Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
Hüften und Lilly glaubte, einen Engel vor sich zu haben. Genauso hatte sie sich Carseys Frau vorgestellt, so wie er sie in seinem Buch `Rosenrot und Tod´ beschrieben hatte.
„ Vielen Dank.“ Lilly nahm sofort einen Schluck, da ihre Kehle vor Aufregung ganz trocken war. Tee mochte sie ja ohnehin und darum lächelte sie, weil es das Leckerste war, das sie je getrunken hätte.
Ethienne setzte sich auf die Armlehne des Sessels, in dem Carsey saß.
„ Es wundert mich, dass kein Alarm ausgelöst wurde. Hast du etwas an dem Warm Shelter manipuliert? Oder wie bist du in das Cold Belt gelangt? In den letzten Jahren haben des Öfteren Anhänger des Hallow Release dieses Grundstück betreten. Ich weiß nicht, ob du es kennst, aber sobald Alarm ausgelöst wird, dürfte das ganz Harts mitbekommen. Die Warnlichter leuchten und eine helle Sirene ertönt. Nach wenigen Minuten wimmelt es hier dann nur von Vampire Police Officern, der Warm Shelter wird abgestellt und wir müssen die Menschen ausliefern.“ Er faltete seine Hände und Lilly kämpfte mit ihren Gefühlen. Da saß er. Der Autor, den sie seit Jahren bewunderte. Ihre Augen schimmerten und ihre Hände zitterten, so nervös war sie.
„ Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Carsey, dem ihre Unruhe nicht entgangen war. Caleb drehte sich herum, setzte sich dann neben Lilly, jedoch mit ein wenig Abstand zu ihr.
„ Ja. Es ist nur ... Ich hab ihr Buch gelesen und …“
„ Du bist hier nicht bei einem Meet and Greet oder einem Interview!“, unterbrach Caleb sie.
Lilly blickte beleidigt zu ihm und errötete erneut, was Carsey kurz zum Lachen brachte.
„ Und? Hat es dir gefallen?“ Es amüsierte ihn, dass Caleb sich so darüber aufregte, dass das Mädchen in seiner Gegenwart schwärmerisch wurde.
„ Ja! Ich habe es mir sogar in der gedruckten Ausgabe gekauft. Es hat einen Ehrenplatz in meinem Schrank …“ Lächelnd schwenkte sie ihren Tee in der Tasse hin und her, bevor sie einen ernsten Gesichtsausdruck bekam.
„ Heute Abend habe ich aus dem Fenster geschaut. Ich kann genau auf dieses Cold Belt sehen. Bislang war dort immer ein leeres Feld. Jedoch habe ich Calebs Klavierspiel gehört und plötzlich … sah ich die Häuser. Also bin ich in das Cold Belt gegangen …“ Sie kaute auf ihrer Lippe herum und wagte es nicht, Carsey anzusehen.
„ Und das war das erste Mal?“, fragte Carsey, der Lilly und Caleb genau beobachtete.
„ Nein. Letzten Monat ist es auch passiert“, gab sie kleinlaut zu. Caleb verdrehte seine Augen und warf ihr einen wütenden Blick zu.
„ Das heißt, letzten Monat ist der Warm Shelter auch ausgefallen? Wann war das? Und wie bist du zurückgekommen?“ Carsey wirkte besorgt, denn bislang hatte auch er noch nie etwas davon gehört, dass der Warm Shelter einen Defekt haben könnte.
„ Ich … ich weiß nur noch, dass ich jede Nacht gehört habe, wie Caleb Klavier spielt. Es wurde immer deutlicher und als es Mitternacht war, sah ich plötzlich die Gebäude hier und habe mich dann hergeschlichen. Caleb hat mich entdeckt und später zurückgebracht. Ich wollte nicht, dass jemand Ärger bekommt!“ Lilly schaute reumütig zu Carsey, der sich alles in Ruhe anhörte.
„ Die folgenden Nächte hörte ich ihn weiterhin Klavier spielen, doch es wurde immer leiser, bis ich nichts mehr hören konnte. Heute Nacht aber habe ich ihn wieder musizieren gehört. Als ich sah, dass es erneut eine Störung gab, bin ich wieder auf das Feld geschlichen.“
Nun starrte sie zu Boden, da sie es nicht schaffte, Carsey weiter in die Augen zu blicken. An der entsprechenden Pupillenfarbe konnte man die Stimmungslage eines Vampirs erkennen und sie fürchtete, nun in eisblaue Iriden zu sehen, die Carseys Wut offenbaren würden. Doch diese waren noch in ihrer ursprünglichen graugrünen Farbe, was hieß, dass er entspannt war.
„ Dann hast du also vor etwa vier Wochen so geschrien?“, erinnerte sich Ethienne.
„ Ähm, ja.“ Lilly nickte und schaute hochrot zu Caleb.
„ Dann bist du wieder über den Warm Shelter gesprungen?“, kurz loderten Carseys Augen eisblau auf, bevor er sich räusperte. Ethienne schaute besorgt zu Caleb und richtete sich dann an ihren Mann.
„ Solange er dabei nicht erwischt wird …“ Sie legte ihre Hand auf seine Schulter, wollte ihn so davon abhalten, Caleb dafür zu bestrafen. Carsey schloss seine Augen und überlegte, was eine unangenehme Stille erzeugte.
„ Es ist wirklich meine Schuld. Ich hätte es melden sollen,
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