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Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Titel: Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah C. Winter
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schlaftrunken zu der Tür, öffnete sie und blickte durch den Türspalt auf eine hysterische Frau, die ihr etwas von verpasstem Frühstück, Mittagessen und ihren Sorgen erzählte. Nickend schloss sie die Tür wieder, bevor sie durch ihr Zimmer lief und sich umsah.
    War Caleb wirklich heute Nacht hier gewesen? Oder war es nur ein Traum gewesen, dass sie ihm einen ebensolchen erzählt hatte? Dann sah sie den Haftnotizzettel an ihrem Schrank. Sie lief zu ihm und nahm ihn ab.
    „ Ich habe mir ein kleines Andenken mitgenommen. Heute Abend hole ich mir meinen zweiten Traum ab. Caleb“, las sie. Bevor sie noch richtig begreifen konnte, was das bedeutete, stürmte ihre Mutter ins Zimmer.
    „ Jetzt! Vai, vai!“ Abgehetzt war sie die Treppen erneut hochgelaufen und wollte ihre Tochter dazu bewegen, endlich an den Mittagstisch zu kommen und verfiel in der Aufregung ins Italienische. Erschrocken hielt Lilly ihre Hände samt Zettel hinter ihren Rücken, was Maria nicht entging.
    „ Was ist das? Seit wann hast du Geheimnisse vor mir?“ Maria blinzelte ihre Tochter neugierig an und ging auf sie zu, um zu sehen, was sie zu verstecken versuchte.
    „ Das ist privat. Ich muss mich auch noch duschen und dann komm‘ ich sofort zum Essen …“ Lilly schlängelte sich an Maria vorbei und lief schnellen Schrittes ins Badezimmer, wo sie sich sogleich einschloss und die Dusche anmachte.
    Die Wassertropfen prasselten so laut, dass Lilly ungestört den Klebezettel erneut öffnen und lesen konnte, ohne ihre Mutter dabei zu haben, die ihr neugierig über ihre Schultern sah. Wenn sie mitbekommen würde, dass sie einen Jungen auf ihrem Zimmer gehabt hatte … dann wäre was los! Lilly schüttelte sich und hoffte, dass ihre Mutter keinen weiteren Verdacht schöpfte, was den Zettel anging.
    Immer wieder fuhren ihre Augen über Calebs Handschrift. Die geschwungenen Linien auf dem Papier wirkten filigran, als seien sie mit Bedacht geschrieben worden. Lilly überlegte. Er nahm sich ein Andenken mit? Wozu? Und er schrieb, dass er noch einmal zu ihr kommen würde. Bereits am heutigen Abend.
    „ Beeile dich endlich. Das Essen wird kalt!“, rief Maria und hämmerte gegen die Badezimmertür.
    „ Ja doch!“, antwortete Lilly genervt und duschte nun tatsächlich. Davor hatte sie aber die Haftnotiz behutsam gefaltet in ihrer Kleidung versteckt.
     
    Nach dem Mittagessen und dutzenden Fragen ihrer Mutter bezüglich eines Zettels und Lillys seltsamen Verhaltens konnte sie sich davon stehlen und somit den Fängen ihrer Mutter entrinnen. Sie kümmerte sich um ihren Garten und versuchte, im Internet etwas Neues über Defekte bei den Warm Shelters zu finden, doch das war erfolglos.
    Gegen 22 Uhr lag sie bereits in ihrem Bett und las einen Roman, den sie sich zuvor im Internet bestellt hatte. Mit leuchtenden Augen verfolgte sie die Liebesgeschichte der siebzehnjährigen Cassia, die sich in einen Vampir verliebt hatte. Laut Klappentext beruhte diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 2020. Lilly seufzte und spürte zugleich einen Luftzug. Fragend sah sie zu ihrem Fenster, das plötzlich offen stand und dessen Vorhänge sich im Wind wiegten.
    „ Caleb?“ Lilly beugte sich vor, flüsterte seinen Namen nur. Sie beobachtete das Fenster, sah aber niemanden.
    „ ` Blutiger Kuss der Begierde ´ von Emily Smith? Die siebzehnjährige Cassia verliebt sich unsterblich in …“, las Caleb amüsiert vor, der es sich direkt neben Lilly bequem gemacht hatte.
    „ Finger weg!“, quiekte sie und versuchte, ihm das Buch zu entreißen. Dummerweise war sie dabei so laut gewesen, dass Maria hochschreckte und sich in den Flur hinaus begab.
    Lilly und Caleb rangelten um das Buch, Caleb lachte jedoch nur und stand plötzlich in ihrer Zimmerecke.
    „ Unterbreche mich bitte nicht, wenn ich im Begriff bin, ein höchst literarisches Werk zu lesen.“ Er räusperte sich und schaute erneut auf die Rückseite.
    „ Ähm ... in Nemphisto, einen Vampir, der erst vor kurzem gebissen wurde …“, las er weiter vor, rechnete aber nicht damit, dass Lilly aufsprang, um ihm das Buch zu entreißen.
    „ Das ist nur ein Roman!“ Hochrot umklammerte sie es und wollte weiterreden, doch da wurde die Zimmertür durch ihre Mutter geöffnet.
    „ Lilly? Alles in Ordnung?“ Sie fand ihre Tochter im Zimmer stehend vor, scheinbar mit sich selbst sprechend.
    „ Mom? Du sollst doch anklopfen!“ Lilly schob sie aus ihrem Zimmer und steckte nur noch ihren Kopf durch den

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