Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
dass es einen Defekt gab. Ich hätte nicht hier eindringen dürfen. Das war nicht richtig von mir. Bitte bestrafen Sie Caleb nicht für etwas, das ich verbrochen habe. Ich werde es nicht noch einmal tun, ich verspreche es. Ich werde auch niemandem etwas sagen.“
Carsey nickte nachdenklich.
„ Caleb. Du bringst sie zurück. Und dich würde ich bitten, wirklich niemandem von der Störung zu berichten. Ich werde mich selbst darum kümmern. Du könntest sonst in der Tat Ärger deswegen bekommen und das ist es nicht wert“, meinte er besonnen und stand auf, begleitete Lilly und Caleb hinaus auf die Veranda.
„ Vielen Dank für den Tee.“ Lilly lächelte und reichte Carsey die Hand, die dieser annahm. Auch Ethienne reichte sie ihre Hand, deren Finger genauso kalt waren wie die ihres Mannes.
Als Lilly mit Caleb auf den Warm Shelter zuging und sie den Weg verließen, gingen Carsey und Ethienne zurück in ihr Haus.
„ Es beunruhigt mich, dass der Warm Shelter genau dann eine Störung hat, wenn wir unsere Versammlung abhalten. Heute und auch im letzten Monat, als wir den Schrei gehört haben, hatten wir eine Versammlung abgehalten. Ich bezweifle, dass das ein Zufall ist. Zudem hätten wir sicher eine Nachricht erhalten, dass es einen Defekt gab, aber mir ist nichts bekannt.“ Carsey stand am Kamin, in dem ein Feuer loderte. Ethienne stellte sich neben ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter, streichelte über Carseys Rücken.
„ Wenn wir der einzige Clan mit einer Störung sind, was dann? Müssen wir dann hier weg?“
„ Ich hoffe nicht. Es müsste extra für uns ein neues Cold Belt gezogen werden. Bereits vor einem Jahr, als sie eines für den Fasillis-Clan einrichten mussten, hatte das ja wieder Diskussionen ausgelöst und den Diskurs mit den Regierungsorganen der Menschen erschwert. Ich hoffe nur, dass es sich tatsächlich um eine ungewollte Störung handelt. Ich werde mich gleich morgen früh mit Mr. Altmann in Verbindung setzen und ihm davon berichten.“
„ Ich bin wirklich froh, dass der Bürgermeister unvoreingenommen ist und uns nicht prinzipiell ablehnend gegenübersteht.“ Ethienne hielt Carseys Hand, verschränkte ihre Finger mit seinen.
„ Ich mache mir aber auch Sorgen um Caleb.“
„ Um ihn? Warum?“
„ Zwar war er seit seiner Aufnahme bei uns schon immer etwas ruhiger, aber vor vier Wochen wirkte er nachdenklicher und verschlossener als zuvor. Ich hoffe, dass er sich nicht in das Mädchen verliebt hat. Sie könnten ja doch keine gemeinsame Zukunft haben. Vielleicht geht es ein paar Jahre gut, aber irgendwann würde es jemandem auffallen. Und selbst wenn nicht, würde sie im Laufe der Jahre altern und sterben.“ Ethienne drückte ihre Hand fester um Carseys, der seine Frau liebevoll in seine Arme nahm.
„ Das wird er sicher nicht. Er wurde zwar schon vor einiger Zeit gebissen und verwandelt, aber es sind eben nur sieben Jahre. Er hängt noch an seinem Leben als Mensch. Aber Caleb ist ein guter Junge, auch wenn er manchmal etwas aufbrausend ist und seine Kraft noch nicht richtig unter Kontrolle hat. Er weiß, dass es für ihn und einen Menschen keine Zukunft geben kann.“
„ Du bist unglaublich!“, fluchte Caleb wütend, ging vor Lilly auf den Warm Shelter zu, bevor er stehenblieb und mit seiner Hand herumfuchtelte.
„ Bleib‘ da stehen!“
Lilly gehorchte und blieb einige Meter hinter Caleb und sah, wie dieser kurz aufleuchtete. Es war kürzer als beim letzten Mal, als er sich selbst entzündet hatte und sie konnte auch keine Flammen an seinem Körper entdecken.
„ Ich wollte dich doch nur wiedersehen. Warum bist du denn so abweisend zu mir?“
„ Versteh doch, ich bin ein Vampir. Du ein Mensch. Egal, was du für Gefühle für mich hegst, daraus wird nichts.“
Er streckte seine Hand nach ihr aus, deutete ihr so an, dass er wieder über die Nebelwand springen wollte, doch Lilly weigerte sich.
„ Erst reden wir miteinander. Vorher bewege ich mich nicht von der Stelle! Was heißt hier überhaupt meine Gefühle? Du hast mich geküsst!“ Fassungslos starrte sie Caleb an, der davon scheinbar nichts mehr wissen wollte.
„ Und es war ein Fehler!“, schrie er wütend, reichte ihr erneut seine Hand.
Lilly erstarrte, sah fassungslos auf Caleb, der zu Boden blickte. Noch immer streckte er seine Hand nach ihr aus, die Lilly zögernd ergriff. Sie sagte nichts weiter, sondern legte zittrig ihre Arme um seinen Hals.
In was war sie da nur hineingeraten? Sie machte
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