Cold Space - Hot Love
gestern. Es war das pure Kontrastprogramm. Mehr nicht und dauerte keine fünf Minuten.
Nachdem Eric mit einem letzten harten Stoß seine Ladung verschossen hatte, fiel er auf das Bett zurück und schloss die Augen. Er musste wohl kurz eingedöst sein, ohne Rücksicht auf Samuel zu nehmen oder ihn zu fragen, ob mit ihm alles in Ordnung wäre. Samuel war immerhin im Bett noch nie so still gewesen und Eric noch nie so grob.
Er rieb sich über das Kinn und stemmte sich in die Höhe. Samuel lag neben ihm auf der Seite, völlig entkräftigt. Deutlich sah Eric die Striemen, die seine Fingernägel auf dem Po des Observers hinterlassen hatten. Aber nicht nur dass!
Eric schoss alarmiert in die Höhe und beugte sich über ihn.
»Du blutest!«
Keinerlei Regung. Samuels Hose befand sich noch immer in Höhe seiner Knie, so wie Eric sie hinabgezogen hatte. Samuel schien es bei diesem Zustand auch belassen zu wollen und zeigte keinerlei Regung, sich wieder zu bedecken oder unter die Bettdecke zu schlüpfen. Eric blickte mit gewisser Sorge auf die Blutspur auf dem Bett. Natürlich wusste er, dass selbst oberflächliche Verletzungen in diesem empfindlichen Bereich des Körpers stark bluten konnten. In der Regel war es harmlos und verheilte auch ohne Komplikationen wieder. Es war nicht das erste Mal, dass ihm so etwas mit einem Mann passierte. Doch in der Regel war es ein Unfall gewesen, eine Unvorsichtigkeit und nicht, weil er sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte. Eric legte Samuel eine Hand auf den Schenkel: »Lass es mich ansehen.«
Doch Samuel ließ es nicht weiter zu. »Geh in dein Quartier«, erwiderte er matt und wollte ihn abschütteln. »Es ist nichts. Lass mich jetzt alleine.«
Eric protestierte, aber Samuel wimmelte ihn brüsk ab. »Sag der Wache vor der Tür, dass ich jetzt ruhe und keine Störung dulde. Dann erstatte Admiral Khandra Bericht, elektronisch genügt. Wir sind vorerst sicher und ich stehe ab morgen Mittag wieder zur Verfügung.«
Als er nicht antwortete, hob Samuel den Kopf. »Hast du gehört?«
Eric nickte nur und kam diesen letzten Befehlen nach.
Das Laufband bekam am nächsten Tag Erics ganzen Frust zu spüren. Schon eine ganze Stunde lang setzte er stur einen Fuß vor den anderen. Schon längst hatte er sein hautenges Funktionsshirt nass geschwitzt. Ihn störten auch nicht die Blicke der anderen Piloten, die hier ihre regelmäßigen Workouts absolvierten und ahnten, dass ihm etwas gehörig gegen den Strich ging. Aber in Anbetracht der gestrigen Schlacht wunderte dies auch niemand. Heute Abend würde die Abschiedszeremonie für Malik stattfinden. Gerne hätte sich Eric verleugnen lassen, aber auch dies war nun einmal seine Pflicht. Er fragte sich, ob Samuel je bei einer Abschiedszeremonie dabei gewesen war. Selten waren die Angehörigen der Piloten mit an Bord und so war es an den Vorgesetzten und Kameraden dem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben und seine kalte Asche in den noch kälteren Weltraum zu übergeben.
Samuel! Falscher Gedanke. Eric knallte seine Handfläche auf die Kontrollknöpfe des Laufbands und erhöhte damit die Steigung um ein paar weitere Grad. Nicht jetzt, nein!
Aber Eric wusste auch, dass er es sich als Offizier nicht leisten konnte, vor unliebsamen Gedanken davonzurennen. Samuel hatte es gewollt und sie beide zu diesem harten, erbarmungslosen Sex getrieben. Er hatte sich nur zu gerne mitreißen lassen, er war wütend und frustriert gewesen über Maliks Tod, ach über diese ganze Situation. Den Krieg, das viele Leid. Einfach alles. Der Sex war da ein willkommener Katalysator gewesen, um diese gesamten Emotionen freizulegen. Nur, dass es ihm danach keineswegs besser ging. Es war nicht Erics Vorstellung von einer Beziehung, wenn man den Partner so rücksichtslos und hart hernahm, dass dieser danach sogar blutete und man danach getrennte Wege ging.
Selbstverständlich hatte Eric Bericht erstattet, ganz so wie es ihm Samuel befohlen hatte. Er war heute auch wie gewohnt zum Dienst erschienen und Samuel war heute mit Sicherheit auch zu seinen Briefings und Konferenzen mit dem Oberkommando gegangen. Niemand würde auch nur ahnen, dass Samuel jede Bewegung schmerzen musste. Jede Sekunde, die er auf einem Stuhl saß, würde ihn an die letzte Nacht erinnern und an Erics Schwanz, der bis zum Anschlag in ihm gesteckt hatte.
Noch einmal erhöhte Eric den Steigungswinkel und wischte sich über die Stirn. Es war zu einfach, alles auf den Krieg zu schieben. Nur
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