Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich

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ich hätte nicht...« Seine Wangen brannten förmlich vor Scham, doch er zwang sich den Kopf in den Nacken zu legen, um Samuel in die Augen blicken zu können. Das war er ihm schuldig. »Ich war außer mir und hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Du hast meinen ganzen Zorn und Wut abbekommen.«

    »Was nicht unberechtigt war«, gestand Samuel bitter lächelnd.

    »Aber deswegen hätte ich nicht«, Eric musste einen erneuten Anlauf nehmen. »Aber das heißt noch nicht, dass ich dich so hätte nehmen sollen.« Was machte er sich vor, das war schon beinahe eine Vergewaltigung gewesen. Er hatte Samuel Schmerzen zufügen wollen, hatte ihn bewusst trocken gefickt und die Konsequenzen in Kauf genommen.

    Samuel beugte sie zu ihm herab und küsste ihn. »Nein, ich wollte es. Kannst du dich nicht erinnern?« Jetzt färbten sich auch Samuels Wangen zart rosa.

    Vielleicht waren sie beide nicht ganz Herr über sich und ihre Sinne gewesen.

    »Ich werds nie wieder tun«, versprach Eric mit zitternder Stimme. »Das musst du mir glauben.« Er würde auch nie wieder den Anblick von Samuels müdem, ausgelaugten Körper vergessen. Wie er auf dem Bett gelegen hatte, die Knie angezogen und die Blutspur, die sich auf dem Laken gebildet hatte.

    »Ich glaube dir.«

    Für eine weitere kostbare Minute standen sie so da, dann gab ihn Samuel wieder frei und straffte sich mit sichtlicher Mühe.

    »Ich brauche deine Hilfe, Eric.«

    »Ja?«

    »Dieser Angriff gestern und die Bombe. Der Strife direkt auf meinem Schiff. Das hätte ich kommen sehen müssen. Aber da war nichts, keine Vorahnung oder Warnung.«

    Eric konnte sich ziemlich gut vorstellen, dass dies Samuel Sorgen bereiten musste.

    »Glaubst du, mit dir stimmt etwas nicht?«

    »Ich weiß es nicht und deshalb muss ich mit jemandem reden. Ich brauche einen Rat.«

    »Du kannst mit mir reden.«

    Samuel schüttelte den Kopf: »Natürlich, aber nicht so. Du weißt zu wenig, du weißt nicht einmal ein Bruchteil von den Dingen, die hinter den Türen abgehen.«

    »Dann sag es mir.«

    »Du weißt, dass ich das nicht kann und nicht darf.«

    »Aber...«

    »Es ist zu deiner Sicherheit. Frag nicht erst danach. Das Bisschen, das ich dir in den letzten Wochen erzählt habe, ist bereits brisant genug.« Immer das selbe Argument.

    »Was soll ich jetzt für dich tun?«

    »Du sollst mich zur Sora fliegen.« Die Sora war ein Schlachtschiff ähnlich der Pride, nur nicht so groß dimensioniert. Eric glaubte sich zu erinnern, dass sie zur zweiten Flotte gehörte. Ein relativ kleiner und unbedeutender Kampfverband, der momentan einige der ruhigeren Schlachtfelder kontrollierte.

    Allerdings war es nicht das Ziel, dass Eric stutzen ließ: »Aber dafür hast du doch deine Leibwächter. Ich bin doch gar nicht dazu befugt.«

    »Ich befuge dich dazu«, knurrte Samuel und fegte diesen Einwand mit einer ungeduldigen Handbewegung beiseite. »Und was die Leibwächter betrifft, ich fürchte, dass da mehr ist, als es den Anschein hat.«

    Und was sollte das jetzt heißen? Samuel erkannte wohl, dass Eric bereits die nächste Frage auf den Lippen lag. »Nein, ich werde nicht konkreter werden.«

    »Wie soll ich dich beschützen, wenn ich nicht einmal weiß wovor?«

    »Du sollst mich nicht beschützen.«

    »Bitte was? Aber natürlich!« Eric konnte es nicht verhindern, dass sich jetzt doch wieder eine Spur Ärger in seine Stimme schlich. Ja, Samuel konnte sich selbst verteidigen. In der Regel zumindest. Allerdings fühlte sich Eric durchaus in der Rolle des Beschützers. Immerhin wusste er mehr über Samuel als manch anderer. Allein, dass er den Namen des Observers kannte.

    »Das ist sehr nobel von dir«, erwiderte Samuel etwas hölzern. ›Aber auch sehr dumm‹, dies sagte er zwar nicht laut, doch es stand zwischen ihnen. Ihre unterschiedlichen Standpunkte standen wie eine breite Mauer aus Stahlbeton zwischen ihnen. Anscheinend war ihr gegenseitiges Vertrauen doch nicht so groß wie Eric sich erhofft hatte. Samuel konnte sich ihm nicht anvertrauen. Himmel, das schmerzte!

    »Wann soll dieser Ausflug stattfinden?«

    »Schon morgen.«

    »In Ordnung.«

    »Gut. Startrampe 2 um 0800.«

    Dieser letzte Satz kam so zackig und in befehlsmäßigem Ton, dass Eric aus Reflex salutierte.

6

    Der Hinflug zur Sora gestaltete sich professionell und geradezu unspektakulär. Samuel hatte ein kleines, aber stark gepanzertes, Shuttle für sie beide geordert. Eric kannte zwar diesen Schiffstyp noch nicht, doch für