Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
verfügte, wäre es ihr sicher aufgefallen, wenn Caleb einen Ton falsch gespielt hätte.
Seufzend stand sie da und schaute auf ihr Touchphone. Morgen wollte sie sich mit Sam und Cathya treffen, damit sie gemeinsam an ihrem Referat schreiben konnten. Sie hatte bereits alles aufgeschrieben, was sie über den Vampirhype im Jahre 2011 hatte finden können. Eigentlich war sie sogar fertig und es hatte ihr Spaß gemacht, danach zu forschen. Auf der anderen Seite fragte sie sich, was wohl Mr. Stone zu ihrer Arbeit sagen würde. Wie sollte sie nur mit ihm umgehen, jetzt wo sie wusste, dass er ein Vampir war?
Hoffnungsvoll starrte sie auf das Cold Belt, das seine schützende Nebelwand aufrechterhielt. Lilly hoffte sogar, dass es bald wieder eine Störung gab, denn sie wollte Caleb unbedingt noch einmal wiedersehen.
„ Warum musste ich nur die blöden Gesetzesentwürfe ziehen?“ Joshua ließ sich rücklings auf Cathyas Bett fallen, die nur mit den Augen rollte.
„ Warum musste ich euch nur reinlassen? Niemand hat euch beide eingeladen!“ Cathya war genervt und stellte einige Getränke auf den Tisch, um den sich Lilly, Sebastian und Sam versammelt hatten.
„ Und wenn du einfach nur einen bestimmten Fall als Beispiel nimmst und die Vorgaben einbaust?“ Lilly trank etwas, schreckte dann aber zusammen, als Joshua aufsprang.
„ Wie meinst du das?“ Seine Augen ruhten auf Lilly, die verschreckt in die Runde blickte. Sie nahm sich einen Zettel und schrieb ein paar Wörter darauf.
„ Naja, zum Beispiel bei den Regierungsstrategien. Damals hatte doch die Regierung in Amerika rund um unseren Präsidenten versucht, das Thema zu vertuschen. Erst am 21.12.2012 gaben sie öffentlich zu, dass es Vampire gibt. Zuvor wurde das ja immer bestritten. Danach fanden Verhandlungen statt und es wurden Gesetzesentwürfe vorgestellt. Du kannst doch eine Gegenüberstellung machen, wie beispielsweise Amerika mit diesem Thema umgegangen ist? Parallel dazu kannst du erklären, wie andere Länder handelten. Frankreich zum Beispiel oder China?“ Sie malte kleine Kreise und Pfeile auf ihre Notizen, die Joshua ihr zögerlich aus der Hand nahm.
„ Jetzt hast du ihm ja die ganze Arbeit abgenommen.“ Sebastian stupste Lilly in die Seite, die errötete und sich verlegen an der Wange kratzte.
„ Du hast gut reden. Auftragskiller, das ist so ein geiles Thema! Da könnte man so viel ‘zu schreiben!“, beschwerte sich Joshua, der sich nun ebenfalls an den Couchtisch setzte und seine Notizen um sich herum sammelte.
Sie saßen noch den ganzen Abend zusammen, schrieben an ihren Referaten und halfen Sebastian und Joshua, die dafür so gar kein Händchen hatten.
Lilly fiel es aber auf, dass Sebastian nicht ganz bei der Sache war. Immer wieder schrieb er Nachrichten über sein Touchphone, war dabei ganz in seinen Gedanken versunken.
„ Und? Was schreibt sie?“ Lilly lehnte sich zurück, schaute dabei aber nicht auf das Display, da sie nicht neugierig und aufdringlich erscheinen wollte.
„ Susan?“, fragte Sebastian hochrot, vergrub sein Touchphone aber sofort in seiner Hosentasche, als wollte er unter gar keinen Umständen, dass Lilly lesen konnte, was er geschrieben hatte. Lilly kicherte und rutschte näher zu Sebastian, dessen Wangen sich rot färbten.
„ Wie läuft es denn?“ Eigentlich war sie doch neugierig, da Susan schwieg wie ein Grab. Also musste sie ihre Informationen woanders herholen. Ob ihre Verkupplungsaktion etwas gebracht hatte? Zumindest schien er sich mit ihr zu unterhalten, was ja schon mal ein guter Anfang war.
„ Gut. Sehr gut. Vielen Dank.“ Lilly bemerkte nicht, wie nervös Sebastian wurde, da sie glaubte, dass er nur schüchtern war und es ihr nicht verraten wollte, dass er sich über den neu hergestellten Kontakt zu Susan freute. Also ließ sie Sebastian damit in Ruhe, beugte sich wieder vor, um Joshua bei seinem Referat zu helfen.
Nur wenig später jedoch bekam Lilly eine Nachricht auf ihr Touchphone. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, wie Sebastian seines schnell wegsteckte. Hatte er ihr etwa geschrieben? Traute er sich vielleicht nicht, es ihr zu sagen? Sie schmunzelte über sein Verhalten. Irgendwie war es niedlich, dass er so schüchtern war, wenn es um andere Mädchen ging. Ansonsten war er viel selbstbewusster. Oder spielte er das nur, da er nicht als verweichlicht dastehen wollte, sondern als ganzer Kerl?
Lilly zog ihr Touchphone aus ihrer Hosentasche, was Sebastian dazu brachte, seine
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