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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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lediglich teilnahmslos wie Svenson den Verband löste. Wie beiläufig war Samuel ihnen zu einer der Behandlungsliegen gefolgt und begutachtete das Areal, das unter dem Verband zu Tage trat.

    Die frisch regenerierte Haut spannte zwar noch und war wahnsinnig empfindlich, doch ansonsten war Eric wieder ganz hergestellt. Doktor Svenson befand ihn für diensttauglich und änderte sofort Erics Status in seiner Akte. Gut, er hätte es nicht ertragen noch länger untätig zu sein.

    »Oh, ehe ich es vergesse. Wir haben gestern noch einen Piloten Ihrer Staffel hereinbekommen. Die Bergungsmannschaften haben ihn gegen Mitternacht aufgelesen. Die Scanner konnten seine Biosignale wohl nicht erfassen bei dem ganzen Schrott, der um seinen Jäger herumschwebte.« Svenson trug noch eine Salbe auf dem Gewebe auf. »Es sieht nicht gut aus.«

    Erics Herz setzte buchstäblich einen Schlag aus. »Wer?«

    »Lieutenant Atta«

    ›Malik? Oh, verdammte Scheiße.‹ Eric war schon aufgesprungen. »Wo ist er?«

    Nicht seine Nummer Zwei, nicht Malik. Und dann noch genau während jener Nacht, die so wundervoll für ihn und Samuel gewesen war. Was für eine Ironie des Schicksals. Wie nahe Freud und Leid nebeneinander liegen konnten.

    Svenson drückte ihn auf die Liege zurück und verstrich unbeirrt den letzten Rest Salbe auf seinem Arm. Eric hätte ihn am liebsten abgeschüttelt. Schnell zog er sich das T-Shirt und die Jacke über, dann führte ihn der Arzt zu einem abgetrennten Bereich. Rote Warnhinweise und -aufkleber prangten an den Wänden: Erhöhte Strahlung, dies hier war der Isolationsbereich für Strahlengeschädigte.

    »Scheiße«, fluchte Eric und blickte durch die Tür in den Raum dahinter. Es war genau das passiert, was er noch gefürchtet hatte. Die Raumjäger waren zu nahe an der Explosion der Strife-Schlachtschiffe stationiert gewesen, war dann der Energielevel der Schilde zu gering, traf die austretende Strahlung auf den Piloten und je nach Intensität, konnte es den sofortigen Tod bedeuten. Oder wie in Maliks Fall ein schleichender, mehrstündiger Tod auf Etappen. Die Zellen in seinem Verdauungstrakt würden versagen, Durchfälle und Blutungen wären die Folge. Fieber und Delirium, später dann Koma und Kreislaufversagen.

    Hilflos stand Eric vor dem Behandlungszimmer. Was sollte er tun? Er konnte nichts mehr für seinen Piloten tun, das wusste er, das sagte ihm sein Wissen und seine Erfahrung. Außerdem wenn ihm noch jemand helfen konnte, dann die Ärzte mit ihren Infusionen. Jedoch wollte Eric es nicht akzeptieren. Konnte es nicht akzeptieren. Malik und er flogen immerhin seit zwei Jahren zusammen in der Staffel. Sie waren mehr als nur Kollegen, sie waren in all den Jahren gute Kumpel geworden.

    »Was bekommt er?« Samuel war neben ihnen aufgetaucht. Er lehnte an der mit Blei ummantelten Tür und beobachtete Malik unbeteiligt.

    Svenson betete die Infusionen herunter, die man Malik angelegt hatte.

    »Streichen Sie das und sparen Sie die Medikamente, für jemanden, den Sie noch retten können. Geben Sie ihm Opium damit es für ihn leichter wird.«

    Eric starrte den Observer sprachlos an. Das war kein Scherz gewesen, als ob man in so einer Situation überhaupt Scherze reißen konnte. Nein, Samuel hatte das ernst gemeint und er erstickte den Protest des Arztes sofort im Keim. »Länger als eine Stunde wird er nicht mehr leben.« Und niemand wagte die Vorhersage eines Observers in Frage zu stellen.

    »Oh Gott! Ich habe es gerade erst erfahren.« Das war Rebecca, sie stürzte direkt zum Zugang in den Isolationsbereich. Eric bekam sie noch rechtzeitig zu fassen und hielt sie an der Hüfte fest.

    »Nein! Er wird nicht sterben. Er wird nicht«, sie schluchzte, »nicht sterben.«

    Eric wandte sich an Doktor Svenson: »Kann sie zu ihm gehen?«

    Svenson öffnete einen der Schränke neben der Tür und reichte ihr einen Overall und Mundschutz. Rebecca war so verstört, dass Svenson ihr in den Overall helfen musste.

    »Ich gehe mit.« Eric nahm sich auch eine Schutzmontur. Er würde Rebecca jetzt nicht alleine lassen und Malik war er es auch schuldig. Samuel stand noch immer neben der Tür und betrachtete ihre Bemühungen mit unbeteiligter Mine.

    »Du gehst auch da rein«, raunte ihm Eric leise zu. Svenson war gerade ohnehin mit Rebecca beschäftigt, ihr einzuschärfen Malik nicht zu berühren, niemand fiel dieser kleine Austausch auf.

    »Warum? Er stirbt ohnehin.«

    »Du kommst mit.« Eric knallte ihm den Schutzoverall

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