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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Stockwerk, denn die verglaste Front ermöglichte den Blick in einen Untersuchungsraum. Dort unten gab es eine einzelne Liege und dort ruhte auch der einzige Patient dieser Station.

    ›Samuel!‹ Doch Eric hatte sich genug unter Kontrolle, den Namen nicht laut auszusprechen. Er drehte nur den Kopf in Richtung Debris.

    »Was soll das?« Für die Verwirrung in seiner Stimme bedurfte es keinerlei schauspielerisches Talent.

    Doch es war der Arzt, der ihm antwortete: »Der Zustand des Observers ist kritisch. Er hat seit seiner Ankunft nicht wieder das Bewusstsein erlangt.« Der Mediziner hielt dies wohl für Debris‘ Verschulden: »Mit einer Stungun gegen einen Observer vorzugehen, ich habe Ihnen gleich gesagt...«

    »Das tut hier nichts zur Sache«, würgte Debris jeglichen Protest ab.

    Eric blickte wieder hinab in den Untersuchungsraum. Samuels Körper war mit zahlreichen Apparaten verkabelt. Elektroden waren auf seiner Brust und auch am Kopf befestigt. Noch dazu etliche Beutel mit Infusionen. Doch immerhin wurde er nicht künstlich beatmet. Allerdings hob sich die Brust des Observers in einem nahezu quälend langsamen Rhythmus. Seine Blöße war mit einem großen Tuch bedeckt, doch Eric sah, dass auch dort Schläuche hinführten. Mit Sicherheit ein Katheter oder sonst etwas. Voller Mitgefühl verzog Eric das Gesicht.

    Doch ein Gutes hatte die Situation: So war es ihnen wenigstens nicht möglich gewesen, irgendwelche Experimente an Samuel durchzuführen.

    Noch immer fragte sich Eric, was er hier zu tun hatte, da piepte irgendein Alarm los. Der Arzt nahm dies mit geradezu freudiger Erregung wahr und projizierte mit einem Fingertippen ein paar Kurven auf das Glas der Kuppel: »Sehen Sie sich das an! Seine Gehirnwellen reagieren. Das erste Mal seit sechs Tagen.«

    Debris murmelte etwas, es gefiel ihm wohl überhaupt nicht, dass Eric ganz offensichtlich der Urheber dieser Reaktion war.

    »Bringen Sie ihn nach unten«, forderte der Arzt und konnte die Augen gar nicht mehr von den Kurven abwenden. Es musste unheimlich faszinierend sein.

    Debris musste wohl oder übel zustimmen und die beiden Wachen führten Eric nach unten.

    »Keinerlei Veränderung«, hörte er den Arzt über die Sprechanlage. »Lassen Sie ihn näher heran gehen. Tun Sie irgendetwas!«

    Eric stand an der Liege. Samuels Körper so nahe, aber er konnte ihn nicht berühren. Seine Hände waren auf seinem Rücken gefesselt. Es schnürte ihm die Kehle zu Samuel in diesem Zustand zu sehen. Es fehlte nicht viel und man würde ihn für eine Leiche halten. Die Haut war blasser, als sie Eric in Erinnerung hatte. Man hatte die Narbe auf seiner Wange behandelt, das Überbleibsel der Schlägerei. Sie war nun nicht mehr zu sehen.

    »Sagen Sie etwas!«, herrschte ihn der Arzt an.

    »Was erwarten Sie von mir?«

    Freudiges Gemurmel von oben. Eric versuchte zu beobachten, was über seinem Kopf vor sich ging, aber die Strahler über der Liege blendeten ihn zu sehr.

    »Dann binden Sie ihn halt los«, das war Debris. »Aber sobald Cooper nur eine falsche Bewegung macht, wird die Stungun eingesetzt.«

    Schon wurden die Handschellen geöffnet. Eric sah die beiden Wachen zweifelnd an, die erwiderten seinen Blick stoisch. Nun, so eine Gelegenheit würde sich ihm wohl nicht mehr bieten. Langsam hob er die Hand und legte die Fingerspitzen auf Samuels Schulter. Die Haut war kühl, zu kühl als dass es gesund sein konnte.

    »Geht es ihm besser?« Eine Frauenstimme. Eric blickte auf und stellte überrascht fest, dass es die andere Observer war, die er damals an Bord der Sora gesehen hatte. Samuel hatte ihm gegenüber sogar einmal ihren Namen erwähnt: Ayla.

    Seine beiden Bewacher fühlten sich nicht wohl in ihrer Haut und jetzt kam sogar noch Debris zu ihnen. Allerdings hielt sich der Commander zurück und fuhr Ayla nicht so an, wie den Mediziner noch Minuten zuvor.

    »Er reagiert anscheinend auf die Anwesenheit von Cooper«, antwortete Debris und stellte sich zwischen Eric und Ayla.

    Eric musterte erneut Samuels Gesicht. So still und ruhig. Nicht einmal die Augenlider bewegten sich. Nein, da war doch gerade ein Zucken gewesen, oder? Nein, das bildete er sich nur ein. Wie hypnotisiert starrte er auf Samuel.

    Dann brach die Hölle los. Sämtliche Alarmtöne der medizinischen Geräte sprangen an. Es war ohrenbetäubend. Aber damit nicht genug. Eine massive Schockwelle hatte die Coeur erfasst und fegte die Wachen regelrecht von den Füßen. Eric wurde gegen den Rahmen

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