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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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gegen die Brust. »Es ist deine Schuld!«

    Es war genauso gekommen wie Samuel vorhergesagt hatte: Nach einer knappen Stunde, was eine Gnade war, tat Malik seinen letzten Atemzug. Vollgepumpt mit Opiaten hatte er wenigstens keinerlei Schmerzen verspürt, aber im Gegenzug war das Bewusstsein vernebelt gewesen. Er hatte nach seinen Eltern gefragt, nach seiner kleinen Schwester. Es war schlimm gewesen. Selten, dass Eric der Tod eines seiner Piloten so nahe ging. Eigentlich war ihm nach dem Tod seiner Familie kein Verlust mehr so unter die Haut gegangen. Samuel hatte keine Silbe gesagt, gar nichts. Eric wusste nicht, was Samuel empfunden hatte bei dem schrecklichen Anblick von Maliks verstrahltem Körper. Ob er überhaupt etwas dabei empfunden hatte. Sein Gesichtsausdruck jedenfalls war ein perfektes Pokerface gewesen.

    Man gab Rebecca ein leichtes Beruhigungsmittel und begleitete sie zurück in ihr Quartier. Gerne wäre Eric noch bei ihr geblieben. Keiner sollte in solch einer Situation alleine sein, jedoch kochte er vor Wut und damit war er für sie kein guter Fürsorger. Er würde Samuel am liebsten direkt den Hintern versohlen, nein schlimmere Dinge. Er wollte...

    »Die neuen Einsatzpläne müssen noch besprochen werden. Begleiten Sie mich«, befahl Samuel und unterbrach so Erics Gedankengänge und Mordfantasien. Wo er noch Stunden zuvor sich darüber gewundert und auch gefreut hatte, dass er und Samuel sich zu einem normalen, sich liebenden Pärchen entwickelten, so war diese unschuldige Freude nun wie weggewischt. Samuel war nicht normal, Samuel war ein kühler, kranker Bastard und Eric würde diesem Bastard jetzt einmal gehörig in den Hintern treten.

    Dabei wäre Eric jetzt am liebsten auch alleine in seinen eigenen vier Wänden. Er und ein ordentlich großer Schluck Bourbon, um seine Gedanken wieder zu ordnen. Dies wäre allerdings die vernünftige Variante gewesen und vernünftig, kühl und logisch denkend, war Eric nach dieser schockierende Stunde und Maliks Tod nicht mehr.

    »Bist du gereizt?«, war das Erste, was Samuel über die Lippen kam, als sie in dessen Quartier waren. Eric fragte sich heute nicht einmal mehr, was Samuel den Leibwächtern für Lügen erzählen würde, warum der Commander der Lightnings sich in seinen Räumen befand.

    Ob er gereizt wäre? Da platzte Eric fast der Kragen. »Gereizt? Nein, wieso denn? Ich?«

    »Rede bitte Klartext.« Samuel setzte sich auf das Bett und fummelte am Verschluss seiner Jacke herum.

    Wenn Samuel es schon so wollte. » Du bist schuld a n Maliks Tod!«, brüllte Eric und ging auf den Observer zu.

    »Ja, das hast du schon auf der Krankenstation gesagt, aber warum?«

    »Warum?« Fassungslos starrte Eric auf Samuel herab. Dieser kranke Bastard fragte noch nach dem Warum. »Du hast den Befehl gegeben. Du hast dieses kranke Manöver eingefädelt und du hast wissentlich - Ich betone: Wissentlich. - den Tod meiner Piloten riskiert. Nein, wahrscheinlich hast du es sogar gewusst, dass es Malik treffen würde.«

    »Bei jeder anderen Staffel würdest du nicht so ausrasten, oder?«

    »Ich raste nicht aus!« Doch entgegen seiner Worte trat Eric kräftig gegen den Bettrahmen. Auch weil er insgeheim dem Observer recht geben musste. Bei einer anderen Raumjägerstaffel hätte er einen derartigen Verlust leichter verkraftet.

    »Du bist Offizier in der Raumflotte. Du weißt, auf was du dich eingelassen hast und dir ist bewusst, dass der Tod dazugehört. Also spiele dich jetzt nicht so auf!«

    »Malik war mein Freund. Rebecca hat ihn geliebt.«

    »Und aus diesem Grund sind Beziehungen auch nicht toleriert!«

    »Was ist es dann, was wir hier abziehen?«

    »Ja, das«, Samuel zog die Schultern nach oben. Anscheinend wusste er auch nicht, was sie hier überhaupt taten. Beziehung konnte man es ja schlecht nennen, oder doch? Gelegenheitssex? Nein, es war auch wieder mehr als das. Jetzt im Moment war es Eric auch absolut gleichgültig, im Hinblick des ganzen Stress, die Trauer um Malik... Er brauchte einen Sündenbock und Samuel bot sich dazu vortrefflich an.

    »Hast du gewusst, dass die Schockwelle Maliks Jäger trifft und seine Schilde nicht stark genug sind?«

    Er wurde völlig ruhig angesehen. »Ja, ich habe es gewusst.«

    »Warum hast du dann nichts dagegen getan?«

    Samuel lachte los. Er lachte! »Was hätte ich tun sollen? Ich kann mich nicht nach einem Einzelschicksal richten.« Seine Stimme wurde kalt und er stand auf, trat vor Eric hin und sah zu ihm auf.

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