Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
auch als du mich dann zurückgebracht hast … Aber dann bist du in meinem Zimmer wieder aufgetaucht und … ich verstehe das einfach nicht! Was soll das? Entscheide dich, was du willst. Entweder, du magst mich oder nicht!“ Wütend drehte sie sich von ihm weg, wollte ihn nicht ansehen. Zum Einen, weil es ihr peinlich war, deswegen überhaupt wütend geworden zu sein Und zum Anderen, weil sie seinem Blick sicher nicht standhalten könnte.
„ Ich bin eben auch nur ein Mensch. Auch wenn ich tot bin, denke und fühle ich wie ein Mensch.“
„ Das ist eine schlechte Ausrede für deine Gefühlsschwankungen …“ Was sollte sie nur davon halten? Immer dieses Hin und Her, das machte sie noch wahnsinnig. Auch wenn Lilly versuchte, sich selbst auszureden, dass Caleb jemand war, den sie höchstens als Bekannten bezeichnen sollte, wurde ihr langsam klar, dass Caleb ihr mehr bedeutete. Mehr als Sebastian und auch mehr als Ben.
„ Ich meinte … Hör‘ zu!“ Caleb stand plötzlich vor ihr und schaute in Lillys Augen, die ihm sofort auswich und auf die nächtliche Stadt sah.
„ Es ist nicht gut, dass wir uns treffen. Ja, ich gebe zu, dass ich dich nicht in meiner Nähe haben wollte. Trotzdem hätte ich nicht mit dir tanzen sollen. Und ich hätte dich sofort Carsey melden sollen, als du ins Cold Belt eingedrungen warst. Aber da war es schon zu spät. Du bist mir ans Herz gewachsen.“ Er fuhr sich durch seine Haare, rang um Worte.
„ Ich meine, ich mag dich sehr und es wäre eigentlich besser, wenn wir uns nicht weiter sehen. Das ist mir bewusst. Du willst nicht verwandelt werden. Also kann es keine Zukunft für uns geben. Für uns gemeinsam …“ Caleb wusste nicht, wie er es sagen sollte, doch er hoffte, Lilly verstand seine Versuche, es ihr zu erklären, richtig. Sie beobachtete ihn, schaute in seine grünen Augen, die sie durch die Dunkelheit betrachteten.
„ Vielleicht kann ich dich ja doch überzeugen. Auch wenn ich weiß, dass mich die Lapiz ausliefern müssten, da ich dich nicht verwandeln darf und du auch keine Vampirin sein möchtest. Vielleicht … in ein paar Wochen oder Monaten … änderst du dann deine Meinung.“ Caleb atmete tief aus.
„ Caleb. Ich meinte das ernst. Ich möchte niemals gebissen werden. Ich möchte eine Ausbildung machen. Heiraten und Kinder bekommen. Natürlich ist es verlockend, ewig jung zu bleiben …“
„ Aber?“, fragte er Lilly, nachdem diese nicht weitersprach.
„ Aber ich wäre gefangen. Ich müsste in einem Cold Belt leben. Ich könnte meine Familie nicht wiedersehen. Alles wäre zu Ende. Auch wenn ich dann bei dir wäre, wäre alles vorbei.“ Als sie dies sagte, hielt sie Caleb fest, da sie fürchtete, dass er sonst weggehen könnte.
„ Versteh‘ mich bitte nicht falsch. Aber ich möchte so ein Leben nicht führen.“
Caleb nickte, schaute zu Boden und lächelte resigniert.
„ Ich wusste, dass du so reagierst. Deswegen wollte ich eigentlich auch nicht zu dir. Aber ich habe es doch gemacht.“
Lilly überlegte. Es musste doch eine Lösung geben?
„ Warum ich? Ich meine, wir kennen uns doch gar nicht. Wir haben uns kaum unterhalten und nur wenige Male gesehen. Wie kannst du da sagen, dass du mit mir zusammen sein willst?“ Auch wenn sie annahm, dass es Caleb egal war, mit wem er eine Beziehung einging, stellte sie ihm diese Frage.
„ Denke jetzt nur nicht, ich würde dich nehmen, weil du die Erstbeste bist.“ Er entfernte sich von Lilly, so dass diese ihn loslassen musste.
„ In den letzten Jahren habe ich mich oft aus dem Cold Belt geschlichen. Zu Anfang bin ich tagsüber in der Universität in Huntington gewesen, habe mich dort in der Bücherei aufgehalten. Habe mit ein paar Mädchen geflirtet und … ich war auch mit einigen zusammen. Über längere oder kürzere Zeiträume. In den letzten zwei Jahren war ich jeden Freitag und jeden Samstag in der Disco, nicht nur hier in Harts. Denn irgendwann hat man jedes Mädchen mal gesehen.“
Lilly schaute geschockt zu Caleb.
„ Moment mal. Du hast doch nicht mit jeder …“
„ Nein, das nicht!“ Caleb sah genauso geschockt zu Lilly.
Wie ein Tiger im Käfig lief er auf und ab, schaute hinaus in die Ferne, wieder zu Lilly, um dann wieder an ihr vorbeizulaufen.
„ Du bist die erste, mit der ich mich über Musik unterhalten konnte. Du kennst die Mondscheinsonate. Frag‘ mal ein anderes Mädchen in deinem Alter, wer der Komponist ist!“
„ Beethoven“, meinte Lilly selbstsicher.
„ Genau. Aber
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