ganz legal töten dürfte. Schon des Öfteren hatte sich Grace Humphrey dazu medial geäußert, stieß dabei auf Proteste, aber fand zugleich auch viele Anhänger.
    „ Das ist heute aber nicht unser Thema. Es geht alleine um …“
    „ Weiß ich doch. Das war nur ein Beispiel“, unterbrach sie Betherman harsch, bevor sie weitersprach und ihre Beine überschlug.
    „ Unnütz natürlich. Unsere Wissenschaftler hätten so oder so ein Heilmittel gegen Krebs gefunden. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Das, was von dieser Kreatur hier als Nutzen deklariert wird, ist nur ein Vorwand, damit wir über das Wesentliche hinwegsehen: Es sind Schmarotzer, die durch unsere Steuergelder leben. Sie arbeiten nicht, tragen nichts für die Gesellschaft bei und stellen eine Gefahr für uns Menschen dar! Der dritte Weltkrieg ist erst seit wenigen Jahren vorbei und wir haben noch immer mit den Folgen zu kämpfen. Erst letztes Jahr ist es erneut zu einem Zusammenbruch der Banken gekommen. Dies hatte bekanntlich ein verheerendes, weltweites Ausmaß! Und das haben wir natürlich den Vampiren zu verdanken!“
    Lilly tat Carsey leid. Am liebsten wäre sie ins Studio gerannt und hätte ihn dort rausgezogen. Nur ihr Vater nickte zustimmend. Sie kannte seine Haltung nur zu gut und das passte ihr ganz und gar nicht.
    Als nächster betrat Harts Bürgermeister Conrad Altmann die Bühne. Der erste Gast, der neutral begrüßt wurde, hatte er schließlich eine geteilte Haltung gegenüber dem Thema Vampire.
    „ Nun, ich sehe es mit gemischten Gefühlen.“ Er rieb sich mit seinen Fingern über seinen dichten ergrauten Schnauzer, hatte Mühe, in dem Sessel Platz zu finden, da seine Figur der eines ausgewachsenen Bären glich.
    „ Auf der einen Seite verdanken wir den Vampiren viel. Sie waren auch mal Menschen und ihre Angst vor dem Tod ist durchaus nachvollziehbar. Wir konnten viel von ihnen lernen. Auf der anderen Seite gibt es auch gefährliche Vampire, die besonders bewacht werden müssen, damit die Menschen sicher leben können. Als Bürgermeister von Harts, der Stadt mit den meisten Cold Belts in den USA, spreche ich aus Erfahrung. Carsey Benton und sein Clan der Lapiz sind bislang nur positiv aufgefallen. Es gibt jedoch auch einen Clan, um den wir uns mehr kümmern müssen. Was mir jedoch größere Sorgen bereitet, sind die Anhänger des Hallow Release, die uns mehr beschäftigen als alle Cold Belts zusammen.“
    Jason nickte zustimmend, als Conrad Altmann seinen Satz beendete, hatte er doch auch schon mit einigen Anhängern dieser Sekte zu tun gehabt.
    Als Lilly so dasaß, mit einem Arm um ihre Mutter gelegt, fragte sie sich, was wohl passieren würde, wüssten ihre Eltern und Freunde, dass sie in einem Cold Belt gewesen war.
    Ihre Mutter würde ihr sicherlich freudig um den Hals fallen und sie fragen, ob sie das nächste Mal mitkommen dürfte. Ihr Vater wäre außer sich, würde ihr lebenslangen Hausarrest geben. Sie schmunzelte bei dem Gedanken, fürchtete sich zugleich aber auch, dass jemand ihr Geheimnis erfahren könnte. Was wäre mit Sam und Cathya? Oder den beiden Jungs, die sie bereits in ihr Herz geschlossen hatte? Könnte sie mit Susan darüber reden, ohne verraten zu werden?  
     
     
    Die folgenden Nächte war es so still, dass Lilly lange an ihrem Fenster stand und auf die schmale Sichel schaute, die bald wieder ein Vollmond werden würde.
    Zu gerne würde sie ein weiteres Mal hören, wie Caleb musizierte. Er schaffte es, auf diesem alten Klavier so zu spielen, als sei es ein perfekt gestimmter Flügel. Da sie über das absolute Gehör

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