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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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weil sie alle unter Stress standen, war dies noch keine Entschuldigung dafür so über seinen Lover herzufallen. Auch wenn der Lover einer der kompliziertesten Menschen war, der sich hier auf diesem Schiff aufhielt. Wer verstand schon, wie ein Observer tickte? Kranke Bastarde, denen man schon als Kind jedes Gefühl abtrainiert hatte und für die nur Logik und kalte, harte Fakten zählten. Oh, das war gut. Der ganze Frust und die Wut kochte wieder hoch und er rannte schneller. Das Laufband passte sich sofort der gesteigerten Geschwindigkeit an. Leider schaltete der Trainingscomputer keine zwei Minuten später das Band wieder herunter. Erics Herzschlag war wohl zu schnell geworden und nicht mehr optimal für das Workout.

    » Fuck «, knurrte er ungehalten und riss sich den Pulsmesser vom Handgelenk. Jetzt konnte er sich nicht einmal mehr hier abreagieren. Verdammte Computer und ihre Sicherheitsprotokolle! Er war versucht, dem Laufband einen Tritt zu geben, als ihn eine kalte Stimme zurückhielt.

    »Zu viel überschüssige Energie, Commander?« Samuel stand keine fünf Meter neben ihm, so kalt und unnahbar wie eh und je. Als ob nichts zwischen ihnen gewesen wäre. Aber es war schon merkwürdig, dass der Observer sich im Fitnessraum der Offiziere aufhielt. Man sah ihn dort nie trainieren. Mit Sicherheit hatte er eigene Räume zu seiner Verfügung. Wollte er etwa Eric sehen?

    »Kommen Sie mit.« Zwei Leibwächter hielten sich wie stets in seiner Nähe auf und einer davon reichte ihm sogar ein Handtuch auf Samuels Nicken hin.

    Ihr Weg führte sie zum hinteren Bereich des Fitnessraumes. Dort gab es auch einen Simulator, der eigentlich mehr Spielzeug als Fitnessgerät war, doch sie benutzten ihn alle gerne zum Trainieren von Nahkampftechniken. Man stand in einer kleinen Zelle, die mit Kameras, Lasern und Sensoren ausgestattet war und sämtliche Bewegungen auf einen Avatar übertrug. Per Biofeedback konnte man die eingesteckten Schläge des Avatars sogar am eigenen Körper erleben, wenn das Feedback aus Sicherheitsgründen in der Regel gedämpft wurde, damit es nicht zu ernsthaften Verletzungen kam. Videospiele wurden nur noch von Puristen und Nostalgikern per Controller gesteuert, die man in der Hand halten musste. Eric und seine Kameraden von der Staffel hatten schon etliche Wettbewerbe ausgefochten, wessen Kampftechniken wohl am ausgefeiltesten waren.

    »Jacks und Cee meinen, ich wäre recht gut«, Samuel deutete auf die beiden Hünen an seiner Seite. »Mal sehen, ob sie es nur sagen, damit sie meine schlechte Laune nicht ertragen müssen.«

    Die beiden Leibwächter grinsten Eric nur spöttisch an. ›Der macht Hackfleisch aus dir‹, schienen sie sagen zu wollen.

    Samuel war wohl wirklich gut. Jedoch war Eric kein Mann, der sich vor einer Herausforderung drückte, noch dazu dass sich sämtliche Offiziere, die gerade beim Training waren, um die beiden Simulatoren scharrten. Die Anwesenheit eines Observers war so aufregend, als ob irgendein Hollywoodsternchen plötzlich hier erschienen wäre.

    Eric und Samuel nahmen die Plätze in den Zellen ein und ihre Körper wurden mit Lasern abgetastet, bevor ein nahezu perfektes Abbild in den Raum vor ihnen projiziert wurde. Samuel rollte mit den Schultern und streckte den Nacken. Sein holografisches Abbild tat es ihm gleich.

    »Tun Sie sich keinen Zwang an Commander.«

    »Bestimmt nicht!«, schon hatte Eric ausgeholt und einen ersten Schlag auf Samuels Nase platziert. Ein empörtes Raunen ging durch den Raum und schon waren Jacks und Cee daran Eric aus seiner Zelle zu zerren. Doch Samuel lachte nur kurz auf, wischte sich über das Gesicht und begann selbst wohlplatzierte Tritte und Schläge auszuteilen. Eric spürte die Einschläge an seinem Schienbein und am Bauch. Wäre das Biofeedback nicht heruntergeregelt gewesen, könnte er jetzt wohl schon nicht mehr stehen. Aber es tat unbestreitbar gut. Diese Art der Anstrengung war sogar noch besser als ein Marathon auf dem Laufband. Samuels Gesicht war nach wenigen Minuten schweißüberströmt – Eric stand ihm da in nichts nach. – doch zeigte sich auch ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen. Nichts deutete darauf hin, dass er irgendwelche Probleme mit seinem Körper hatte. Oder aber, er ignorierte den Schmerz auf sehr effektive Weise.

    Eric fiel unwillkürlich ein Ausspruch seiner Mutter ein, den er sich so häufig hatte anhören müssen: Nämlich dass Männer immer ihre Kräfte messen mussten. Sie hatte ja auch mit drei

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